Haareschneiden ist nicht jedermanns Sache. Aber vielleicht müssen Coiffeur-Phobiker auch einfach nur den richtigen Friseur finden. Bei Martin Burri ist das Haareschneiden etwas Spirituelles, Entspannendes. Nach Ausflügen in verschiedene Handwerksfirmen beschloss Martin Burri, mit 16 Jahren in die Fussstapfen seines Vaters zu treten und Coiffeur zu werden. «Eines ist mir ganz klar: Ich liebe einfach Haare und die Menschen, die dazugehören», schreibt er.
Haare heilen
Nach einigen Jahren mit seinem eigenen Coiffeursalon wurde ihm bewusst, dass etwas fehlte. Er informierte sich, las Bücher und kam dabei mit Energieströmen und alternativen Heilungsmethoden in Berührung. Im Laufe der nächsten Jahre wandelte er sein Geschäft vollkommen um. Statt die Haare der Kunden einfach nach der neusten Mode zu schneiden, folgte er dem natürlichen Fluss der Haare und erreichte so eine natürliche, leicht zu pflegende Frisur und harmonisierte zugleich die Energien im Körper des Kunden. Nach und nach perfektionierte er das «Haarelesen», wie er es in seinem Buch nennt. Auch eine Anleitung zum glücklichen Haareschneiden findet sich in seinem Werk.
Weggefährten
Durch Zufall kam der Hair Balancer, wie er sich später nannte, in Kontakt mit anderen, die sich auf demsel- ben Weg befanden wie er. Er besuchte Seminare und Tagungen und tauschte sich mit anderen Coiffeuren aus. Auch seine Kundinnen und Kun- den spüren die Spiritualität, die Burri mit dem Haareschneiden verbindet. Sie fühlen die Energien und werden häufig von Emotionen überwältigt. Vielen von ihnen fehlten das Vertrauen und dieachtsamen Berührungen, wennsie zum Coiffeur gingen. Alle machte Burri glücklich, bis etwas geschah, dass ihm das Haareschneiden unmöglich machen sollte. mz
Martin Burri: «Mein Haar–mein echtes Ich», Sheema Verlag, 2015.