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Hubert Schibli: «Ich habe immer mit offenen Karten gespielt»

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Hubert Schibli tritt per Ende Oktober aus dem Gemeinderat von Tafers zurück. Der ehemalige und langjährige Syndic von Alterswil schaut im Gespräch mit den FN auf seine politische Tätigkeit zurück.

Hubert Schibli zeigt auf seine Agenda, die auf dem Tisch liegt: «Ich hätte nie so viel Engagement zeigen können, wenn ich nicht gut organisiert wäre.» Das zurücktretende Gemeinderatsmitglied von Tafers schaut zurück auf eine lange Amtszeit: 2006 wurde Schibli als Mitglied der damaligen CVP in den Gemeinderat von Alterswil gewählt, und ab 2012 war er dort Syndic. Nun, seit der Fusion von Alterswil mit Tafers und St. Antoni vor zweieinhalb Jahren, ist er im Gemeinderat von Tafers zuständig für die Ressorts Versorgung, Entsorgung, Wasser und Abwasser.

Mitgestalten als Motivation

Zuerst als Syndic, dann als Gemeinderat, hat Hubert Schibli (Die Mitte) die Fusion der drei Gemeinden Tafers, Alterswil und St. Antoni mitgeprägt. Die Gemeinden seien noch nicht ganz zusammengewachsen, findet er: «Der Prozess findet immer noch statt, das geht schon noch eine Weile.» Dass sich ein Ortsteil immer benachteiligt fühle, sei nicht gut. Bei den nächsten Wahlen sei deshalb die Einführung eines Generalrates sehr wichtig.

Hubert Schibli leitete als Syndic Ende 2020 die letzte Gemeindeversammlung von Alterswil, bevor die Gemeinde mit Tafers und St. Antoni fusionierte.
Archivbild Charles Ellena

Hubert Schibli sagt:

Ich war schon immer politisch engagiert und interessiert

Hubert Schibli
abtretender Gemeinderat von Tafers

Als Student sei er im Dachverband der Schweizer Studentenorganisationen tätig gewesen, später Generalratskandidat in der Stadt Freiburg. Seine Motivation sei immer das Mitgestalten gewesen, sagt er. Die Politik habe sich über die Jahre verändert: «Man will professioneller werden, das Milizsystem ist immer weniger gefragt.» Dieser Entwicklung stehe er zwar kritisch gegenüber: «Es wird immer alles grösser, aber Grösse ist nicht immer besser.» Dennoch sei eine Fusion mit den heutigen Herausforderungen fast unumgänglich gewesen.

Hubert Schibli im Gespräch mit den FN.
Bild Charles Ellena

Rücktritt geplant

Anfang Juli hat Hubert Schibli seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat bekannt gegeben. Die Entscheidung stand schon eine Weile fest, denn in der 2020 fusionierten Gemeinde Tafers gelang es ihm nicht, seinen Posten als Ammann zu halten, obwohl dies sein Ziel gewesen wäre. Dies kommunizierte er damals offen und erntete dafür nicht nur Lob. Er sagt:

Das habe ich immer gemacht: Mit offenen Karten spielen und frühzeitig ehrlich sein. 

Hubert Schibli
abtretender Gemeinderat von Tafers

Mit der Nichtwahl als Syndic sei für ihn auch klar gewesen, dass er die Legislaturperiode nicht fertigmachen möchte. Es sei nun der ideale Zeitpunkt für einen Rücktritt. Schibli feierte Anfang Jahr seinen 65. Geburtstag. Und: «Ich konnte ein interessantes Projekt lange begleiten», sagt er und meint damit den Bau des Mehrzweckgebäudes mit Dreifachturnhalle in Alterswil.

Schlaflose Nacht

Hubert Schibli begleitete das Projekt von Anfang an. Die Gemeindeversammlung von Alterswil hat es 2019 mit einem Kredit von 14,3 Millionen Franken bewilligt, als Schibli Syndic war. Er war zuerst Vize-Präsident und dann Präsident der Baukommission. Dabei hat er alle Hochs und Tiefs der Planung und des Baus hautnah miterlebt und verbindet damit eines seiner Highlights – die Einweihung –, aber auch eine seiner schlechtesten Erinnerungen an seine Amtszeit: Ein eingeschriebener Brief des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins mit der Beschwerde, dass für das Projekt kein Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Und dies einen Tag vor der Gemeindeversammlung, in welcher der Kredit mit grosser Mehrheit bewilligt wurde. «Da schlief ich nicht gut», sagt Schibli.

Der Wettbewerb wurde nachgeholt, wobei die Totalunternehmung Implenia die Ausschreibung gewann und den Bau ausführte. Im Februar dieses Jahres wurde das Mehrzweckgebäude mit der Dreifachturnhalle an die Primarschülerinnen und -schüler übergeben, und im Mai wurde sie an der Eröffnungsfeier offiziell eingeweiht. Schibli erinnert sich mit Freude an diese beiden Tage:

Es ist immer spannend und schön, wenn man etwas übergeben kann. Für die Dreifachturnhalle hat die Bevölkerung jahrelang gekämpft.

Hubert Schibli
abtretender Gemeinderat von Tafers

Rechtsstreit im Raum

Mit dem Bau ist er zufrieden: «Es hat viel Holz, das ist sehr angenehm und eine grosszügige Umgebung mitten im Dorf.» Zwar ist das Projekt fertig gebaut, aber in finanzieller Hinsicht nicht abgeschlossen, weitere Herausforderungen stehen vor der Tür.

Wie Schibli erklärt, will die Totalunternehmung einige Nachträge mit einer Teuerungsnachzahlung. «Ich muss mich vorbereiten auf einen Rechtsstreit», sagt er. Ob es soweit kommt, ist noch nicht klar. Er sagt:

Wenn wir uns arrangieren können mit der Baufirma, können wir das Projekt auf Mitte nächstes Jahr abschliessen

Hubert Schibli
abtretender Gemeinderat von Tafers

Wenn es ein Gerichtsverfahren gibt, könnte sich die Sache einige Jahre in die Länge ziehen. So oder so: Das Mandat als Präsident der Baukommission wurde ihm vom Gemeinderat übergeben, bis die finanzielle Situation geklärt ist.

Vorerst keine Gemeindeversammlungen mehr

Hubert Schibli wird also in den nächsten Monaten noch mit seinem Schlussprojekt beschäftigt sein. In Zukunft wird er mehr Zeit für seine weiteren Projekte haben – als Präsident des Sensler Harschts, als Geschäftsführer einer Treuhandfirma und für sein Engagement in einer Genossenschaft für Sozialwohnungsbau.

Die Agenda von Hubert Schibli wird also auch zukünftig nicht unbenutzt bleiben. Zukünftige Gemeindeversammlungen werden dort jedoch nicht drinstehen, zumindest in den nächsten zwei Jahren nicht, wie er sagt:

Ich war während den fast 18 Jahren immer dabei, nun will ich ein wenig Luft haben für andere Prioritäten.

Hubert Schibli
abtretender Gemeinderat von Tafers
War schon immer politisch interessiert: Hubert Schibli.
Bild Charles Ellena

Ersatzwahl

Das sind die Kandidaten

Hubert Schibli (Die Mitte) tritt per Ende Oktober aus dem Gemeinderat mit insgesamt neun Sitzen aus. Die Tafersner Bevölkerung wählt am Wochenende seinen Nachfolger. Um sicherzustellen, dass alle Ortsteile im Gemeinderat angemessen vertreten sind, können sich in der ersten Legislaturperiode nach der Fusion nur Kandidierende aus St. Antoni und Alterswil zur Ersatzwahl stellen. Es treten vier Kandidaten zu einer Kampfwahl an (die FN berichteten).

Die Kandidaten für den Gemeinderatssitz sind:

  • Marc Schafer (Die Mitte), Alterswil
  • Tim Spicher (Grünliberale), St. Antoni
  • Sandro Greco (SVP), Alterswil
  • Jeffrey Blake (SP), St. Antoni

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