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Im Banne der Politik und des Frankens

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die vergangenen Monate waren geprägt von politischen Querelen: Brexit, Grexit, die schwierige Regierungsbildung in Deutschland und Italien, das Machtgebaren des türkischen Präsidenten, und natürlich der amerikanische Präsident Trump, der die Welt in Atem hält. Aus politischer Sicht sind es turbulente Zeiten.

Kurzfristig kommen die Börsen immer wieder unter Druck, wenn ein politisches Ereignis eintritt, dessen Konsequenzen sich kaum abschätzen lassen. Meistens beruhigen sie sich jedoch nach ein paar Wochen, manchmal bereits nach einigen Tagen. Im Normalfall ist also der Einfluss der Politik auf die Börsen überschaubar und von kurzer Dauer. Daher auch das Sprichwort: Politische Börsen haben kurze Beine. Bei ernsthaften politischen Krisen und Umwälzungen oder bei Kriegen kann der Einfluss jedoch tiefgreifend und dauerhaft sein.

Konjunktur wird übertönt

Tatsache ist, dass die News aus der Politik positive Nachrichten aus der Wirtschaft überlagern. Faktoren wie die generell recht gute konjunkturelle Entwicklung beispielsweise oder das Wachstum der Unternehmensgewinne in vielen Branchen werden vom politischen Lärm übertönt und kaum mehr wahrgenommen. Als Anleger sollte man sich dadurch nicht verunsichern lassen. Solange die Konjunktur stabil ist, sich die Inflation in einem vernünftigen Rahmen hält und ein Grossteil der Unternehmen steigende Gewinne verzeichnet, besteht kein Grund zur Panik.

Wie stark ist der Franken?

Angesichts des erwähnten unsicheren Umfeldes suchen derzeit wieder viele Anleger die Stabilität des Schweizer Frankens. Mitte April dieses Jahres hat der EUR/CHF-Kurs die magische Marke von 1.20 durchbrochen, aktuell notiert der Wechselkurs noch bei 1.13.

Sollte sich der EUR/CHF-Kurs weiter in Richtung 1.10 bewegen, dürfte die Schweizerische Nationalbank wieder aktiv werden. Grundsätzlich könnte sich der Euro wieder aufwerten, würde die populistische Regierung in Italien sich auf ein einigermassen ausgeglichenes Budget für das kommende Jahr einigen. Damit würde sich auch der Aufwertungsdruck des Frankens wieder massiv reduzieren.

Die Stärkephase des Frankens hat auf das hiesige Zinsumfeld unmittelbare Konsequenzen: Durch die starke Währung verbilligen sich automatisch Importe von Waren und Dienstleistungen, womit der seit 2016 anhaltende Anstieg der (nach wie vor bescheidenen) Inflation wiederum gebremst wird. Somit wird die Nationalbank wohl bis 2020 an den unsäglichen Negativzinsen festhalten müssen.

Schweizer Firmen sind bereit

Anders als vor einigen Jahren sind gegenwärtig wenig Klagen von Exporteuren und Touristikanbietern zu hören. Zum einen haben viele Firmen durch die Rationalisierung von Prozessen, Auslagerungen ins Ausland und das Absichern von Fremdwährungsrisiken gelernt, mit einem starken Franken zu leben. Zum anderen hat sich die fundamentale Überbewertung des Schweizer Frankens in den vergangenen dreieinhalb Jahren massiv zurückgebildet: Lag der fundamentale Wert des Frankens zum Euro 2015 noch über 1.30, so ist dieser mittlerweile auf knapp 1.20 gesunken.

Während der Franken 2015 also beinahe 25  Prozent überbewertet war, sind es heute lediglich 7  Prozent. Dass der Schweizer Wirtschaft auch der Start ins dritte Quartal 2018 gut geglückt ist, zeigt der Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe. Dieser notiert nahe seinen historischen Höchstständen, und die gute Zuversicht weist darauf hin, dass der stärkere Schweizerfranken aktuell keine wesentliche Bedrohung für den Produktionsstandort Schweiz darstellt.

Der Autor

Patrick Bumann ist Regionenleiter Vermögensberatungskunden der Valiant Bank  AG in Freiburg.

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