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Immer mehr Fälle von Cyberkriminalität im Kanton Freiburg

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Seit fast eineinhalb Jahren hat der Kanton Freiburg ein Cyberkommissariat, das sich um Fälle der Cyberkriminalität kümmert. Die FN haben mit dem Chef des Kommissariats, Matthieu Landert, Bilanz gezogen. 

Liebesbetrugsfälle, Online-Anlagebetrug, Kleinanzeigenbetrug, Hackerangriffe und vieles mehr: Darum kümmert sich im Kanton Freiburg seit fast eineinhalb Jahren das Cyberkommissariat der Kantonspolizei Freiburg. Dieses wurde ins Leben gerufen, weil die Cyberkriminalität im Kanton Freiburg immer mehr zugenommen hat und um damit effektiver auf diese Problematik zu reagieren (die FN berichteten). 

«Es war ein spannendes Jahr. Wir haben viel gelernt», sagt Matthieu Landert, Chef des Kommissariats für Cybersicherheit, im Gespräch mit den FN. 

Exponentieller Anstieg

Die Fälle von Cyberkriminalität nehmen in Kanton exponentiell zu. Im Jahr 2019 haben die Ermittlungsbehörden 528 Strafanzeigen mit einem Totalschaden von fast 3 Millionen Franken registriert. Im Jahr 2020 stieg die Zahl auf 570, mit einem Umfang von rund 2,5 Millionen Franken. Im 2021 kamen gar 804 Strafanzeigen herein. Dabei verursachten die Fälle einen Schaden von rund 7 Millionen Franken.

2022 sind es sogar schon über 960 Strafanzeigen gewesen – diese verursachten einen Schaden von rund 6,5 Millionen Franken. «Dieses Jahr haben wir bereits 1500 Strafanzeigen», sagt Landert. Dies bedeutet einen Schaden von fast 8,5 Millionen Franken für die Betroffenen. «Schon im Juni haben wir die Zahlen vom letzten Jahr übertroffen.»

Hürden weggenommen

Betroffene können seit rund einem halben Jahr über die Plattform E-Police jederzeit und von überall online eine Strafanzeige einreichen – auch Cyberstrafanträge. «Sie müssen nicht mehr zur Polizeistation gehen, um Anzeige einzureichen, sondern können dies bequem von zu Hause machen.» Ob dies ein Grund für den Anstieg an Cyberstrafanzeigen sei oder was für andere Gründe die Zunahme der Cyberkriminalität im Kanton habe, kann Landert jedoch nicht abschliessend sagen. 

«Nein, wir kommen nicht nach»

«Der Anstieg an Cyberkriminalitätsfällen ist eine Herausforderung für uns.» Kann die Kantonspolizei all die Fälle überhaupt bewältigen? «Die ehrliche Antwort: Nein, wir kommen nicht nach», so Landert. «Wir müssen manchmal abwägen, wo wir realistische Chancen haben, die Täter zu finden und wo nicht.» Die Ressourcen des Teams müssten richtig eingesetzt werden. 

Wo es nicht realistisch ist, müssen wir aufhören.

Die Ermittlungen kosten und sind zeitaufwendig für die Ermittler. Cyberkriminalität kenne zudem keine Grenzen – weder kantonale noch nationale – was die Ermittlungen erschwert. Eine Anfrage zu bearbeiten, kann zwischen sechs Monate bis mehrere Jahre dauern. Derzeit arbeitet Landerts Team an 160 aktuellen Fällen. «Das braucht Geduld.»

Matthieu Landert, Chef Cyberkommissariat

Matthieu Landert ist Chef des Kommissariats für Cybersicherheit, welches im September des vergangenen Jahres gegründet wurde. Der 37-Jährige stiess nach einer Offizierslaufbahn bei der Schweizer Armee im Jahr 2017 zur Kantonspolizei Freiburg. Er übernahm zuerst die Leitung der Polizeischule in Granges-Paccot, gefolgt von weiteren Führungspositionen in der Gendarmerie. Vergangenes Jahr wechselte er zur Kriminalpolizei und übernahm dort die Leitung des neu gegründeten Cyberkommissariats. km

Matthieu Landert, Chef des Kommissariats für Cybersicherheit, gibt zu, dass der Anstieg an Cyberkriminalitätsfällen für die Kantonspolizei eine Herausforderung ist. 
Bild: Marc Reidy

Aufklärungsquote je nach Fall

«Es ist schwierig zu sagen, wie gross die Aufklärungsquote ist», sagt Landert. Bei Fällen von Onlinebetrug oder Geldwäscherei liege sie bei fast 90 Prozent. «Vieles geschieht in der Schweiz, und da haben wir die nötige Gesetzesgrundlage auf unserer Seite.»

Bei Online-Anlagebetrug oder Liebesbetrugsfällen liege die Aufklärungsrate jedoch zwischen 10 und 15 Prozent. Bei Fällen, die über die Landesgrenzen hinausgehen, sei es eben schwieriger. «Denn da muss das kantonale Cyberkommissariat Anfragen an die zuständigen Behörden des betreffenden Landes stellen und hoffen, dass diese ihnen helfen.

Was bei uns ein Verbrechen ist, ist dort vielleicht keines. Überall sind die Gesetze anders. Sie müssen uns nicht helfen.

Das könne frustrierend sein, denn so würden viele kleinere Hürden bis zum eigentlichen Ziel entstehen. 

Stabiles Team schaffen

Zwei IT-Ermittler und fünf IT-Forensiker haben vor einem Jahr im Cyberkommissariat gearbeitet und die Fälle bearbeitet. Um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können, muss die Polizei aufstocken:

Wir haben derzeit nicht genügend Leute.

Drei zusätzliche IT-Ermittler und zwei Zivilpersonen sollen das Team nächstes Jahr ergänzen. «Die Zivilpersonen sind Experten in Bereichen wie der Kryptowährung.» Denn Cyberkriminalität umfasse viele Themen, weshalb die Polizisten Unterstützung bräuchten. Eine spezielle Ausbildung sei weiterhin nicht nötig, um Teil des Cyberkommissariats zu werden. «Aber wir geben allen, die interessiert sind, die Möglichkeit, eine zu absolvieren. Wir wollen sie fördern.»

Den Landerts Ziel ist es, ein stabiles Team aufzubauen:

Unsere grösste Herausforderung: Es fehlt uns noch an Erfahrung.

Auch fehlen dem Team teilweise die nötigen Mittel, um kompliziertere Fälle zu lösen – etwa solche, in denen Kryptowährung involviert ist. 

Cyberkriminalität

Prävention ist das A und O

Ein wichtiger Teil der Arbeit der Kantonspolizei Freiburg ist die Prävention – unter anderem im Bereich der Cyberkriminalität. «Wir wollen, dass es gar nicht erst zur Tat kommt», sagt Bernard Vonlanthen, stellvertretender Chef der Medienstelle. «Prävention ist uns aus diesem Grund sehr wichtig.» Deswegen mahnt Landert: «Seien Sie misstrauisch. Seien Sie nicht dumm.» Es sei wichtig, im Internet aufzupassen. 

Daher gebe es regelmässig nationale Aufklärungskampagnen.

Die Kantonspolizei gibt folgende Ratschläge:

  • Vertrauen Sie nie jemandem, den Sie nur über das Internet kennen.
  • Geben Sie nie Passwörter oder Ihre amtlichen Dokumente weiter.
  • Erlauben Sie nie jemandem den Fernzugriff auf Ihren Computer.
  • Leisten Sie nie Vorauszahlungen, wenn Sie dem Gegenüber nicht vollständig vertrauen.
  • Im Verdachtsfall reagieren Sie unverzüglich und melden Sie Vorfälle sofort der Polizei.

Kommentar (1)

  • 29.12.2023-Gerhard Bieri

    Dies ist ein sehr guter Bericht über diese sehr schlimme Cyperkriminalität und betrifft leider nicht nur den Kanton Freiburg wie ich aus diversen privaten informationen kenne. Zum sehr grossen Teil bin ich zum Schluss gekommen das hinter dieser Sache organisierte Banden wenn nicht sogar von fremden Spionagen Dienste dies gemacht wird. Ich wäre selber bald um einige Tausend CHF geprellt worden hätte mich nicht eine Bankangestellte in letzter Minute noch gewarnt was durch einen Zufall geschehen ist. Nun ich werde mich mit Herr Matthieu Landert in Verbindung setzen da oich ihm diverses Beweismaterial von solche Aktivitäten übergeben könnte.

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