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In der Bibel ist viel Licht und Feuer

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Zentrale Elemente in der Bibel haben mit Licht und Feuer respektive mit Dunkelheit zu tun. In der Einheitsübersetzung wird «Licht» 229 Mal erwähnt, «Feuer» kommt gar 533 Mal vor. Die Bibel beginnt und endet mit Licht, so Thomas Schumacher, Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. Das erste Buch im Alten Testament fängt mit dem Schöpfungsbericht an.

 

 «Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.» (Genesis, 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 3, Einheitsübersetzung)

«Die Scheidung des Lichts von der Finsternis war der erste Schöpfungsakt Gottes», sagt Schumacher. Auch am Ende der Bibel, in der Johannes-Offenbarung, spielt das Licht eine wichtige Rolle. Während im Diesseits Tag und Nacht sich abwechseln, spricht die Bibel vom neuen Reich als dem Ausgang aus der Dunkelheit mit der ständigen Präsenz Gottes als nicht mehr endendes Licht.

 

 «Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm (Christus). (…) Nacht wird es dort nicht mehr geben.» (Offenbarung 21,23)

 Gott ist Lichtgestalt

Schumacher verweist darauf, dass an vielen Stellen Gott und Licht in Verbindung stehen. Mit Licht teile sich Gott mit, eröffne den Blick auf seine Herrlichkeit. Es sei die erfahrbare Aussenseite des unsichtbaren Gottes. Wenn er sich zeigt, gleiche sein Licht Sonnenstrahlen, und er kann Blitze senden. In den Psalmen wird das Licht als Gottes Kleid bezeichnet.

Die frühchristliche biblische Tradition sieht Licht als Gabe Gottes. So erblicken Neugeborene an zwei Stellen der Bibel das «Licht der Welt», und wer blind ist, erhält einen Vorgeschmack auf den Tod. Der Prophet Jesaja spricht davon, dass das «Volk, das im Dunkel lebt, ein helles Licht sieht» (Jesaja 9,1). Gottes Gesetz und sein Wort seien selbst Licht, das den Menschen den Weg erhelle.

 

 «Eine Leuchte ist das Gebot und die Lehre ein Licht» (Sprüche 6,23) und «Mein Gott macht meine Finsternis hell» (Psalm 18,29)

Feuersäule und Dornbusch

Schumacher erinnert an den Zug der Israeliten unter Moses durch die Wüste im Alten Testament. Es war Gott als Feuersäule, der dem vor der Verfolgung des Pharaos flüchtenden Volk den Weg wies.

 

 «Der Herr zog vor ihnen her, (…) in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten. So konnten sie Tag und Nacht unterwegs sein.» (2. Mose 13,21)

 

 Feuer und Licht begleiten den Akt der Schliessung des Bundes mit dem Volk Israel, als Moses die Gesetzestafeln auf dem Berg Sinai empfing.

 

 «Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. (…) Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose!» (2. Mose 3, 2-5)

Jesus erschien als Licht

Auch für Jesus braucht die Bibel die Lichtsymbolik. Namentlich in der Stelle, in der Saulus/Paulus zum Christentum bekehrt wird. Ihm, der die junge Christengemeinde im Namen der jüdischen Obrigkeit verfolgte, erschien Jesus.

 

 «Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, warum verfolgst du mich?(…) Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.» (Apostelgeschichte 9,1-6/22,6/23,13)

 

 Die Episode wird drei Mal erzählt. Jesus stelle die Menschen vor die Wahl, sich zwischen Licht–für Gott, das Leben und die Gerechtigkeit–und Dunkel zu entscheiden. «Die Christen sollen das Licht wählen», so Schumacher. Sünde werde mit Dunkelheit in Verbindung gebracht. Rechtgläubige aber seien «Kinder des Lichts» (Epheserbrief 5,8). Jedoch: «Gott steht nicht in einem direkten Widerspruch zur Dunkelheit», denn auch dort sei er gegenwärtig.

 

 «Wohin könnte ich (David) fliehen vor deinem Geist, wohin mich vor deinem Angesicht flüchten? Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. (…) Auch dort wird deine Hand mich ergreifen. (Psalm 139,7-8 und 10)

Ein Stern leuchtet den Weg

Auch der Weihnachtsstern sei ein wichtiges Motiv der Lichtdimension Gottes. Er leuchtet über dem Jesuskind und führt die Sterndeuter–die Heiligen Drei Könige oder Weisen–in den Stall von Bethlehem zum Jesuskind.

 

 «Und der Stern (…) zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr grosser Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter.» (Matthäus 2,9-11)

 

 Der Stern ist laut dem Theologen Schumacher ein Herrschaftssymbol der Ikonografie in der Antike. Man sehe ihn auch oft auf Münzen über den Köpfen der Herrscher. «Wenn der Stern über dem Neugeborenen stehen bleibt, ist damit eine imperiale Aussage verbunden: Er und nicht Herodes ist der rechtmässige König der Juden.»

Die Sonne und Gott

Schumacher erwähnt den Zusammenhang zwischen Licht und Weihnachten. In der Tradition der Spätantike feiert der «unbesiegbare» Sonnengott, Sol invictus, am 25. Dezember Geburtstag. Schon für die Menschen früherer Epochen bedeutete das Licht buchstäblich den Ausgang aus der Dunkelheit. Erst durch Beleuchtung wurde das Leben in der Höhle oder die Zubereitung von Speisen möglich. «Feuer war wertvoll und wurde mit Freude und Le- ben in Verbindung gebracht.» Der Verlust des Lagerfeuers konnte für die Familie oder den Stamm eine Katastrophe bedeuten.

Zerstörung und Reinigung

Schumacher zeigt auf, dass an einigen Stellen Licht und Feuer auch eine negative Konnotation haben. «Mit Feuer wird eine Gerichts- und Zerstörungsvorstellung verbunden.» Gott kann mit Feuer wärmen und erhellen, aber auch vernichten und durch Zerstörung reinigend wirken.

 

 «In meiner Not rief ich (David) zum Herrn (…). Aus seinem Heiligtum hörte er mein Rufen (…). Da wankte die Erde (…), denn sein Zorn war entbrannt. Rauch stieg aus seiner Nase auf, aus seinem Mund kam verzehrendes Feuer, glühende Kohlen sprühten aus von ihm.» (Psalm 18,7-9)

 

 Feuer und Licht seien in der Bibel offensichtlich ambivalente Grössen. Dies sei im Übrigen bei Wasser auch der Fall, so Schumacher, «es kann Wohl und Leben spenden, aber auch Tod bringen.»

Mit diesem Artikel endet die diesjährige FN-Adventsserie zum Licht.

Zur Person

Der Weg von Singen nach Freiburg

Theologie-Professor Thomas Schumacher trat kürzlich die Nachfolge von Max Küchler auf dem Lehrstuhl für Neues Testament am Departement für Biblische Studien an der Universität Freiburg an. Der in Singen/D in der Nähe von Schaffhausen aufgewachsene Schumacher studierte in München und lehrte bis diesen Sommer an der Universität Augsburg.fca

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