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Ja, sie will noch

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Am Samstag startet Lara Gut-Behrami in ihre 16. Weltcupsaison. Mit 32 Jahren bringt die Tessinerin wieder alles mit, um den Gesamtweltcup zu fahren. Sie ist gesund, motiviert und ausbalanciert. Dass das so ist, hat viel mit ihrer Wandlung zu tun.

Ab und zu kommen sie auf, die Gedanken über das Danach. Die Gedanken darüber, was nach dem Skirennfahren kommt, was das für ein Leben sein wird. Die Frage nach dem Zeitpunkt des Rücktritts.

Auch in diesem Sommer gab es Tage, an denen sich Lara Gut-Behrami «1000 Fragen stellte». Im Trainingslager in den Bergen Argentiniens etwa, irgendwo im Nirgendwo. Wind und Wetter machten Schneetrainings auf der Piste unmöglich, die Sonne zeigte sich kaum einmal, die hohe Luftfeuchtigkeit verursachte Schmerzen im Knie. Und Lara Gut-Behrami fragte sich: «Macht das noch Sinn? Habe ich noch Lust auf das?»

32 Jahre alt ist Lara Gut-Behrami. Es ist noch kein Alter, in dem die Verschleisserscheinungen am Körper sie jeden Tag daran erinnern, dass besser morgen als übermorgen Schluss sein sollte mit dem Leistungssport. Es ist aber ein Alter, in dem erfolgreiche Athletinnen sich fragen dürfen, ob sie die Strapazen noch auf sich nehmen wollen. Ob das, was sie tun, noch Spass macht, sich der Aufwand noch lohnt, die Entbehrungen es noch wert sind.

Eine Frage der Motivation

Es ist ein Zeitpunkt in der Karriere, in der Lara Gut-Behrami jederzeit aufhören kann, ohne sich finanzielle Sorgen über die Zukunft machen zu müssen. Ein Zeitpunkt, zu dem die Motivation über Weitermachen oder Rücktritt entscheidet. Oft geht die Antwort mit den Erfolgschancen einher. Wer will schon aufhören, solange er in seinem Metier, dem er seit dem Kindesalter alles unterordnet, zu den Besten der Welt gehört?

Es gab Zeiten, da konnte sich Lara Gut-Behrami nicht vorstellen, im höheren Alter noch Rennen zu fahren. Weil der Druck und die anderen Schattenseiten sie auslaugten, sich viele Tage wie ein Überlebenskampf anfühlten. Weil die Last des Drumherums – das immense öffentliche Interesse, die negativen Aspekte des Bekanntseins und das Echo in den sozialen Medien – sie zu erdrücken drohte. «Wenn man mir 2015 gesagt hätte, dass ich 2022 in Peking dabei sein würde, hätte ich es nicht geglaubt. Jetzt sind seit diesen Olympischen Spielen zwei weitere Saisons vergangen, und ich fahre immer noch», sagt die Tessinerin.

Auch die Zeit um den Kreuzbandriss im Frühjahr 2017 setzte ihr zu – so sehr, dass ihr alles zu viel wurde und sie sich dem Rummel über eine längere Zeitspanne komplett entzog. Es dauerte in der Folge, bis die neue Lara Gut-Behrami wieder ins Gleichgewicht fand. Doch sie schaffte es. Zweimal sicherte sie sich in den letzten drei Saisons die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Super-G-Weltcups, zweimal war sie Zweite im Gesamtweltcup. 2021 wurde sie Doppel-Weltmeisterin in Cortina d’Ampezzo, 2022 Olympiasiegerin in Peking.

Möglich machten es die Justierungen, die sie nach den negativen Erfahrungen vornahm. Oberste Priorität hat seither die Prämisse, sich nicht auf Nebenschauplätzen zu verlieren. Alles, was unnötig Energie kostet, wird ausgeblendet. Rückzüge ins Zuhause in Udine, Ausbrüche aus dem Hamsterrad, in dem sie sich wähnte, als es in ihrem Leben einzig und allein das Skirennfahren gab und nur Siege gut genug waren, sind jetzt auch während der Saison fester Bestandteil ihres Tuns.

Im Gleichgewicht

Es geht um eine ausgewogene Balance zwischen Leistungssport und Erfüllung im Privatleben als Kraftspender. Auch vor dem jetzigen Winter strich Gut-Behrami den Energiehaushalt heraus. Anfang Oktober erklärte sie: «Für mich geht es darum, das richtige Gleichgewicht zu finden. Ich brauche die Lockerheit, um die Jahre zu geniessen, in denen ich diesen Beruf noch ausüben und hoffentlich weitere Siege feiern kann.»

An Nebensächlichkeiten reibt sich Lara Gut-Behrami nicht mehr auf. «Ich versuche, nicht nach rechts und links zu schauen, und überlege mir gut, wo ich die vorhandene Energie einsetze.» Auch in Argentinien waren die Gedanken an den Rücktritt nur vorübergehend. Ein paar perfekte Trainingstage in Zermatt rückten alles wieder in ein positiveres Licht. «Jetzt denke ich nicht mehr darüber nach und gebe alles, um weiter erfolgreich zu sein. Auch wenn das heisst: essen, schlafen, Ski fahren.»

Was monoton klingt, zeigt: Lara Gut-Behrami ist gesund und im Gleichgewicht – und in manchen Punkten weiterhin «radikal», wie sie es selbst nennt. Irgendwann werde es so sein, dass nicht mehr die Athletin in ihr diejenige sei, die sagt, was sie will und braucht. «Aber im Moment ist sie es noch», sagt die 37-fache Weltcupsiegerin. Und das ist gut so.

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