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«Jetzt sind wir da, wo wir sein wollten»

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Michael Ngoy, kann man sagen, dass Gottéron am Donnerstagabend in Bern das so gut wie perfekte Spiel gelungen ist?

Ja und nein. In der Defensive haben wir sicher gut gespielt. Dennoch liessen wir die eine oder andere Chance zu viel zu. Besonders mit der zweiten Welle, das heisst dem vierten oder fünften Mann, konnte der SCB zu oft noch auf unser Tor schiessen. Diesbezüglich können wir uns weiter verbessern.

 Teilen Sie den Eindruck, dass die Berner zusehends müder werden?

Eindeutig. Ich weiss nicht, ob es nur daran liegt, dass der SC Bern in den Playoffs seit dem Halbfinal gegen den EV Zug zwei Spiele mehr als wir in den Knochen hat. Aber es ist offensichtlich, dass speziell die Schlüsselspieler der Berner immer mehr Mühe haben. Jene Spieler, die bisher für die harte Gangart zuständig waren, machen nicht mehr jeden Check zu Ende, und jene, die für Tempo sorgten, laufen weniger.

 

 Dafür konnte Gottéron den Rhythmus sogar noch einmal erhöhen und zuletzt wieder sein Tempospiel aufziehen.

Ich habe wirklich nicht das Gefühl, dass wir nun schon seit acht Monaten Eishockey spielen. Wenn es im Kopf stimmt, folgt der Körper automatisch. Ein ähnliches Bild zeichnet sich ja auch in der Liga-Qualifikation ab, wo Lausanne den SCL Tigers physisch überlegen ist.

 

 Ist die Frustration bei den Bernern, wie sie am Donnerstag bei Spielende zu sehen war, eine Folge dieser physischen Unterlegenheit?

Frustaktionen wie die von Byron Ritchie sagen viel aus. Der SCB kann nicht mehr so, wie er eigentlich möchte. Deshalb stauen sich solche Aggressionen auf.

 

 Gottéron lag in der Serie mit 0:2 hinten und ist nun wieder voll im Geschäft. Auch in Sachen Moral dürften die Vorteile auf Seiten der Freiburger liegen.

Wir alle waren uns sicher, dass es nach den zwei Niederlagen nicht im gleichen Stil weitergehen würde. Der Puck lief doch ziemlich arg für die Berner. Sie waren wohl selbst ein bisschen überrascht, dass sie mit 2:0 Siegen vorne lagen. Nachdem wir am Dienstag den ungemein wichtigen ersten Sieg hatten feiern dürfen, konnten wir am Donnerstag doch ziemlich überzeugend nachdoppeln. Jetzt sind wir da, wo wir sein wollten. Wir haben alle einen grossen Traum, dafür hängen wir uns voll rein. Müdigkeit spürt keiner von uns. Wir haben nun alle Trümpfe in der Hand. Jetzt müssen wir sie nur noch ausspielen.

 

 Was erwarten Sie in Spiel fünf am Samstag?

Wir spielen vor unserem Publikum, das wird eine fantastische Sache. Ich habe mitbekommen, was die Berner nach der Niederlage vom Donnerstag gegenüber den Medien gesagt haben. Der Tenor war nicht sehr positiv. Wir hinge gen sind im Aufwind.

 

«Emotionen gehören zu den Playoffs»

Am Donnerstag lagen beim SCB in der letzten Spielminute die Nerven blank. So liessen sich Travis Roche, Daniel Rubin und Byron Ritchie zu Frustfouls hinreissen. Gottéron-Trainer Hans Kossmann mag dies nicht überbewerten.

Auf ihrem Weg in die Garderoben lieferten sich Hans Kossmann und Byron Ritchie am letzten Donnerstag nach Spielschluss ein nicht jugendfreies Wortgefecht. Auslöser für den Disput waren zwei Fouls des SCB-Stürmers abseits des bereits abgepfiffenen Spielgeschehens gewesen. Zunächst hatte der Kanadier Benjamin Plüss den Stock in die Wade geschlagen, dann ging er Cédric Botter heftig an. «Zuerst schoss Ritchie den Puck in Richtung Botter, dann riss er ihn um», sagt Kossmann. Dass das Nervenkostüm der Berner ziemlich angespannt ist, dürfte der Gottéron-Trainer mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben. Gegen aussen will er dies aber nicht hochstilisieren. «Die Emotionen gehören zu den Playoffs. Wir müssen in erster Linie auf uns schauen. Aber natürlich ist es unser Job, Bern zu destabilisieren.»

Mit Blick auf sein Team stellt Kossmann fest, dass es sich in jedem der vier Finalspiele steigern konnte. «Wir haben unseren Rhythmus gefunden. Physisch sind wir besser. Unsere Schlüsselspieler sind in Form. Ich habe ja bereits zu Beginn der Playoffs gesagt, dass Spieler wie Romain Loeffel, Christian Dubé oder Sandy Jeannin aufgrund grösserer Verletzungen Pausen hatten.» Im Gegensatz dazu laufen die Berner, die im Halbfinal gegen Zug zwei Spiele mehr bestreiten mussten als die Freiburger, mehr und mehr auf dem Zahnfleisch. Allen voran Ritchie, der gut und gerne 30 Minuten pro Spiel auf dem Eis steht.

Nun noch weniger Raum für Fehler

Mit der Performance beim 3:1-Sieg in Bern war Kossmann höchst zufrieden, auch wenn nicht alles perfekt gewesen sei. «Wie meist in Bern spielten wir gut. Oftmals haben wir dort auf dumme Art und Weise verloren.» Diesmal aber habe sein Team bis zum Ende aufgepasst. Der gestern bestens gelaunte Hans Kossmann kann sich gut vorstellen, dass sein Gegenüber Antti Törmänen für die heutige Partie Änderungen vornehmen wird. «Dass am Donnerstag Jaroslav Bednar für Jeff Campbell gespielt hat, war für mich doch ein wenig überraschend.» Es ist gut möglich, dass diese Ausländer-Rochade beim SCB wieder rückgängig gemacht wird.

Nachdem es nun nach Siegen 2:2-Unentschieden steht, wird aus der Best-of-7- eine Best-of-3-Serie. «Für uns ist das eher positiv», sagt Hans Kossmann. «Dafür lässt diese neue Ausgangslage noch einmal weniger Raum für Fehler. Der Final ist jetzt wieder völlig offen. Können wir auf unserem eingeschlagenen Weg und mit diesem Rhythmus weitermachen, sieht es aber sicherlich gut aus.»

Hans Kossmann sieht sein Team physisch im Vorteil. Bild Keystone

Conz wieder das Bollwerk, das es benötigt

Gerade mal ein einziges Tor–und dies erst noch in Unterzahl–hat Gottéron-Goalie Benjamin Conz in den beiden letzten Finalspielen kassiert. Damit war der 21-jährige Jurassier einer der zahlreichen Baumeister der zwei Erfolge und stach damit gleichzeitig seinen Antipoden Marco Bührer klar aus. «In den Spielen eins und zwei mit jeweils vier Gegentreffern lief es mir nicht wirklich gut. Zuletzt ging es bedeutend besser», so Benjamin Conz bescheiden und selbstkritisch zugleich, wie es seine Art ist. Die ganze Mannschaft habe sich defensiv markant gesteigert. «In der Verteidigung stehen wir jetzt viel sattelfester. Der SCB hat kaum mehr wirklich gute Abschlussmöglichkeiten. Unser System funktioniert. Und wenn einmal Schüsse aufs Tor kommen, sind diese meist voraussehbar.» Er habe sich vom zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand in der Serie nicht verrückt machen lassen, so Conz. «Ich habe immer gewusst, dass wir besser spielen können.» fs

«Müdigkeit spürt keiner von uns. Wir haben nun alle Trümpfe in der Hand. Jetzt müssen wir sie nur noch ausspielen.»

Michael Ngoy

Gottéron-Verteidiger

Zuversicht und gute Vorsätze beim SC Bern

«Bei uns muss jetzt jeder über die Bücher», sagte SCB-Verteidiger Franco Collenberg nach der 1:3-Niederlage am Donnerstag. Jeder habe die Verantwortung abgeschoben und geschaut, ob ein anderer etwas mache, liess sich der ehemalige Gottéron-Spieler weiter zitieren. Von seinem Grundoptimismus hat der Bündner aber nichts verloren. «Wir lieben diese Situationen. Jetzt steht es 2:2 und wir stehen vor einer Best-of-3-Serie. Das wird gut.»

Defensivspiel verbessern

«Jede Niederlage in dieser Phase tut weh», hielt seinerseits der Berner Stürmer Ryan Gardner fest. «Jetzt müssen wir noch einmal in Freiburg gewinnen, wenn wir den Titel holen wollen. Ich hoffe, das ist schon am Samstag der Fall.» Damit dies gelinge, müsse seine Mannschaft wieder wie in den ersten beiden Partien besser in der eigenen Zone spielen und auf ihre Möglichkeiten lauern, erklärte Powerplay-Spezialist Ryan Gardner. fs

Vorschau: «Never change a winning team»

W ie immer während diesen Playoffs war das Eistraining der Freiburger am Tag nach einem Spiel gestern Freitag fakultativer Natur. So beliessen es die Ausländer sowie viele andere Stammkräfte auch bei einem kurzen Auslaufen oder Krafttraining. Heute dürfte Hans Kossmann für das fünfte Finalspiel im St. Leonhard um 20.15 Uhr dieselbe Mannschaft wie am Donnerstag auf das Eis schicken, ganz getreu dem Motto «Never change a winning team». Stürmer Cédric Botter zog sich beim Foul Byron Ritchies keine gravierende Blessur zu, und auch der Amerikaner Greg Mauldin, der sich beim Auswärtsspiel in Bern im Mitteldrittel behandeln lassen musste, ist laut Kossmann einsatzbereit. Sicher nicht spielen wird Shawn Heins. Der Kanadier war gestern zwar ebenfalls in der Eishalle anwesend, doch obwohl nach dem unglücklichen Zusammenprall mit Teamkollege Mauldin und der daraus resultierenden Nackenverletzung das Gefühl in den Händen wieder zurückgekehrt ist, käme ein Einsatz zu früh. Somit wird erneut Maxim Suschinsky seinen Platz einnehmen.

Bern ohne Vermin?

Auf Seiten der Berner muss Tristan Scherwey heute seine vierte und letzte Spielsperre absitzen, nachdem am Donnerstag dem Rekurs Gottérons vor dem Verbandssportgericht gegen die ursprünglich verhängten zwei Spielsperren stattgegeben wurde. Fraglich ist zudem der Einsatz von Joël Vermin, der sich bei einem Check von Christian Dubé verletzt hat. fs

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