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John Gobbi: «Gottéron ist der Club der Leute – das mag ich»

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Gottéron hat mit John Gobbi einen neuen Generaldirektor gefunden. Der 39-jährige Tessiner tritt am 1. Oktober die Nachfolge von Raphaël Berger an.

Nach mehr als 21 Jahren im Club, zunächst als Spieler und seit 2012 als Generaldirektor, hatte Raphaël Berger Anfang Juli bekannt gegeben, dass er Gottéron spätestens Ende Jahr verlassen werde. Der 42-jährige Jurassier wird Direktor bei der Firma WIN Group, die in den Bereichen Leuchtwerbung und Digital Signage tätig und zugleich ein Sponsor der Freiburger ist. Am Dienstag präsentierte der Verein nun einen Nachfolger für Berger, der die letzten zwei Jahrzehnte des Clubs entscheidend geprägt hat. Neuer Generaldirektor von Gottéron wird am 1. Oktober John Gobbi – wie sein Vorgänger ebenfalls ein ehemaliger Verteidiger.

Tatsächlich ist der 39-jährige Tessiner in der Schweizer Eishockeyszene bestens bekannt. Für Ambri, Lausanne, die ZSC Lions und Servette bestritt Gobbi 939 Spiele in der National League, ehe er 2018 seine Spielerkarriere beendete. Nach seinem Rücktritt war der viersprachige Gobbi, der den Bachelor in Betriebswirtschaft hat und später auch den Master in Rechnungswesen, Controlling und Finanzen erwarb, beim LHC tätig (als Finanz- und Verwaltungsdirektor sowie Generaldirektor der Nachwuchsabteilung). Im Auswahlverfahren zur Nachfolge von Raphaël Berger setzte sich der ehemalige Internationale gegen 18 weitere Bewerber durch.

John Gobbi, Sie haben bereits während Ihrer Karriere als Spieler BWL und Finanzen studiert. War es schon immer Ihr Ziel, über die Zeit als Profi hinaus im Sportbusiness tätig zu sein?

Zunächst nicht, ich wollte einfach beides machen: Eishockey und Studium. Es war zwar nicht immer einfach und erforderte einiges an Organisation, aber ich war glücklich, dass ich 2011 nach sieben Jahren Studium den Bachelor und den Master in der Tasche hatte. Erst später, als ich ein Stage beim IOC absolvierte, entstand der Wunsch, beide Bereiche zu vereinen.

Sie konnten dann beim Lausanne HC, bei dem Sie Ihre Spielerkarriere beendet hatten, erste Erfahrungen in der Club-Führung sammeln. Was nahmen Sie aus dieser Zeit mit?

Es war eine tolle Erfahrung. Ich konnte in der Finanzführung und im HR arbeiten. Hinzu kam, dass in Lausanne wie zuletzt in Freiburg auch ein Stadionprojekt umgesetzt wurde. Wertvoll waren auch die Erkenntnisse als Nachwuchschef. Dieses Thema liegt mir am Herzen und wird auch bei Gottéron wichtig sein. Freiburg ist ein super Ort für junge Spieler, ideal zwischen der Romandie und Bern gelegen – und eine Universitätsstadt.

Nach Lausanne sollten sie Generaldirektor bei Servette werden, der Vertrag wurde aber laut Medienberichten noch vor Ihrem Amtsantritt aufgelöst. Was lief damals schief?

 Sie werden verstehen, wenn ich nicht ins Detail gehen kann. Aber solche Dinge passieren überall, sei es in einer Firma oder im Sport. Ich bin einer, der immer nach vorne blickt, und nun bin ich glücklich, in Freiburg zu sein.

Haben Sie sich sofort beworben, als die Stelle des Generaldirektors bei Gottéron frei wurde?

Für mich war rasch klar, dass diese Aufgabe für mich sehr interessant sein könnte. Gottéron ist ein super Verein, und Raphaël Berger hat die letzten Jahre einen sehr guten Job gemacht. Ich musste es einfach versuchen. Ich bin stolz und fühle mich geehrt, dass ich die Chance bekommen habe.

Was reizt Sie an der Aufgabe?

Corona bringt grosse Herausforderungen mit sich. Der ganze Sport ist im Wandel. Der Financial Fairplay und die Erhöhung der Ausländeranzahl sind weitere Aspekte, die mich reizen.

Wo wollen Sie bei Gottéron zuerst ansetzen, wo sehen Sie noch Potenzial?

Es gibt viele wichtige Themenbereiche. Aber zuerst muss ich eine Auslegeordnung machen und die Situation gut analysieren. Die Strukturen sind auf jeden Fall sehr gut. Das Organigramm stimmt. Gottéron hat im Sportbusiness in den letzten Jahren sicherlich einen grossen Schritt nach vorn gemacht. Nun gilt es die Möglichkeiten des neuen Stadions nach der komplizierten letzten Saison auszunutzen. Das Transformationsprojekt war unglaublich, und die neue Halle ist wirklich sehr, sehr schön. Im finanziellen Bereich können und wollen wir noch mehr herausholen.

2013 spielten John Gobbi (rechts) und Christian Dubé noch gegeneinander, jetzt sind sie in Gottérons Management vereint.
Aldo Ellena/a

Inwiefern werden Sie sich als Generaldirektor in die sportlichen Belange einbringen?

Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Klar ist, dass mit Christian Dubé (Trainer und Sportchef), Gerd Zenhäusern (stellvertretender Sportchef), Sandy Jeannin (Nachwuchschef) und David Aebischer (Torhütertrainer) sehr viel Eishockey-Kompetenz vorhanden ist. Ich freue mich darauf, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ich habe mich schon immer als Mannschaftssportler verstanden. Die Sportabteilung, die Administration, die Gastronomie – es geht nur über die Teamarbeit.

Dubé ist im sportlichen Bereich der starke Mann im Club. Hatten Sie bereits Kontakt mit ihm?

Ich kenne Christian schon länger. Bisher hatten wir nur per SMS Kontakt. Was ich sagen kann, ist, dass er bisher einen super Job gemacht hat.

Wo situieren Sie Gottéron in der National League?

Die Liga ist sehr kompetitiv. Man hat letzte Saison mit den neuen Pre-Playoffs gesehen, was alles passieren kann. Die Lakers etwa stiessen bis in die Halbfinals vor. Gottéron war zuletzt aber konstant und spielte in der Saison 2020/21 eine ausgezeichnete Qualifikation. Es geht in eine gute Richtung. Die Mannschaft hat einen super Torhüter, mit Raphael Diaz eine starke Defensive und viele dynamische Stürmer. Es gibt aber viele Teams, die das Potenzial für die Top 6 mitbringen.

Sie stammen aus dem beschaulichen Faido und starteten ihre Profi-Karriere in Ambri bei einem familiären Club, so wie Gottéron noch heute einer ist. Sehen Sie Parallelen?

Gottéron ist der Club der Leute – das mag ich. Hier ist man zweisprachig, es gibt Land, Wasser und Berge – es ist ein bisschen wie das Tessin. Die Gottéron-Fans sind sehr leidenschaftlich. Ich konnte hier viele Spiele austragen, und es war immer eine hervorragende Ambiance in der Halle. Gottéron ist wichtig für den Kanton. Das gefällt mir.

Nicht nur fachlich top, sondern auch menschlich angenehm

19 Bewerbungen für den Posten des neuen Generaldirektors gingen bei Gottéron ein, die dem Anforderungsprofil teilweise oder ganz entsprachen. Ob auch der ehemalige Freiburger Captain und aktuelle Sportdirektor des Internationalen Eishockey-Verbands, Christian Hofstetter, auf der Liste stand (wie vom Online-Portal der Zeitung «Blick» kolportiert), will Gottéron-Präsident Hubert Waeber nicht preisgeben. «Natürlich war der Name Hofstetter in aller Munde, etwa bei einigen Sponsoren. Ich kann nur sagen, dass wir von uns aus auf niemanden zugegangen sind…» Am Ende seien noch vier Kandidaten im Rennen gewesen, präzisiert Waeber. Für Gobbi hätten letztlich verschiedene Aspekte den Ausschlag gegeben. «Er ist viersprachig und kennt sich als ehemaliger Spieler mit einer starken Persönlichkeit im Eishockey bestens aus. Seine Uni-Abschlüsse in BWL und Finanzen waren ebenfalls entscheidend.» Positiv sei überdies gewesen, dass er einen Bezug zur Gastronomie habe, die einen wichtigen Bestandteil des Geschäftsmodells von Sportclubs darstellt. «Sein Vater hat lange Zeit das Restaurant in der Valascia geführt», erklärt Waeber, der weiter hervorhebt, dass Gobbi in Lausanne erste Erfahrungen im administrativen Bereich sammeln konnte. Auch menschlich passe er zu Gottéron. «Gobbi ist ein sympathischer Typ, keinesfalls abgehoben und sehr zuvorkommend. Das kommt bei den Sponsoren sicher sehr gut an.»

Den gesuchten Macher gefunden

Er suche einen Macher und keinen, «der in erster Linie seine Röhre aufmachen will», hatte Waeber im Juli gegenüber den FN gesagt. Einen solchen Macher habe er in der Person von Gobbi gefunden. Die Erwartungen an den neuen Generaldirektor sind klar. «Ich hoffe, er führt die Arbeit im gleichen Sinn wie Raphaël Berger weiter. Natürlich soll er aber auch neue Impulse reinbringen.» Das Marketing für die Saison 2021/22 wird bis September noch von Berger abgeschlossen. Dann erfolgt eine saubere Übergabe, und die Planung der übernächsten Meisterschaft beginnt bereits. «Sobald Corona vorüber ist, werden wir schauen, was wir sonst noch in der Halle machen können. Ich denke an Seminare und Events, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.»

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