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Julien Sprunger: «So viel Liebe und Anerkennung – das berührt mich sehr»

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    Der Samstagabend in der BCF-Arena stand ganz im Zeichen des 1000. Spiels von Julien Sprunger für Gottéron. Der 3:1-Derbysieg gegen den SCB machte die grosse Sause perfekt.

    Am Samstagabend war es so weit: Julien Sprunger lief zum 1000. Mal für Gottéron auf, ausgerechnet gegen den Erzrivalen SC Bern. Eine Choreo mit einem riesigen Abbild des jubelnden Captains, Dankesworte von Präsident Hubert Waeber («Du bist eine echte Legende und verkörperst die Werte von Gottéron») sowie die Ehrung von Denis Vaucher, dem CEO der National League, markierten bereits vor dem ersten Bully das Jubiläum Sprungers. Nach der Partie – die Zuschauer blieben noch lange nach Spielschluss auf ihren Rängen – wurde die Club-Ikone in einer feierlichen Zeremonie inklusive einem Zusammenschnitt seiner grössten Momente im Gottéron-Dress und Grussbotschaften, die im Stadion auf dem Videowürfel gezeigt wurden, von Verein, Teamkollegen sowie seiner Familie nochmals gebührend gewürdigt. «Jetzt bin ich müde und werde den ganzen Sonntag schlafen», sagte ein von den Gefühlen überwältigter Sprunger.

    Julien Sprunger, während den Feierlichkeiten nach Spielende trugen Sie ein Trikot von Jean-Charles «Kaka» Rotzetter. Warum haben Sie sich gerade für dieses Oberteil entschieden?

    Ich habe dieses Trikot schon seit immer bei mir zu Hause. Kaka gehört wie Ruedi Raemy, Jakob Lüdi oder Jean Lussier zur Geschichte von Gottéron. Seit 20 Jahren bin ich ebenfalls Teil dieser Geschichte, aber der Club war bereits vor mir da. Diese Spieler wie Rotzetter haben dafür gesorgt, dass wir heute hier stehen. Das Trikot soll eine Hommage für all diese Spieler sein und ist meine Art und Weise, diese Epoche zu würdigen.

    Wie haben Sie diesen speziellen Tag erlebt?

    Ich habe zwei Nächte kaum geschlafen und war vor diesem 1000. Spiel nervös. Ich wusste nicht viel darüber, was passieren wird. Ich wusste, dass es etwas mit der Liga gibt vor Spielbeginn, und meine Kinder machten ein Geheimnis daraus, wann sie aufs Eis kommen, ob vor oder nach dem Spiel. Die Zeremonie vor der Partie war relativ formell, das passte so. Die Tifo der Fans war magisch. Meine Devise heute war, jeden Moment zu geniessen. Solche Tage erlebst du in einer Karriere oder in deinem Leben nicht oft. Also versuche ich, maximal davon zu profitieren. Dass wir dann das Spiel noch gewinnen konnten, ist das Tüpfelchen auf dem i. Und dann das Fest nach der Partie, so eine grossartige Hommage. Das habe ich nicht erwartet. Diese Augenblicke mit meinen Liebsten, der Mannschaft und der ganzen Gottéron-Familie teilen zu können, ist aussergewöhnlich.

    Nach Spielende standen Julien Sprungers Teamkollegen im Lichtermeer Spalier. 
    Charles Ellena

    Wie sieht Ihre Gefühlswelt jetzt gerade aus?

    Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Manchmal erziele ich ein Tor und erkenne mich danach selbst kaum wieder. Doch diese Emotionen sind etwas anderes. Es berührt mich, weil ich der geleisteten Arbeit und meines Weges bewusst werde. Ich habe während meiner Karriere viele aussergewöhnliche, aber auch fürchterliche Emotionen durchgemacht. Wenn dir so viel Liebe und Anerkennung entgegengebracht wird, dann lässt dich das nicht kalt. Es berührt mich sehr.

    Ein Tor gelang Ihnen zum Jubiläum zwar nicht, aber Sie blockten während einem Shift gleich zwei Schüsse…

    Christian (Gottéron-Trainer Dubé – Red.) hat das in seiner kurzen Ansprache nach dem Spiel erwähnt. Ich habe schon viele tolle Tore geschossen, aber zwei geblockte Schüsse, das sei noch nicht oft vorgekommen (lacht). Das ist der Julien Sprunger 2023. Ich traf zwar nicht, habe aber dennoch meinen Teil beigetragen. Genau das braucht es, um einen Titel zu holen. Alle müssen zeigen, dass sie bereit sind, alles dafür zu tun.

    Die Fans huldigten Julien Sprunger.
    Charles Ellena

    Wie haben Sie die Unterstützung der Fans wahrgenommen?

    Alle waren aussergewöhnlich, gar die von Bern. Da weiss man nie, was zu erwarten ist. Aber das ist das Schöne am Sport – trotz der grossen Rivalität. Auch alle Spieler des SCB kamen auf mich zu, um mir zu gratulieren. Die letzten Tage erhielt ich Nachrichten aus der ganzen Schweiz, auch von Spielern, die ich nicht näher kenne. Das zeigt den gegenseitigen Respekt.

    Welche Nachricht hat Sie am meisten überrascht?

    Die von Lussier. Als Kind habe ich Bilder von ihm gesehen und Geschichten gehört. Er wird für immer eine Legende des Clubs bleiben. Solche Nachrichten sind bedeutend für mich. Aber ich konnte noch nicht alle lesen, und es werden mich bestimmt noch viele andere berühren. Auch das Video mit Shawn Heins, Ralph Krueger oder Ruedi Raemy, die meinen Weg geprägt haben, war fantastisch.

    Sie haben nun bereits mehrmals die Legenden des Vereins erwähnt. Fühlen Sie sich auch als eine Gottéron-Legende?

    Auf eine Art und Weise vielleicht. Aber ich hoffe, dass ich eine Legende sein werde, wenn ich meine Karriere beendet und alles für den Club gegeben habe. Heute versuche ich noch ein Vorbild und eine Lokomotive zu sein und die Werte weiterzugeben, die diesen Verein ausmachen.

    Allgegenwärtig: Julien Sprunger und die Nummer 86.
    Charles Ellena

    Präsident Hubert Waeber erwähnte in seiner Rede vor Spielbeginn, dass er sich freut, dass Sie auch nach Ihrem Karriereende bei Gottéron bleiben werden. Was meinte er genau damit?

    Wir haben nicht darüber gesprochen, zumal ich noch nicht entschieden habe, ob ich über diese Saison hinaus weiterspielen werde. Momentan möchte ich wirklich weitermachen, gerade nach Tagen wie diesen. In meinem letzten Vertrag steht die Option, dass ich für den Club arbeiten kann. Ich bin schon immer bei Gottéron, mein Sohn spielt hier, ich kenne alles, es wäre schade, das alles nach 20 Jahren von einem auf den anderen Tag aufzugeben. Aber das ist Zukunftsmusik. Klar ist, dass mein Schicksal mit Gottéron verbunden bleiben wird. Ich werde aber sicher nicht der nächste GM werden, um Gerüchten vorzubeugen (lacht).

    Jubiläum

    Christian Dubé: «Julien tut alles für sein Team»

    «Es ist ein perfekter Abend», sagte Christian Dubé nach dem 3:1-Sieg gegen den SCB – es war der 10. Erfolg im 12. Saisonspiel des Leaders – und den anschliessenden Feierlichkeiten zu Ehren Julien Sprungers. «Die Spieler wollte den Sieg für Julien holen. Es ist wunderschön. Zunächst waren sie noch ein bisschen nervös, sie wollten es fast zu gut machen, das hat sich dann aber rasch gelegt.» Das Sahnehäubchen, ein Tor des Captains, blieb zwar aus, obwohl ihn seine Mitspieler etwa im Powerplay gesucht hatten. Und auch in der Schlussphase, als die Berner ohne Keeper agierten, kam Sprunger nicht zum Zug. «Ich hätte ihn gerne aufs Eis gebracht, am Ende ging es aber darum, das Spiel zu gewinnen. Ich habe meine Spezialisten für solche Situationen und kann nicht riskieren, dass noch etwas schiefgeht. Wir wollten gewinnen, damit das Fest weitergehen kann», so der Gottéron-Trainer.

    Gottéron-Trainer Christian Dubé: «Ich habe unheimlichen Respekt vor Julien.» 
    Charles Ellena

    «Das heisst, dass ich alt geworden bin», erwiderte Dubé schmunzelnd auf die Frage, was das 1000. Spiel von Sprunger für ihn bedeute. «Es ist herrlich, ich habe unheimlichen Respekt vor Julien. Als ich damals zu Gottéron stiess, war er 24 und noch ein junger Captain. Ich hoffe, dass ich damals wie Sandy Jeannin, Joel Kwiatowski oder Shawn Heins ein Vorbild für ihn sein konnte. Heute ist Julien einer, der alles für sein Team tut. Seine Rolle hat ich zwar verändert, aber die Mannschaft liegt ihm so was von am Herzen.» Das habe sich gegen den SCB auch in Form der beiden geblockten Schüsse gezeigt. «Er hat keine andere Wahl als sich weiterzuentwickeln, um seinen Platz in dieser Liga zu behalten. Er ist zum Beispiel nicht der grösste Schlittschuhläufer. Deshalb stellt er sich in den Dienst der Mannschaft, er macht einen sehr guten Job.»

    Bleibt die Frage, wie lange Sprunger mit seinen inzwischen 37 Jahren sein Niveau noch halten kann. «Das einzige Problem in diesem Alter ist, dass es manchmal schnell gehen kann», erklärte Dubé. «Auch bei mir ging es damals darum, nicht das berühmte Jahr zu viel zu spielen. Schliesslich soll eine Karriere positiv enden. Bis jetzt haben ich und Julien noch nicht über seine Zukunft gesprochen.»

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