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Junge und Cyberschurken machen der Kantonspolizei Arbeit

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Kriminelle Jugendliche und Cyber-Übeltäter: Sie sind im Fadenkreuz der Freiburger Polizei. Beide Kategorien sind letztes Jahr in den Statistiken der Kapo negativ aufgefallen.

Da war der Fall eines jungen Neuenburgers, der im Herbst 2020 in Sugiez unter einen Zug kam und starb. Er gehörte zu einer Gruppe von Jugendlichen, die von Neuenburg nach Murten fahren wollte, um sich dort mit anderen Jugendlichen zu streiten. Der Fall entwickelte sich zu einem veritablen Fanal für die Polizei.

Heute zeigt sich: Sechs Jugendbanden treiben im Kanton ihr Unwesen. Die Palette ihrer Aktivitäten umfasst Belästigungen, Sachbeschädigungen, Pöbeleien sowie Gewaltdelikte, sagte Gendarmerie-Chef Jacques Meuwly am Montag bei der Vorstellung der kantonalen Kriminalitätsstatistik. 

Hinter der Bandenkriminalität steckten Gruppen, die um die Macht auf der Strasse kämpfen, so Meuwly, manchmal auch mit richtiggehenden Strassenschlachten, so geschehen kürzlich in Lausanne. Das Phänomen sei aktuell in der ganzen Westschweiz im Fokus der Polizeikorps. 

Fast 1100 Beschuldigte waren 2021 minderjährig. Die Übertretungen seien wie üblich vielfältig, so Marc Andrey, Chef der Kriminalpolizei, auffällig sei die Verhärtung des Verhaltens. Körperliche und verbale Gewalt sei in Schulen Realität, mit steigender Tendenz. 

Kommandant Philippe Allain versicherte, dass die Kapo diesen Täterkreis nun an die Kandare nehmen möchte. Sie versuche es generell zuerst mit Deeskalation. Aber sie sei auch bereit, andere Mittel zu ergreifen. 

Kampf den Online-Schurken

Andere Mittel hat die Kapo bei der Cyberkriminalität schon ergriffen: Sie hat ein Kommissariat mit aktuell rund 15 Personen eingerichtet, das am 1. Juli die Tätigkeit aufnimmt. Im Fokus haben die Fahnder insbesondere Wirtschaftskriminelle – Täter, die gerade im Rahmen der Covid-Pandemie eine Spielwiese gefunden haben, so Andrey. Denn ihre Opfer hatten viel Zeit online verbracht, seien aber schlecht vorbereitet auf Täter im Internet.

Andrey führte aus: «Die Cyberkriminalität wächst exponentiell und kann jeden betreffen.» Statt 573 im Vorjahr wurden über 800 Strafanzeigen aufgenommen. Es entstand ein Schaden von 7 Millionen Franken – mit einer hohen Dunkelziffer. Gerade in der Online-Pädokriminalität seien Personen mit finsteren Absichten immer aktiver.

Gewalttäter im Fokus

Es bestehe zudem ein grosses Gewaltpotenzial, so Polizeichef Allain weiter. Aktuell betrachte die Abteilung Bedrohungsmanagement 176 Personen als potenziell gewaltbereit, und noch einmal so viele würden abgeklärt. Klar sei: «Wer schlägt, geht.» So wurden 106 Personen wegen Gewalt weggewiesen. Vielleicht ist es auch dieser Nulltoleranz zu verdanken, dass die Meldungen von häuslicher Gewalt gesunken sind.

Auch die klassische Strassenkriminalität, Diebstahl und Raub etwa, habe Hochkonjunktur, gerade in der Stadt Freiburg. 230 Anzeigen, 23 Verhaftungen. Täter sind vor allem Menschen mit Migrationshintergrund. Eine Taskforce schaue hier nach dem Rechten, sagte Meuwly, «wir haben das Problem unter Kontrolle».

Fazit: Viel Arbeit

Die Gesellschaft entwickle sich – und nicht nur zu ihrem Guten, fasste Staatsrat Romain Collaud (FDP), der neue Sicherheitsdirektor, zusammen. Mit dem Wertewandel ändere sich auch die Kriminalität, gerade in den Städten. «Die neue Realität erfordert, dass sich die Polizei neu organisiert und lernt.» Der Staatsrat lege deshalb ein neues Konzept für die Kriminalitätsbekämpfung auf. Im Fokus: die Bekämpfung von Cyberkriminalität und Gewalt.

Kommandant Allain schliesst: Die Pandemie habe Veränderungen nicht angestossen, aber beschleunigt. An Demonstrationen sorgte die Polizei für Ordnung, sie setzte die Vorgaben in den Restaurants um, untersuchte Betrugsfälle mit Covid-Krediten und griff ein, wenn ein Konflikt eskalierte. Sie sei dabei moderat, aber bestimmt aufgetreten, so Allain.

Kaum habe man jedoch die Pandemie in den Griff bekommen, erhöhe der Krieg in der Ukraine die Instabilität. Und im Hintergrund schwele die Klimakrise weiter. Alles Bereiche, in denen die Polizei noch zu tun habe. «Sie hat sich aber angepasst an diesen unsicheren Kontext.»

Verkehr

Mehr Sicherheit auf der Strasse

Die Zahl der Unfälle hat sich im mehrjährigen Vergleich kaum verändert. Doch bei jedem zweiten Unfall wurde eine Person getötet oder verletzt. Die Zahl der Verletzten stieg um fast 14 Prozent, auffällig viele Personen waren dabei zu Fuss unterwegs. Auch die Gesamtzahl der E-Bikes steigt mit der Zunahme der Unfallopfer.

Die Polizei führt einen Teil der Zunahme der Unfälle mit Verletzten auf die tendenziell vollen Strassen in den Städten und die vielen Verkehrsteilnehmenden zurück, die auf das Auto verzichten und als Langsamverkehr unterwegs sind.

Die Polizei möchte zukünftig E-Bikes und E-Trottinette einschränken und für mehr Rücksicht gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern werben. Schliesslich waren deutlich mehr Fahrzeuge nicht vorschriftsgemäss unterwegs – also frisiert. Auch hier will die Polizei härter durchgreifen. fca

Nationale Ebene

Cyberkriminelle und junge Gewalttäter

Die Zahl der Straftaten im Internet stieg gegenüber 2020 schweizweit um 24 Prozent auf über 30’000, vier Fünftel waren Wirtschaftsdelikte. Dies meldet das Bundesamt für Statistik (BfS). Am häufigsten lieferten Betreiber von Kleinanzeigenplattformen bereits bezahlte Ware nicht aus. 

Von den über 82’000 wegen Straftaten erfassten Personen war etwa jeder Siebte minderjährig – eine steigende Tendenz – oder zwischen 18 und 24 Jahre alt. Zwar verübten Minderjährige häufig leichtere Straftaten, doch die schweren Gewaltdelikte nahmen um 14,5 Prozent zu. Damit zeigte sich bei der Gewalt im Allgemeinen und bei der schweren Gewalt im Besonderen das sechste Jahr in Folge ein leichter Anstieg.

Die Zahl der Straftaten insgesamt sank um 1,6 Prozent, die Polizeikorps registrierten etwas über eine halbe Million Delikte. Die Zahl der Tötungsdelikte ist gesunken. Etwas mehr als die Hälfte der 42 Tötungen geschahen im häuslichen Rahmen, oft durch den aktuellen oder Ex-Partner. Drei Todesopfer waren von einem Elternteil getötete Kinder. Es gab letztes Jahr gegen 1700 schwere Gewaltdelikte. Die Zahl der Vergewaltigungen stieg auf 757. Das ist der höchste Wert der letzten zehn Jahre. sda

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