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Kanton Freiburg: Das Gesundheitssystem ist überlastet

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Das Freiburger Gesundheitssystem ist überlastet. Besonders dramatisch ist die Situation in der Notfallmedizin. Prof. Vincent Ribordy, Klinikchefarzt der Notaufnahme des Freiburger Kantonsspitals, spricht mit den FN über die Gründe für die aktuelle Situation.

Im ganzen Land sind die Notfallstationen der Spitäler bis zum Äussersten ausgelastet, warnte die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) am Donnerstag in einer Mitteilung. Obwohl die Situation in der Notfallmedizin, wo es unter Umständen auf jede Sekunde ankommt, am dringlichsten sei, stehe das gesamte Gesundheitssystem am Rande einer Überlastung.

«Das Phänomen lässt sich auch im Kanton Freiburg beobachten. Die Lage hier ist sehr angespannt.», bestätigte Prof. Vincent Ribordy, Klinikchefarzt der Notaufnahme des Freiburger Kantonsspitals (HFR Freiburg) und Co-Präsident der SGNOR, im Gespräch mit den FN. «Im Jahr 2022 war das HFR zehn bis fünfzehn Prozent stärker ausgelastet als im üblichen Jahresdurchschnitt.» 2022 verzeichnete das HFR insgesamt 40’000 Patientinnen und Patienten, also durchschnittlich etwa 110 Personen pro Tag. «So hoch wie 2022 war die Auslastung noch nie.» Und eine Entlastung sei nicht in Sicht:

Es ist davon auszugehen, dass die Belastung des Gesundheitssystems eher noch zunehmen wird.

Dreifachepidemie und Überalterung

Aber warum sind die Spitäler und insbesondere die Notfallstationen derart am Anschlag? Der Notfallmediziner Ribordy sieht mehrere Gründe: «Einerseits sind wir derzeit mit einer sogenannten Dreifachepidemie aus Covid, Grippe und dem RS-Virus konfrontiert.» Dies führe zu etlichen zusätzlichen Spitaleinweisungen. Hinzu komme, dass viele Hausarztpraxen über die Feiertage geschlossen waren, was den Druck auf die Notfallstationen während dieser Zeit zusätzlich erhöhte. Es gebe aber noch andere Gründe, die das Gesundheitswesen längerfristig belasten würden: «Die aktuelle demografische Entwicklung ist eine grosse Belastung für das Gesundheitssystem. Unsere Gesellschaft wird immer älter, und betagte Menschen beanspruchen das Gesundheitssystem natürlich stärker als Jüngere.» Eines der grössten Probleme sei aber der akute Mangel an qualifiziertem Personal: «Es gibt derzeit zu wenig qualifizierte Fachkräfte in den Gesundheitsberufen. Uns fehlen vorwiegend Pflegekräfte, aber es gibt gleichzeitig auch einen gravierenden Mangel an Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern.» Hinzu kämen die nahezu ausgelasteten Bettenkapazitäten.

Politik muss handeln

Ribordy betont, dass all diese Faktoren bei der Überlastung des Gesundheitssystems eine Rolle spielten.

Es wäre verkürzt, die Corona-Pandemie als alleinige Ursache für die aktuelle Situation anzusehen.

Aus diesem Grund sei auch nicht davon auszugehen, dass sich die Situation bald beruhige: «Das Problem wird sich mittel- bis längerfristig eher noch verschärfen, wenn nichts unternommen wird.»

Die SGNOR fordert angesichts dieser alarmierenden Situation, dass die Spitaldirektionen und die Spitäler das Thema zu einer politischen und institutionellen Priorität machen. Um bereichsübergreifende und nachhaltige Lösungen umsetzen zu können, müssten alle privaten und öffentlichen Akteure miteinbezogen werden. Ziel sei es, den Notfallstationen zu ermöglichen, ihren Aufgaben auf respektvolle, sichere und effiziente Weise nachzukommen und dem Pflegepersonal attraktive und annehmbare Arbeitsbedingungen zu bieten. 

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