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Kantonszentrum rüstet sich gegen die Wasserknappheit

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In 13 Jahren könnten im Saanebezirk und Umgebung durchschnittlich täglich 30‘000 Kubikmeter Trinkwasser fehlen. Um die Versorgungslücke zu schliessen, sind Investitionen von schätzungsweise 90 Millionen Franken nötig.

Freiburg

Trockenperioden, lokale Trinkwasserverunreinigungen, eine generelle Belastung des Grundwassers mit Abbauprodukten des Pestizids Chlorothalonil, mit Nitrat und anderen noch nicht bekannten gesundheitsschädlichen Stoffen: In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, wie anfällig die Wasserversorgung auch in einem Land wie der Schweiz ist, das vergleichsweise mit Wasser gesegnet ist. Im Freiburger Kantonszentrum musste das Konsortium für die Wasserversorgung der Stadt Freiburg und der Nachbargemeinden (Cefren) in der jüngsten Vergangenheit immer wieder einspringen, um punktuelle oder generelle Versorgungslücken in der Peripherie bis in den Seebezirk hinein zu stopfen. So beispielsweise in den vergangenen Sommern, als die fünf Gemeinden des Wasserverbunds Saane West (AESO) an Wasserknappheit litten und zum Wassersparen aufrufen mussten, oder als im Jahr 2020 im Trinkwasser von Gurmels zu hohe Chlorothalonil-Werte auftraten. 

Düstere Prognosen

Und das Problem soll sich in Zukunft noch verschärfen. Eine Studie des Ingenieurbüros Ernst Fuchs AG aus St. Ursen geht davon aus, dass im Kantonszentrum bis im Jahr 2035 täglich 30‘000 Kubikmeter Trinkwasser fehlen werden. Das entspricht dem Volumen von zehn olympischen Schwimmbecken. Bei einem täglichen Pro-Kopf-Verbrauch von 160 Litern würde somit Trinkwasser für nahezu 190‘000 Personen fehlen. Mit anderen Worten: Bei einer im Einzugsgebiet für das Jahr 2035 prognostizierten Bevölkerung von rund 150‘000 Personen blieben alle auf dem Trockenen. 

Ausbaupläne

Aus diesem Grund lancierten vier Trinkwasserversorger – das Freiburger Konsortium Cefren, die Freiburger Wasser AG, der AESO und das Wasserkonsortium Graboz (CEG) – in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Umwelt vor rund zwei Jahren das Projekt «Régi’eau 1700». Es hat die Verbesserung und den Ausbau der Wasserversorgung durch die verschiedenen Trinkwasserverbände zum Ziel. In einer ersten Phase legten sie den Perimeter einer möglichen Zusammenarbeit fest (die FN berichteten). Zu den vier initialen Wasserverbänden stiessen die Trinkwasserverbände Game (Le Mouret, Bois d’Amont, Ferpicloz und Villarsel-sur-Marly) und Bibera (Gurmels, Ulmiz, Gempenach, Murten, Courtepin) sowie die Gemeinden Chénens, Gibloux, Grolley, Misery-Courtion und Ponthaux. 

In einer zweiten Phase wurden die technischen Aspekte angeschaut. Seit November 2021 liegen die Ergebnisse dieser Studie vor. Sie sieht Investitionen in Höhe von knapp 90 Millionen Franken vor. Darunter fallen der Bau einer neuen Filterstation in Châtillon, welche das Wasser aus dem Greyerzersee aufbereiten soll, eine Erweiterung des Leitungsnetzes um 40 Kilometer, der Bau von sieben neuen Pumpanlagen sowie die Vergrösserung von vier interkommunalen Wasserbehältern.

Das neue Wasserversorgungsnetz im Kantonszentrum sieht unter anderem neue Leitungen auf einer Strecke von 40 Kilometern vor.
zvg

Knackpunkte

Mit dem weiteren Vorgehen zur möglichen Umsetzung der Vorschläge soll sich nun ein Leitungsausschuss auseinandersetzen, der aus nahezu ausschliesslich politischen Vertretern aller Wasserverbände sowie je einer Person für die fünf Satellitengemeinden und den Kanton Freiburg besteht. Eine erste von Lise-Marie Graden, Oberamtfrau des Saanebezirks, initiierte konstituierende Sitzung wird für April, Mai ins Auge gefasst, wie Projektleiter Thierry Ackermann auf Anfrage sagte. Hauptaufgabe des Leitungsausschusses werde es sein, einen Kostenverteilschlüssel gemessen am effektiven Wasserbedarf und den Interessen der beteiligten Partner festzulegen. Zudem gehe es darum, die beste Organisationsstruktur zu finden – sei dies mittels einer Fusion der bestehenden Wasserverbände oder durch die Schaffung einer neuen Einheit. «Die Herausforderung wird es sein, von allen Partnern eine formelle Finanzzusage zu erhalten, und dies in einem politischen Kontext, der nach dem Scheitern der Fusion von Grossfreiburg noch komplexer geworden ist.» Gemäss Ackermann wird dabei die Haltung der Stadt Freiburg eine massgebliche Rolle für die Weiterverfolgung des Projekts respektive seine Einstellung spielen.

Die Realisierung des Projekts wäre für 2028 vorgesehen.

Haltung der Stadt

«Wir bieten Hand für faire Lösungen»

Der Freiburger Stadtammann Thierry Steiert (SP) erachtet den Ausbau des Versorgungsnetzes im Saanebezirk und darüber hinaus als unabdingbar. «Die Wasserversorgung wird in der Schweiz in mittlerer und weiterer Zukunft eine der grossen Herausforderungen darstellen. In einzelnen Saanegemeinden manifestiert sich dies bereits heute deutlich.» Im Einzelfall variiere allerdings der Wasserbedarf der Gemeinden. Die Stadt Freiburg beispielsweise stehe gut da, quantitativ und qualitativ. Zu welchen Bedingungen sie bereit sein wird, die peripheren Gemeinden an ihrem Wasser teilhaben zu lassen, und inwiefern sie sich am Netzausbau finanziell beteiligen wird, werde Gegenstand der Diskussionen im Leitungsausschuss sein (siehe Haupttext), sagt Steiert. «Die Stadt Freiburg ist in der glücklichen Lage, dass unsere Vorgänger ihre Hausaufgaben so gut gemacht haben, dass sie die Wasserversorgung auf ihrem Gebiet optimal gewährleisten kann.» Das sei sicherlich nicht in allen Gemeinden der Fall gewesen. Nebst der teilweise mangelhaften Instandsetzung von Leitungen spekuliert Steiert, dass einige Gemeinden in der Vergangenheit möglicherweise zu grosszügig Bauland ausgeschieden hätten. «Die Bauzonen waren an die damaligen Wasserressourcen angepasst und zogen nicht in Betracht, dass die Wasserversorgung in Zukunft schwieriger werden könnte.» Klar sei jedenfalls, «dass die Stadtfreiburger Steuerzahler nicht für die Versorgungsprobleme der Peripherie aufkommen wollen würden. Aber wir werden Hand bieten für faire Lösungen.» Grenzen der Regionalisierung sieht Steiert da, wo Klumpenrisiken entstehen könnten. «Es braucht im Netz unbedingt Redundanzen.» Das heisst, es braucht den Einbau von Sicherheiten, sodass beispielsweise im Fall einer Wasserverschmutzung oder bei grosser Trockenheit auch auf andere Quellen zurückgegriffen werden kann. rsa

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