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Kinderfreundschaft mit Spätfolgen

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Der Stoff, aus dem die junge Autorin Lena Gorelik ihren Roman «Null bis unendlich» gewoben hat, ist eine ganz besondere Geschichte: Der hochbegabte Nils Liebe und die kriegstraumatisierte Sanela lernen sich im Alter von 14 Jahren in einer deutschen Schule kennen. Die Lehrerin setzt Sanela neben Nils mit der Bitte, dass er sich um das Mädchen aus dem ehemaligen Jugoslawien kümmert.

Die beiden Aussenseiter werden Freunde und bilden nicht selten ein Team gegen den Rest der Klasse. Nils, der schon seit frühester Kindheit lesen und schreiben kann, hat seine liebe Mühe mit den Erwachsenen. Und mit seinem Nachnamen: «Versuch mal, mit einem Namen wie Liebe zur Schule zu gehen und die Schulzeit zu überstehen.» Als Sanela vor der Klasse als Betroffene über den Balkankrieg erzählen soll, verlassen Nils und Sanela gemeinsam das Klassenzimmer. Sanela erklärt Nils immer wieder, dass sie noch einmal nach Hause wolle, sie setzt wie selbstverständlich voraus, dass er da mitgeht. Die Freunde brechen heimlich zusammen auf und nehmen den Zug nach Zagreb. Die Suche nach dem Grab von Sanelas Vater ist jedoch vergeblich. Nach der Rückkehr werden die beiden getrennt.

Ein Brief nach 15 Jahren

15 Jahre später sind Nils und Sanela erwachsen geworden, beide haben studiert, Sanela hat einen neunjährigen Sohn, Niels-Tito. Nils hat Sanela nie vergessen, nun liegt ein Brief von ihr im Kasten. Die beiden lassen ihre alte Freundschaft wiederaufleben und bilden eine Art Familie. Nils und Niels-Tito verstehen sich ohne viele Worte, überhaupt wird kein Wort zu viel geredet in dieser Dreierkiste. Das Glück währt indes nicht lange, Sanela ist todkrank. Zu dritt unternehmen sie erneut eine Reise in die alte Heimat von Sanela, die tragisch endet. Und doch birgt die Geschichte am Schluss eine Art Hoffnungsschimmer.

Nur die Wahrheit zählt

Der Roman von Lena Gorelik besticht durch einen spannenden Plot, aber seine grösste Stärke ist die Beschreibung der Charaktere der drei Hauptakteure. Da ist Nils, schon als Kind ein Hochbegabter, der in der Klasse allen überlegen ist, oft selbst der Lehrerschaft. Sanela, das Kriegskind, das am Anfang kein Wort versteht, ist eine Stehauffrau.

Sanela fasziniert Nils als Jugendliche und später als Erwachsene mit ihrem Liebreiz, aber vor allem mit ihrem Mut und ihrer Wissbegier. Beide lieben Mathematik und die Poesie. Niels-Tito ist ein Zahlen-Freak und überhaupt ein ganz besonderer Bub. Sie passen also wunderbar zusammen, die drei, aber sie machen es sich nicht einfach. Sanela und Nils, wie auch Sanelas Sohn kennen keine Heuchelei, nur die absolute, manchmal schmerzhafte Ehrlichkeit. Ein berührender Roman um drei ganz besondere Menschen.

Lena Gorelik:«Null bis unendlich», Roman, Rowohlt Berlin, 304 S.

Silvia Häcki-Eggimannist Erwachsenenbildnerin.

Ein berührender Roman um drei ganz besondere Menschen.

Zur Person

Preisgekrönte Autorin

Lena Gorelik, 1981, in Leningrad (Petersburg) geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman «Meine weissen Nächte» (2004), wurde die junge Autorin als Entdeckung gefeiert. «Hochzeit in Jerusalem» (2007) brachten Lena Gorelik die Nomination für den Deutschen Buchpreis und «Die Listensammlerin» (2013) den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag.she

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