Kunst wie Sand am Meer
Avenches hat eine attraktive Kulturszene
Ruth Laué und Peter Felix Denzler bereichern die Kultur von Avenches. Die Galeristin und Malerin Laué und der mit Sand malende Denzler stellten dieses Jahr ihre Werke an der Internationalen Kunstmesse in Salzburg aus.
Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN
Avenches ist im Sommer ein Anziehungspunkt für Opernliebhaber, Popmusikfans und Militärmusik-Freunde. Dafür, dass zwischen dem letzten Militärmarsch vom Spätsommer und dem ersten Popsong vom kommenden Jahr nicht die kulturelle Wüste
herrscht, sorgen auch die Künstler und Galeristen von Avenches. In der Schlossgalerie, der Galerie au Paon und der Galerie Arte Laué herrscht reger Kunst-Betrieb, eine Theatergruppe ist aktiv und im Jazz-Club Vully im Kellerlokal in der Altstadt treten Musiker aus dem In- und Ausland auf.
Kontaktpflege ist wichtig
Dieses Jahr konnten zwei Künstler aus Avenches ihre Werke an der Internationalen Kunstmesse im Oktober in Salzburg ausstellen. Ruth Laué und Peter Denzler sind zuversichtlich: «Für uns ist die Teilnahme an einer Kunstmesse eine Ehre, aber auch ein Riesenaufwand. Wir verkaufen nicht zwingend Bilder an der Messe, dafür knüpfen wir Kontakte mit anderen Künstlern, mit Galeristen und zeigen uns dem Publikum, das ist das Wichtigste.» Dieses Jahr waren gemäss Denzler rund 500 Aussteller beteiligt, das sind so viel wie noch nie.
«Für uns ist beides wichtig, die Regionalität und die Internationalität», sagt Denzler. In seinem Atelier und im Keller Godel in Avenches stellt er seine Sandbilder aus. Kunstfreunde aus der Region oder von weither, die anlässlich der Opernaufführungen in die Broye kommen, kaufen seine Bilder. Der gelernte Galvano-Techniker begann nach einem Unfall mit der Malerei. Seit zehn Jahren malt er mit Sand, Pigmenten, Metallpulver, Metallspänen und Halbedelsteinen. Peter Felix Denzler ist nicht nur seinem Namen nach ein Optimist. Er meditiert, denkt über sein Leben und die Welt nach und gestaltet darauf seine Bilder. «Die Liebe zu den Mineralien führte mich zur Sandmalerei. Während des gesamten Malprozesses beobachte ich mich selber. Die Gedanken und Gefühle können zur Selbsterkenntnis führen. Ich möchte positiv wirkende Bilder gestalten. Meine Maltechnik führe ich aus mit Kunststoffbindemitteln, farbigem Sand, Ocker, Metall- und Steinpulver.» Im Atelier stehen hunderte von Gläsern mit Sand aus aller Welt. Viel Sand aus Namibia ist dabei. Die warmen Farbtöne haben eine besondere Leuchtkraft.
Blicke und Emotionen
Ruth Laué stellte an der diesjährigen Kunstmesse in Salzburg ihr Ausstellungsprojekt zum Thema «Blicke in/von/zu Emotionen» aus. Die Malerin und Galeristin hat neben ihrer eigenen Malerei noch andere Projekte. Sie möchte gerne zusammen mit Denzler und weiteren Künstlern eine Künstlergruppe bilden: «Les artistes qui bougent» taucht im Laufe eines Gespräches als Arbeitstitel dazu auf. Viel konkreter sind die Ausstellungsprojekte für den kommenden Winter. Am 5. Dezember ist die Vernissage zur neuesten Ausstellung: «Maler des Humanen» in der Galerie Laué. Karl Aegerter, Spidi, Gerhard Hug und Thomas Blank gehören dazu. Denzler wird im kommenden Juli eine Jubiläumsausstellung zum 10-jährigen Bestehen seines Ateliers eröffnen.
Galerie Arte Laué, Rue Centrale 51, 1580 Avenches, Telefon 026 675 46 14. Atelier Peter Felix Denzler, Ausstellungsraum im Keller Godel, Rue Centrale, Avenches, Telefon 026 675 20 41.
