Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

La Trampoline – ein Bier, für den Genuss und nicht die Sucht

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit einem Jahr braut die Hilfseinrichtung für Suchtmittelabhängige und Menschen in sozialer Not, Le Tremplin, ihr eigenes Bier. Zum Tag des Schweizer Bieres statteten die FN der Brauerei in Pensier einen Besuch ab.

Die Bierbrauerei La Trampoline liegt zwischen den Bahngeleisen und der Hauptstrasse von Pensier, inmitten einer wunderbaren grünen Oase, in der sich auch das Wohnheim Parcours Horizon der Stiftung Le Tremplin befindet. Im gekachelten Raum stehen mehrere Brautanks aus Metall.

Olivier Dousse, Leiter des Wohnheims, und Fredy Muller, Verantwortlicher für die Brauerei in Pensier und Leiter des Tagesaufenthalts-Zentrums «Au Seuil» in der Stadt Freiburg, sind dabei, das Fruchtwasser des aufgewärmten Malzes über einen Schlauch in einen anderen Kochtopf zu leiten. Dort kocht es bei 100 Grad Celsius weiter.

Der Brauer macht die Würze

Es ist elf Uhr. Seit sieben Uhr ist der Brauprozess im Gange. «Zuerst haben wir das Wasser auf 66 Grad erhitzt, dann haben wir die Malzkörner – Hafer, Gerste, und anderes Getreide – dazugegeben», erklärt Muller. Davor musste das Malz noch geschrotet werden, damit das Wasser den Getreidekörnern den Zucker entziehen kann.

Für die richtige Würze ist heute Olivier Dousse zuständig. Er mischt dem Fruchtwasser den Hopfen bei. «Der Hopfen sorgt dafür, dass ein Bier als herb oder bitter empfunden wird», erklärt er. Sobald das Gebräu, das nun seinen ihm typischen Geruch entwickelt, in die Brautanks kommt, wird noch die Hefe zugeführt. «Die Hefe verbrennt den Zucker und bestimmt den Alkoholgehalt des Bieres», sagt Muller. Dieser Vorgang dauert rund 14 Tage. Danach kann es in Flaschen oder Fässer abgefüllt werden. Fertig ist das Bier La Trampoline.

Heimbewohner brauen mit

La Trampoline ist nicht irgendein Bier. Es ist die Eigenmarke der Stiftung Le Tremplin, welche das Bier seit 2015 zuerst durch eine Kleinbrauerei herstellen liess und seit einem Jahr in den eigenen Räumlichkeiten in Pensier produziert. Hier brauen die Bewohner des Wohnheims Parcours Horizon und Personen vom «Au Seuil» zwei Mal pro Monat insgesamt 1000 Liter Bier – normalerweise unter der Anleitung eines professionellen Brauers. Beim Besuch der FN haben ausnahmsweise Dousse und Muller das Zepter in der Hand. 

«Die Bewohner entscheiden selbst, ob sie mitmachen wollen oder nicht, mal kommt keiner, mal sind es vier», erzählt Dousse. Heute hilft Heimbewohner Adrien. «Ich mag die Arbeit», sagt er. «Hier ist Brauen ein echtes Handwerk.» Das Bier schmecke gut und unterscheide sich klar vom industriell hergestellten Bier. 

Die Hefe macht das Bier

Das war nicht von Anfang an so, erzählt Muller: «Das erste Bier, das wir hergestellt haben, war den Tremplin-Nutzern zu sauer. Sie mischten ihm Grenadine-Sirup bei. Daraufhin haben wir unser Rezept umgestellt.» Das richtige Rezept gebe es aber nie, stellt Dousse klar. «Wenn Sie denken, dass Sie das perfekte Rezept haben, merken Sie, dass es noch besser geht.» Die Leidenschaft für das, was er tut, ist ihm anzusehen.

Mehr oder weniger fix ist hingegen der Alkoholgehalt. La Trampoline weist einen Alkoholgehalt von rund 4,1 Prozent auf. In der Regel enthält ein Bier um die 4,8 Prozent Alkohol. In den Supermärkten sind aber auch weitaus stärkere Biere mit bis zu 12 Prozent erhältlich. Das sei einer der Gründe, warum das Tremplin auf die Idee gekommen sei, selbst Bier zu brauen und an seine Nutzer – notabene viele Alkoholkranke – zu verkaufen, erklärt Muller. 

Bier schafft Nähe

Muller, der seit 13 Jahren das Tagesaufenthalts-Zentrum «Au Seuil» bei der Uni Miséricorde leitet, stellt fest, dass La Trampoline die Arbeit mit Suchtabhängigen leichter gemacht hat. «Wenn ich vorher mit einem Besucher des Zentrums Backgammon gespielt habe, ist er nach jeder Partie raus gegangen, um eine Zigarette zu rauchen und ein starkes Bier aus einem Supermarkt zu trinken. Nach drei Runden hatte er schon 1,5 Liter intus. Jetzt sitzen wir während des ganzen Spiels bei einem Trampoline zusammen und können in aller Ruhe reden.» Das erlaube den Aufbau einer Beziehung, die Hilfe erst möglich mache.

Helfen, in der Spur zu bleiben

Denn im Unterschied zu anderen Organisationen sei das Ziel des Tremplin nicht die Abstinenz, sondern im besten Fall die Wiedereingliederung, unterstreicht Muller. «Mir ist es wichtig, dass ich die Menschen regelmässig sehe, damit ich weiss, wo sie sind, wie es ihnen geht und ich reagieren kann, wenn es ihnen gesundheitlich schlecht geht.» Er sehe es als seine Aufgabe an, die Suchtkranken vor dem allzu grossen Fall und damit dem Tod zu schützen. «Wenn du schon Alkohol trinkst, dann trink etwas Gutes, etwas Selbstgemachtes und  nicht ein Bier mit elf Prozent Alkohol.»

Zahlen und Fakten

Eine Idee, entstanden in der Not

La Trampoline gibt es seit 2015. Das Produkt entstand, als in der Tagesstätte des Tremplin in Freiburg das Rauchverbot eingeführt wurde. Da in der Einrichtung bereits Alkohol verboten war, drohte der Stiftung der Verlust ihrer Kundschaft. So führte man für die Tagesstätte die gleichen Regeln ein wie für andere öffentliche Lokale: Rauchen nein, Alkohol ja. Mit La Trampoline bot die Stiftung zudem ein Bier an, das zwar geschmacksstark ist, aber im Vergleich zu anderen einen geringeren Alkoholgehalt von rund 4,1 Prozent aufweist. Die Besucher des Seuil tranken zuvor oft stärkere Biere aus dem Laden. La Trampoline wird auch bei anderen soziokulturellen Anbietern serviert, und es hat schon den Schritt nach Bern geschafft. Die Stiftung investierte in die eigene Brauanlage rund 50’000 Franken. rsa


Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema