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Le Tunnel: Ein Platz für wirklich alle

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Das soziale Netz ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um Soziale Arbeit geht. Das sagt Eric Mullener, Direktor des Vereins La Tuile. Damit niemand ohne soziales Netz leben muss, sollen die Türen des Cafés Le Tunnel das ganze Jahr hindurch für alle Menschen offen stehen.

Ein Café und Restaurant für jede und jeden. Etwas, das so simpel und einfach klingt, ist weiter von der Realität entfernt, als es zunächst scheinen mag: So sind an einem Ort die Preise etwas höher, was ihn unzugänglich macht für Menschen mit einem tieferen Einkommen. An einem anderen Ort etwa handelt es sich bereits um eine Sozialeinrichtung. Die Organisation La Tuile in Freiburg hat aus diesem Grund vor einigen Jahren das Café-Restaurant Le Tunnel ins Leben gerufen. Die Idee: Die Preise variieren nach Einkommen, aber niemand soll wissen, wer wie viel verdient.

«Was viel zu oft vergessen wird, wenn man an Sozialhilfe denkt, ist das soziale Netz», sagt Eric Mullener, Direktor des Vereins La Tuile. Der Verein hat das Bistro Le Tunnel übernommen, um einen Ort der sozialen Vielfalt zu schaffen. Die Idee dazu sei bei der Organisation des Suppenfestivals aufgetaucht. «Solche Anlässe sind schön und gut, aber sie finden während zwei Wochen im Jahr statt. Das heisst, es bleiben noch 50 Wochen im Jahr», sagt Mullener. 

Austausch und Verbindung

Das Café Le Tunnel soll also das ganze Jahr hindurch das sein, was das Suppenfestival während zwei Wochen ist: ein Ort der Begegnung, des Austausches und der Verbindung. «Le Tunnel hat die Mission, Menschen zu empfangen, die am Rand der Gesellschaft stehen und die die Freude in der Gesellschaft zu sein verloren haben.» Aber nicht nur das: Daneben soll das Le Tunnel ein «ganz normales Restaurant» sein. Mullener sagt: 

Gerade diese soziale Durchmischung ist uns wichtig. Wir wollen keinen Ort, an dem stigmatisiert wird.

Anfangs hat der Verein das Lokal selbst betrieben. «Wenn man so eine idealistische Vision hat, dann muss man manchmal selbst zeigen, dass es funktioniert», sagt Mullener. 

Nach fünf Jahren gab es einen Wechsel. «Wir mussten uns eingestehen, dass der Aufwand zu viel wird», erklärt Mullener. Dabei sei immer klar gewesen, dass das Le Tunnel unbedingt bestehen bleiben muss. Um sich aber besser auf die anderen Bereiche der sozialen Arbeit konzentrieren zu können, übergab der Verein vor knapp einem Jahr das Restaurant an das Wirtepaar Sengul und Yusuf Tor. 

Gemeinsame Wertvorstellungen

«Wir haben mit Sengul und Yusuf Tor Wirte gefunden, die unsere Wertvorstellungen teilen. Das war unser grösstes Anliegen», sagt Mullener. Das Lokal steht immer noch unter dem Schirm von La Tuile. «Wir kümmern uns um die soziale Seite, sie kümmern sich um alles, was die Gastronomie betrifft», erklärt Mullener. Für kulturelle Anlässe arbeitet La Tuile ausserdem mit dem Verein Bouillon de Culture zusammen.

«Le Tunnel unterscheidet sich stark von den anderen Restaurants in Freiburg, denn es hat ein soziales Ziel», erklärt Sengul Tor. Dabei sind verschiedene Elemente sehr wichtig: «Jeder und jede zahlt hier einen Preis, der seinem und ihrem Einkommen angepasst ist», sagt die Wirtin. So gibt es zwar die Preise auf der Karte wie in jedem anderen Restaurant; zusätzlich gibt es aber verschiedene Optionen, von denen – je nach Einkommen – Gebrauch gemacht werden kann. So zum Beispiel die sogenannten Menus suspendus, die beinhalten, dass eine Person gratis essen kann.

Dabei sei ein Grundsatz enorm wichtig: «Wir stellen keine Fragen, wir servieren einfach. Das spielt für uns keine Rolle, denn alle Gäste sind gleich.»

Verschiedene Elemente

Bezahlt werden die Menus suspendus von anderen Gästen. «Man kann einen Betrag spenden und so jemandem das Menü bezahlen», erklärt die Wirtin. Ist jemand im Besitz der Tunnelier-Karte, die vom Verein La Tuile ausgestellt wird, kostet ein Menü die Hälfte, also zehn Franken. Auch eine Sozialarbeiterin des Vereins La Tuile ist immer präsent.

«So können wir unsere Menüs für wirklich alle zugänglich machen», sagt die Wirtin. Doch auch um Menschen wieder in das soziale Netz zu integrieren, hat das Le Tunnel etwas parat. Wer in das Lokal tritt, bemerkt einen Tisch mit auffälligem blauen Tischtuch. «Dort kann man sich hinsetzen, wenn man nicht alleine sein möchte und jemanden zum Reden sucht», erklärt die Wirtin. 

Von ganz alleine hat sich aber diese Idee schon anderswo im Restaurant durchgesetzt, wie eine Service-Angestellte bemerkt. An einem langen Tisch in der hinteren Ecke würden sich jeden Freitag die gleichen Menschen treffen und miteinander diskutieren. Manchmal stosse jemand Neues dazu. Das mittlerweile eingeschworene Grüppchen besteht aus Gästen, die sich am Anfang gar nicht gekannt hätten. «Das ist supercool, sie kommen immer wieder, und es macht Spass sie zu bedienen», sagt sie. 

Restaurant mit Seele

Auch das Wirtepaar betont immer wieder, wie sehr sich ihre Arbeit hier von der sonstigen Arbeit in ihrem Metier unterscheidet. «Das Restaurant hier lebt, es geht nicht nur um das Essen», sagt Yusuf Tor. Im Le Tunnel gehe es vielmehr darum, die Geschichten von anderen Menschen zu hören, neue Menschen zu treffen und sich auszutauschen. «Hier kann man nicht einfach nur seinen Job machen», ergänzt seine Frau. Sie seien in einer sehr familiären Situation, jeder kenne sich und alle duzten sich. Sie sagt:

Es hat eine Seele hier an diesem Ort. Und die Gäste merken das.

Die Stimmung, die hier herrsche, sei besonders. «Wir wollen jede und jeden mit offenen Armen empfangen.» Und das Restaurant Le Tunnel sei auch ein sicherer Ort. So habe sie beispielsweise bemerkt, dass hier viele Gäste alleine kommen. Und das Besondere: Es gäbe diese soziale Durchmischung, die vom Verein La Tuile so gewollt war. «Wir sind nicht nur ein Zufluchtsort für benachteiligte Personen, sondern auch einfach ein ganz normales Restaurant.»

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