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Mario Rottaris’ Liebe zum Golfsport und sein Kampf gegen Klischees

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

    Vor 20 Jahren hat Mario Rottaris den Eishockeyschläger gegen den Golfschläger eingetauscht. Als Manager kümmert er sich um die Geschicke des Golf & Country Club Wallenried und kämpft gegen das elitäre Image seines neuen Sports.

    Nach 16 Saisons als Stürmer bei Freiburg-Gottéron hat Mario Rottaris den schwarzen Puck gegen den weissen Golfball eingetauscht. Im Interview mit den FN erzählt der 55-Jährige aus Düdingen, wie er Manager des Golf & Country Club Wallenried geworden ist, obwohl er mit Golf wenig am Hut hatte. Und er erklärt, weshalb die Klischees vom überalterten, elitären, teuren und spiessigen Golfsport nicht stimmen.

    Vor 20 Jahren haben Sie Ihre Karriere als Eishockeyspieler beendet und sind Manager des Golf & Country Club Wallenried geworden. Wie kam es dazu?

    Das ist eine lange und etwas ungewöhnliche Geschichte. 1998 war ich Teamcaptain von Gottéron und musste bei einem Sponsorenanlass eine Rede halten und die Mannschaft vorstellen. Hinterher kam ein Mann zu mir und stellte sich mir als Frederic Horn vor. Er sei Schwede, habe den Golfclub Wallenried aufgebaut, und er sei sich ziemlich sicher, dass ich eines Tages für ihn arbeiten würde. Ich musste schmunzeln, denn mit Golf hatte ich nichts am Hut. Tatsächlich kam Horn dann eines Tages auf mich zu, als er in Wallenried einen Sponsorenclub aufbauen wollte. Er fragte, ob ich dies im Nebenamt zum Hockey mit meinen Beziehungen und Gottéron-Connections für ihn übernehmen wolle. Das habe ich dann getan.

    Hat den Eishockeyschläger gegen den Golfschläger eingetauscht: Mario Rottaris.
    Bild: Marc Reidy

    Und wie wurde aus dem kleinen Nebenjob ein Vollzeit-Managerposten?

    Als es in der Saison 2002/03 bei Gottéron um die Planung der nächsten Jahre ging, kamen im November die Verantwortlichen zu mir und unterbreiteten mir einen Vertrag für zwei weitere Jahre. Ich habe das Angebot abgelehnt, ich weiss noch heute nicht warum. Ich hatte keine Ahnung, was ich nach dem Eishockey machen wollte. Zurück in meinen Job als Chemielaborant wollte ich jedenfalls nicht. Kurz nach meiner Absage bei Gottéron kam der neue Wallenried-Präsident Xavier Bagnoud auf mich zu und bot mir den Job als Manager beim Golfclub an. Am 30. April 2003 beendete ich meine Karriere bei Gottéron, am 1. Mai 2003 trat ich die Stelle in Wallenried an. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, aber ich habe ihn keine Sekunde bereut.

    Wann sind Sie das erste Mal mit Golf in Kontakt gekommen?

    Das war im Sommer 1994, als ich meinen damaligen Gottéron-Mannschaftskollegen Chad Silver in Brandon-Manitoba, Kanada besuchte. Wir wollten eine Woche lang in den umliegenden Gewässern angeln gehen. Am ersten Morgen kam Chad um 5 Uhr zu mir und sagte, ich könne noch etwas liegen bleiben, es sei zu warm zum Fischen, und wir würden später stattdessen zum Golfen gehen. Chad war ein begnadeter Golfer; ich hatte vorher noch nie einen Golfschläger in den Händen gehalten. Meinen ersten Ball schlug ich direkt bei Loch 1 auf dem Brandon-Golfplatz, ohne vorher auf der Driving-Ranch gewesen zu sein oder die Platzreife gehabt zu haben. In Kanada ging das, bei uns heute unvorstellbar. Das Wetter war dann immer entweder zu warm, zu kalt, zu sonnig oder zu bewölkt, sodass wir die ganze Woche Golf gespielt haben (lacht).

    Auch wenn der Golfclub Wallenried geschlossen ist, fehlt es Mario Rottaris nicht an Arbeit.
    Bild: Marc Reidy

    Wenn man gut mit dem Eishockeyschläger umgehen kann, kommt man dann automatisch auch gut mit dem Golfschläger zurecht?

    Als Hockeyspieler hatte ich anfangs den Vorteil, dass ich es gewohnt war, mit einem Schläger ein am Boden liegendes, kleines Objekt zu schlagen. Dank meiner Koordination und dem Gefühl für Distanz traf ich den Golfball rasch einmal. Das war aber schon alles. Wenn man beim Eishockey ein Tor schiessen will, dann muss man auf den Puck draufhacken. Golf hat aber nichts mit Kraft zu tun, da muss man schwingen und nicht hacken. Das Hacken bringt man fast nicht mehr weg.

    Was sind Ihre Aufgaben als Manager eines Golfclubs?

    Spielbetrieb, Wettspielbetrieb, Nachwuchsbewegung, Handicapverwaltung, Sponsoring, Administration, Mitgliederverwaltung, Platzaufsicht, Platzunterhalt, Verkauf, Personal, Finanzen – meine Aufgaben sind sehr vielfältig, und mein Arbeitstag zeichnet sich dadurch aus, dass ich nie das machen kann, was ich mir vorgenommen habe. In der Hauptsaison von April bis Oktober beziehen im Golfclub Wallenried 40 Personen einen Lohn. Umsatz generieren wir mit dem eigentlichen Club, der Golfschool mit ihren Golflehrern, dem Shop und dem Restaurant, wobei die letzten drei bei uns Mieter beziehungsweise Pächter sind.

    Die Terrasse in Wallenried ist schweizweit die einzige, von der man Ausblick auf den Golfplatz mit zwei Greens hat. 
    zvg

    Wie hat sich der Golfsport in Wallenried in den letzten 20 Jahren verändert?

    Die Ansprüche sind fortlaufend gestiegen. Der Golfer ist bereit, einen gewissen Preis zu zahlen, will dafür aber etwas geboten bekommen. Für uns heisst das, dass wir uns ständig verbessern müssen. Dieses Jahr haben wir zum Beispiel in eine voll roboterisierte Fairway-Mähung investiert. Bisher wurden die 13 Hektaren Fairways tagsüber mit grossen Maschinen gemäht, dadurch ist es regelmässig zu Begegnungen zwischen Arbeitern und Golfern gekommen. Jetzt mähen die Roboter nachts, und es gibt tags keine Konflikte mehr.

    Wie viele Mitglieder hat der Golfclub Wallenried?

    Wir haben 650 erwachsene Mitglieder mit einem Namenszertifikat, damit sind wir an der obersten Grenze unserer Kapazitäten. Golf ist nun mal beschränkt, es können nur alle zehn Minuten vier zum Spielen raus. Von den 650 Mitgliedern sind aber jeweils rund 100 aus verschiedenen Gründen nicht aktiv. Deren Plätze können wir mit Jahresmitgliedschaften füllen, da übersteigt die Nachfrage aber das Angebot.

    Nach welchen Kriterien vergeben Sie die Plätze?

    Die vergeben wir chronologisch nach Eingang der Anmeldungen und nicht etwa nach persönlichen Sympathien oder nach Grösse des Portemonnaies.

    Stichwort Portemonnaie: Golfclubs haben den Ruf, elitär und teuer zu sein. Woher kommt diese weit verbreitete Meinung?

    Das war früher zweifellos so, aber heute sind das Klischees, die nicht mehr in dieser Absolutheit zutreffen. Seit es Anfang der Neunzigerjahre den grossen Golfplatzboom gegeben hat, hat sich das Angebot rasant vergrössert. Uns gibt es seit 1994, davor gab es im Kanton Freiburg nur den Golfclub Blumisberg. Inzwischen gibt es vier Clubs, daneben auch noch das Public-Golf und die Driving-Ranges. Jeder muss schauen, dass er seine Brötchen verdient. Die einen setzen dabei auf Exklusivität, die anderen sind mitgliederorientiert und offener, so wie wir.

    Die Golfanlage in Wallenried wird in den kommenden Jahren für knapp fünf Millionen Franken saniert und modernisiert.
    zvg

    Teuer ist es aber bei jedem Golfclub.

    Auch da muss man differenzieren. Es gibt die exklusiven Traditionsvereine, bei denen es eine fünfstellige Aufnahmegebühr und einen Jahresbeitrag über 3500 Franken gibt. Wir sprechen ein anderes Publikum an, bei uns beläuft sich der Jahresbeitrag auf 2500 Franken. Klar, auch das ist ein Batzen Geld, dafür bekommt man aber viel geboten und kann das ganze Jahr Golf spielen. Man darf nicht vergessen, dass unser Sport auf einer sehr grossen Fläche gespielt wird, die unterhalten werden muss. Das ist ein kostentreibender Faktor, der dafür sorgt, dass Golf immer teurer sein wird als Fussball oder Volleyball.

    Nur wer die Platzreife erlangt und für einen entsprechenden Kurs bezahlt hat, darf auf den Golfplatz. Ist die Platzreife Geldmacherei oder ein unabdingbares Muss?

    Bei den Kosten für die Platzreife ist es wie beim Permis fürs Auto: Der eine braucht drei Lektionen, der andere 20 und fällt trotzdem durch. Die Platzreife braucht es, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Wenn 200 Leute Golf spielen, fliegen viele Bälle umher. Die Golfspieler müssen auch wissen, wie sie sich zu verhalten haben, damit sie niemanden stören und den Golfplatz schonen. Dass man nach dem Spielen im Bunker mit dem Rechen den Sand in Ordnung bringt, dass man herausgeschlagene Grasstücke wieder reindrückt. Und schliesslich geht es auch um Etikette.

    Ist es nicht gerade diese Etikette mit Verhaltenskodex und Dresscode, die den Golfsport elitär erscheinen lässt?

    Golf gibt es seit Mitte des 18. Jahrhunderts, der Sport hat eine entsprechend lange Tradition. Rücksicht, Respekt vor Mitspielern und Natur sowie höfliche Umgangsformen sind immer noch ein Muss und stellen elementare Werte des Golfsports dar. Auch der Dresscode soll etwas chic sein. Spätestens als Tiger Woods bei wichtigen Turnieren in einem einfachen T-Shirt mit Stehkragen angetreten ist, wurde der Dresscode etwas aufgelockert. Bluejeans, Trainingsanzüge und Messi-Shirt sind auf dem Golfplatz aber nach wie vor verpönt. Die Traditionen des Golfsports, unsere Regeln und unsere Etikette verteidige ich vehement, und es kommt leider immer wieder vor, dass ich sie bei erwachsenen Spielern in einem erzieherischen Ton durchsetzen muss.

    Zum Bild, das viele Leute vom Golfsport haben, gehören die edlen Luxusautos, die auf dem Parkplatz vor dem Clubhaus stehen.

    Auch das ist ein überholtes Klischee. Natürlich findet man die ein oder andere edle Karosse auf unserem Parkplatz, so wie man sie auch vor jedem Einkaufszentrum findet. Wenn eine Firma bei uns ein Einladungsturnier durchführt, dann stehen tendenziell etwas mehr Porsches und Maseratis draussen, als wenn man abends nach 17 Uhr schaut, wenn der Maler, der Maurer oder der Student seine Bälle schlägt. Unter unseren 650 Mitgliedern befinden sich Leute jeglichen Alters, aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, mit ganz unterschiedlichen Charakteren und sportlichen Ambitionen – und eben auch mit kleineren oder grösseren Autos.

    Dann stimmt es also auch nicht, dass Golf ein Altherrensport ist?

    Der grosse Vorteil des Golfsports ist es, dass man ihn im Vergleich zu risikoreicheren Sportarten wie Fussball oder Tennis problemlos bis ins hohe Alter ausüben kann. Es ist somit nicht verwunderlich, dass auch viele ältere Menschen dieser Freizeitaktivität frönen. Am Morgen trifft man auf unserer Anlage mehrheitlich die pensionierten Golferinnen und Golfer an, der Donnerstag ist bei uns Seniorentag. Nach der Arbeit kommen aber vermehrt die Jüngeren. In den letzten Jahren hatten wir bei den 28- bis 40-Jährigen einen überdurchschnittlichen Zuwachs. Da profitieren wir auch von den Corona-Nachwehen. Viele junge Leute können heute dank Homeoffice flexibler arbeiten und können es sich einrichten, auch unter Woche zu golfen. Das Gute beim Golf ist, dass auch Späteinsteiger ein passables Spielniveau erreichen können.

    Die fetten Geschäfte werden oft auf dem Golfplatz gemacht, sagt man. Was ist da dran?

    Golfturniere und Networking gehören in der Geschäftswelt zusammen, das lässt sich nicht abstreiten. Gerade bei Einladungsturnieren von Firmen kann es vorkommen, dass Business-Entscheidungen bei einer Partie Golf besiegelt werden – oder beim anschliessenden Apéro. Aber das ist die Ausnahme. Die meisten Golfer kommen auf die Anlage, um einen Ausgleich zur Arbeit zu finden. Sie wollen eben nicht ans Geschäft denken müssen.

    Was sind die grössten Herausforderungen, denen sich der Golf & Country Club Wallenried in nächster Zeit stellen muss?

    Den Komfort für die Mitglieder zu erhöhen und gleichzeitig den Anforderungen an Natur und Umwelt gerecht zu werden. Ende Juni haben unsere Mitglieder 4,95 Millionen Franken für ein umfassendes Investitions- und Sanierungsprojekt gesprochen. Wir werden die Küche erneuern, den Empfangsbereich geräumiger machen, alles behindertengerecht einrichten, Erdsonden und Solarpaneels installieren. Und wir werden die Terrasse vergrössern. Die ist unser Trumpf-Buur, es gibt schweizweit keine andere Terrasse mit Ausblick auf den Golfplatz mit zwei Greens der Löcher 9 und 18. Rund 90 Prozent des Jahresumsatzes des Restaurants, das auch Nichtgolfern jederzeit offen steht, generieren wir mit der Terrasse.

    Und wie sehen Sie die Zukunft für die Golfclubs?

    Wer seine Hausaufgaben macht, braucht sich keine grossen Sorgen zu machen. Es ist möglich, dass einige Clubs, die eigentlich mitgliederorientiert arbeiten möchten, sich mehr auf Public-Golf und die Tageskasse ausrichten müssen. Das ist nicht unser Ziel, auch wenn man nie weiss, wie sich die Dinge entwickeln.

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