Kinder mit Diabetes haben es nicht einfach–besonders in der Schule nicht. Im Kanton Freiburg gibt es derzeit rund 50 bis 70 zuckerkranke Schülerinnen und Schüler. Obwohl die betroffenen Kinder ihre Krankheit gut kennen, sind sie noch nicht in der Lage, ihren Blutzucker selbst zu messen und zu steuern. Auch die Nebenwirkungen einer Unterzuckerung können sie noch nicht selber wahrnehmen. Daher ist es wichtig, dass die Erwachsenen, die sich um sie kümmern, sich mit der Krankheit und der Behandlung auskennen. Geht ein zuckerkrankes Kind in die Schule, drängt sich eine Reihe von Fragen auf, mit denen sich Schule, Lehrpersonen und Eltern gemeinsam auseinandersetzten müssen.
Die Fachstelle für Gesundheit in der Schule und Diabetesfreiburg haben angesichts der steigenden Fälle von zuckerkranken Kindern zusammengespannt und ein Jahr lang eng miteinander gearbeitet. Dabei haben die Verantwortlichen herausgefunden, dass ein Treffen aller Beteiligten–Eltern, Lehrpersonen, Schulleitung und Diabetesfachberaterin–zum Schulbeginn notwendig ist. Diese sollen die Betreuung des Kindes und das Vorgehen in Notfällen besprechen. Zum Schulbeginn wird in Freiburg nun ein neues Instrument getestet, welches sich schon in anderen Westschweizer Kantonen bewährt hat: das Protokoll zur Aufnahme eines diabeteskranken Kindes. Dieses wird zu Schulbeginn von allen Beteiligten ausgefüllt. Es klärt auf über die Art der Behandlung, den Aufbewahrungsort der Medikamente und des Blutzuckermessgerätes sowie über Abläufe bei bestimmten Aktivitäten wie Schulausflügen. Das Schuljahr 2016/17 soll eine Testphase für das Protokoll sein.
Das Dokument sei in mehrfacher Hinsicht ein Fortschritt, schreibt die Fachstelle für Gesundheit in der Schule in einer Medienmitteilung. Es erhöhe die Sicherheit der zuckerkranken Kinder und kläre die Verantwortlichkeiten und Pflichten der Eltern und Lehrpersonen. Im Übrigen sei Diabetesfreiburg nun das Referenzzentrum für die Schulen bei allen Fragen im Zusammenhang mit der Zuckerkrankheit. nj
