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Mein Leben im Streik gegen Wahrscheinlichkeit

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Aus meiner Sicht

 Was wird mir Mathematik im späteren Leben bringen?

Das habe ich mich während meinen dreizehn Schuljahren oft gefragt. Und jetzt, einige wenige Tage vor der Maturaprüfung, habe ich endlich die Erleuchtung erlebt. Dank der Stochastik–für Nicht-Mathematiker ganz einfach die Wahrscheinlichkeitsrechnung–kann ich nun zum Beispiel meine Chancen beim Roulettespielen berechnen. Ausserdem könnte ich die prozentuale Wahrscheinlichkeit dafür ermitteln, dass bei einem Wurf von neun Hündchen acht davon Weibchen sind. Oder ich könnte herausfinden, wie oft man würfeln muss, um dreizehn mal die Sechs zu werfen. In allen Lebenslagen gibt es Wahrscheinlichkeiten. Was bringt uns das? Wir können uns mental auf das vorbereiten, was uns wahrscheinlich zustossen wird.

 

 Eine durchaus besondere Rechnung beschäftigt mich seit meinen letzten Ferien: Wie gross ist die Möglichkeit, in den Ferien einen Piloten kennenzulernen, der meine zwei Kolleginnen und mich auf eine Flugzeugtour über Paris mitnimmt? Unter den 2,249 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern von Paris gibt es ungefähr dreitausend Privatpiloten. Das sind 0,13 Prozent. Ausserdem besteht Paris aus 20 Arrondissements, verteilt auf einer Fläche von 105 Quadratkilometern. Unsere Möglichkeit war auf eine Zeitspanne von sechs Tagen beschränkt. Schätzungsweise liegt die Wahrscheinlichkeit, zur gleichen Zeit am gleichen Ort wie einer dieser Piloten einen Eistee zu trinken und mit ihm ins Gespräch zu kommen, extrem nahe bei null.

 

 Unwahrscheinlich, aber durchaus möglich: Genau diese Geschichte ist uns an Ostern in Paris passiert. Obwohl dies mit Abstand meine amüsantesten Ferien waren, denke ich mit einem weinenden Auge daran zurück. Meine Erleuchtung über die Nützlichkeit der Mathematik hat sich seitdem wieder verdunkelt und ist schliesslich ganz verschwunden. Was bringt mir das Wissen über die mögliche Zukunft, wenn das Leben gleichwohl immer Überraschungen für uns bereithält? Die Berechnungen sind zwar theoretisch richtig, aber oft spielen der Zufall und das Glück eine grössere Rolle als die Theorie.

 

 Ich bleibe Freund der Stochastik bis zu meiner Maturaprüfung in 23 Tagen, aber danach werde ich mich von ihr abwenden, um mich wieder jeden Tag von Neuem überraschen zu lassen von all den vielen wunderbaren Dingen, die uns im Leben geschenkt werden.

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