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Mit Galgenhumor und Zeichenstift

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Seit 2008 gibt es die Ausstellung «Gezeichnet», den Jahresrückblick der Schweizer Pressekarikaturisten. Mit ausgewählten Zeichnungen lassen diese das vergangene Jahr Revue passieren und erinnern an die wichtigsten nationalen und internationalen Ereignisse und Debatten. Gerade für Karikaturistinnen und Karikaturisten begann das Jahr 2015 mit einem Schock: dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» am 7. Januar. Die darauf folgende Debatte um Medienfreiheit, freie Meinungsäusserung und Selbstzensur fand auch in Pressezeichnungen ihren Niederschlag. Beispiele aus der Schweiz sind in der diesjährigen «Gezeichnet»-Ausstellung im Museum für Kommunikation in Bern zu sehen, darunter auch eine Arbeit des Freiburger Karikaturisten Alex Ballaman («La Liberté»).

«Sofort auf den Punkt»

Mitorganisator Marco Ratschiller, den FN-Lesern besser bekannt unter seiner Karikaturisten-Identität Karma, blickt mit zwiespältigen Gefühlen auf den «Charlie Hebdo»-Anschlag zurück: «Nach dem Attentat verklärten Kommentatoren und Leitartikler landauf landab die Karikaturisten als Speerspitze der Meinungsfreiheit», sagt er. «Dennoch blieben Zeitungen und Zeitschriften, die politischen Karikaturen einen wichtigen Platz einräumen, Mangelware.» Einige Blätter hätten die Zeichnungen sogar ganz gekippt, vermutlich aus Kostengründen. Dies sei umso ernüchternder, als Pressezeichnungen eigentlich dem Zeitgeist entsprächen: «Leser haben eine immer kürzere Aufmerksamkeitsspanne, und eine Zeichnung kann eine Aussage sofort auf den Punkt bringen.»

Die Ausstellung in Bern zeigt dies anhand von rund 200 Werken von 45 Zeichnerinnen und Zeichnern, die natürlich weit über «Charlie Hebdo» hinausreichen. Die Flüchtlingskrise ist ebenso Thema wie der IS-Terror, die eidgenössischen Wahlen oder der Abgasskandal bei VW. Die «Flüchtlingswelle» als grosses Thema des Jahres brachte denn auch einen jener Cartoons hervor, die bei Ratschiller besonders haften blieben: «Peter Schrank setzte das Thema in der Basler Zeitung einprägsam und ohne Worte um», so der Chefredaktor des Nebelspalters.

Zeichnungen wie diese führen den Besuchern der Ausstellung vor Augen, was Karikaturen können. Ihre Urheber machen mit ihrem «garantiert humorvollsten Jahresrückblick» beste Werbung für ihr Metier. Dabei obliegt die Auswahl nicht einer Jury, sondern den Zeichnern selbst: Alle Schweizer Pressekarikaturistensind eingeladen, bis zu fünf Arbeiten ihrer Wahl zu zeigen. Dieses Konzept funktioniere von Anfang an, so Marco Ratschiller: «Die Erfahrung zeigt, dass der Mix den Geschmack des Publikums trifft.»

Museum für Kommunikation,Bern. Bis zum 24. Januar. Di. bis So. 10 bis 17 Uhr. 25. Dezember und 1. Januar geschlossen.

Zahlen und Fakten

Erstmals im Museum für Kommunikation

Die Ausstellung «Gezeichnet» steht seit ihrer Gründung 2008 unter dem Patronat des Satiremagazins «Nebelspalter». Sie fand zunächst in der Galerie «Station8» im bernischen Zuzwil und dann im Berner Kornhausforum statt. Dieses Jahr ist die Ausstellung erstmals im Museum für Kommunikation zu Gast. Jedes Jahr sind an die 50 Zeichnerinnen und Zeichner vertreten, darunter so bekannte Namen wie Felix Schaad, Max Spring, Silvan Wegmann, Tom Künzli oder Patrick Chappatte.cs

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