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Mit Trotz und Anpassungsfähigkeit zum Erfolg

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Der Sieg im ersten Léman-Derby war die Initialzündung. Nach verhaltenem Saisonstart ist Servette seit neun Spielen ungeschlagen und darf sich Hoffnungen auf einen Titel machen.

Bevor man den derzeitigen Höhenflug Servettes untersucht, lohnt es sich, auf den 24. September zurückzublicken. An diesem Sonntag trat ein sichtlich konsternierter Jérémy Frick vor die TV-Kameras. Nichts, wirklich gar nichts habe funktioniert, sagte der Goalie nach dem Auswärtsspiel gegen Luzern. 28 Abschlüsse der Genfer zählten die Statistiker in dieser Partie, beim Heimteam waren es deren acht. Und trotzdem lautete das Resultat aus Sicht der Servettien 0:2.

Es war die dritte Niederlage in Serie für Frick und dessen Vorderleute. Der Tabellenzweite der Vorsaison lag mit nur einem Sieg aus sieben Runden im 8. Rang. «Wir befinden uns gerade in einer schlechten Situation», sagte Frick. Etwas weiter ging die Zeitung «Tribune de Genève», die nach dem Spiel in Luzern einen «Herbst der Angst» prophezeite, «wenn Servette nicht reagiert.»

Knapp elf Wochen später ist alles anders. Von den 14 Partien seither verlor Servette einzig das Auswärtsspiel gegen die AS Rom in der Europa League. Bei noch drei Pflichtspielen in diesem Jahr kann sich die Zwischenbilanz sehen lassen: Die Genfer werden europäisch überwintern, stehen im Cup-Viertelfinal und mischen in der Super League an der Spitze mit. Aus dem befürchteten «Herbst der Angst» ist ein Herbst der granatroten Freude geworden.

Weiler trotzt dem Druck

Eine besondere Genugtuung ist der Erfolg für Trainer René Weiler, der im Sommer mit der Nachfolge vom Romand Alain Geiger eine schwierige Aufgabe übernommen hat. In dessen fünf Jahren bei Servette hatte Geiger das Team zurück in die Super League, dann zu drei europäischen Qualifikationen geführt. Der 2. Platz in der vergangenen Saison war die beste Platzierung seit dem Meistertitel 1999.

Hat gut lachen: Servette-Trainer René Weiler (r.).
Keystone

Weiler wollte jedoch seine eigenen Ideen einbringen und stellte das funktionierende Spielsystem um. Vom 4-2-3-1 wechselte der Winterthurer aufs klassische 4-4-2. Prominentestes Opfer der Rochade war Patrick Pflücke, der in der Saison davor sämtliche Spiele bestritten hatte (9 Tore). Weil er unter Weiler kaum mehr Beachtung fand, wechselte der Deutsche in die belgische Liga.

Der Rest des Genfer Teams musste sich erst an die Umstellung gewöhnen. Gerade Leistungsträger wie Miroslav Stevanovic und Timothé Cognat brauchten eine Weile, um sich mit der neuen taktischen Einstellung zurechtzufinden. Ihr Potenzial konnte die Mannschaft einzig auf der europäischen Bühne andeuten.

Trotz des wachsenden Drucks hielt Weiler an seinem System fest. Vor dem letzten Derby gegen Lausanne-Sport hatte der 50-Jährige gesagt: «Ich bin überzeugt, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde.» Es sollte eine Serie von sieben Siegen in der Meisterschaft folgen.

Goalgetter Bedia vor dem Absprung

Servette hat sich zu einem Team entwickelt, das auch José Mourinhos AS Roms Paroli bieten kann. Dies, obwohl im Klub nicht alles störungsfrei abläuft. Derzeit beschäftigt vor allem die Zukunft des Stürmers Chris Bedia. Der Ivorer ist eine zentrale Figur des Erfolgs. Mit acht Treffern führt der 27-Jährige die Torschützenliste der Super League gemeinsam mit Jonathan Okita vom FC Zürich an. Wettbewerbsübergreifend steht Bedia in dieser Saison bei 14 Toren.

Über eine Verlängerung des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrags konnten sich Servette und der Angreifer jedoch nicht einigen. Weil eine Übereinkunft inzwischen unwahrscheinlich scheint, dürfte Bedia die Genfer Ende Saison ablösefrei verlassen. Interessierte Abnehmer gibt es genügende.

Wie lange spielt Topskorer Chris Bedia noch für Servette?
Keystone

Die Ausgangslage stellt Servette vor ein Dilemma. Der Klub könnte, um nicht komplett leer auszugehen, bereits in der Winterpause einen Transfer anstreben. Damit würde man jedoch den Ambitionen des Teams, das noch in drei Wettbewerben vertreten ist, einen Riegel vorschieben. Mit den möglichen Erfolgsprämien aus der Conference League vor Augen und dem Traum vom ersten Titel seit dem Cupsieg 2001 dürfte sich der Traditionsverein eher für einen Verbleib seines Sturmjuwels entscheiden.

Frick nach Degradierung zurück

Geräuschloser läuft das Duell um den Posten des Torhüters ab. Dass Lokalmatadatador und Captain Jérémy Frick in dieser Saison mehrmals von Blessuren geplagt war, wusste der im Sommer verpflichtete Joël Mall zu nutzen. Nach dem Sieg gegen Lausanne-Sport setzte Weiler in der Meisterschaft fortan auf den 32-jährigen Aargauer, der seit der Einbürgerung in diesem Jahr auch Nationaltorhüter Zyperns ist. Frick lief nur noch europäisch auf.

Bitter für Mall: Auch er verletzte sich. Frick kam zurück und rettete den Genfern am vergangenen Wochenende mit spektakulären Paraden das Unentschieden gegen YB. Während Mall zu Beginn der Rückrunde (20. Januar) wieder fit sein sollte, wird Frick bis zur Winterpause versuchen, weitere Argumente für sich zu sammeln.

Musste zuletzt verletzt ausgewechselt werden: Servette-Goalie Joël Mall.
Keystone

Dass solche Episoden keine grossen Wellen schlagen, spricht für die allgemeine Konstanz und Anpassungsfähigkeit im Team. Gegen GC fiel Torhüter Mall zur Pause aus und Topskorer Bedia verschoss einen Penalty, trotzdem gewann Servette 2:0. Das Team, das am Samstag zum zweiten Léman-Derby der Saison antritt, geht unerschütterlich seinen Weg.

Dass sich Weiler und die Mannschaft gefunden haben, ist auch Verdienst der geduldigen Klubleitung. «Genauso wie wir nicht in Panik geraten sind, als es nicht wie erhofft lief, geben wir heute nicht an», sagte Präsident Thierry Regenass kürzlich gegenüber der «Tribune de Genève». Auf mögliche Titelträume angesprochen, äusserte er sich bewusst vorsichtig: «Wir wollen bis zum Schluss mit den Besten mithalten.»

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