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Museum für Kunst und Geschichte schlägt Brücken zwischen Himmel und Erde sowie zeitgenössischer und alter Kunst

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«Corpus – das Sakrale und der Körper»: So heisst die neue Sonderausstellung im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg. Sie zeigt, wie das Heilige in der alten und in der zeitgenössischen Kunst verkörpert wird.

«Wir wollen mit unserer Ausstellung nicht nur die zentrale Rolle des Körpers in unserer Gesellschaft thematisieren, sondern auch die Kulturschätze unseres Museums zeigen, indem wir diese mit zeitgenössischer Kunst in Beziehung setzen.» Das sagte Ivan Mariano, Direktor des Freiburger Museums für Kunst und Geschichte, am Dienstag vor den Medien. Diesem Anspruch wird das Museum in der von Caroline Schuster und Stephan Gasser kuratierten Ausstellung «Corpus – das Sakrale und der Körper» mehr als nur gerecht. Besucher, die eher mittelalterlichen Kunstwerken zugetan sind, und Besucherinnen mit einem Faible für zeitgenössische Kunst finden durch sie Zugang zu den jeweiligen Darstellungsweisen.

Im ersten Raum steht die religiöse Ikonografie im Zentrum, wo das Göttliche zu Fleisch wird und dem Menschen begegnet. So räumt beispielsweise das Gemälde «Verkündigung» von Wilhelm Ziegler aus dem Jahr 1522 dem Körper einen besonderen Platz ein. Es besteht aus dem geflügelten Körper des Erzengels Gabriel, dem jungfräulichen Körper Marias sowie einem Homunkulus, einer Miniaturdarstellung des nackten Jesuskindes. Zu sehen sind zudem Schabmadonnen und Schluckbildchen, deren Einverleibung dazu diente, mit einem Heiligen in Kontakt zu treten. Daniel Spoerris Fallenbilder sakralisieren im Weiteren ein profanes Essen zu einem Abendmahl.

Schluckbildchen dienten dazu, mit einem Heiligen in Kontakt zu treten.
zvg

Keuschheit und Sünde

Der zweite Raum widmet sich dem belebten Körper und handelt davon, wie der Mensch durch eine bestimmte Gestik oder Körperhaltung einen Bezug zur geistigen Sphäre herstellt. Zu sehen sind etwa eine Darstellung des heiligen Dominikus, der neun Körperhaltungen des Betens unterschied, sowie verschiedene Rosenkränze. Die Ausstellung setzt Letzteren ein Video des New Yorker Künstlers Bill Viola entgegen, das einen Mann und eine Frau zeigt, die sich unter einem Wasserstrahl die Hände waschen. Die Handlung erinnert an das Abzählen der Perlen beim Rosenkranzbeten. Die Prozessionsmadonna aus dem 18. Jahrhundert mit echten Haaren sowie Gesicht und Händen aus fleischlich wirkendem Wachs weist darauf hin, wie in früheren Zeiten versucht wurde, Bezüge zur Lebenswelt der Gläubigen zu schaffen.

Kleidung als Zeichen von Keuschheit sowie Nacktheit als Ausdruck von Sünde veranschaulichen Werke und Gegenstände im dritten Raum. Eine Teufelsbüste aus dem 16. Jahrhundert und eine Teufelsskulptur von Niki de Saint Phalle stellen eine vieldeutige Körperlichkeit zur Schau. Martine Wolhausers Fotografien zeigen zudem tätowierte Frauen und Männer, die sich mit christlichen Motiven «bekleiden».

Wir sind keine Engel

Der vierte Raum widmet sich dem zerstückelten Körper, der an das Leiden der Märtyrer erinnert und oftmals Beweis für den überwundenen Schmerz ist. So etwa die ausgestellten Votivgaben, welche die wundersame Errettung aus einer Notsituation darstellen: künstliche Hände, Herzen oder Wirbelsäulen. Werke zeitgenössischer Künstler, wie Bruce Naumans verzerrte Münder oder Balthasar Burkhards Extremitäten mit stark hervortretenden Adern, verwandeln Körperteile in bezugslose Objekte.

Die mystische Ekstase ist auch Thema in der zeitgenössischen Kunst. Hier ein Gemälde aus dem Jahr 2021, gemalt von Wojtek Klakla.
zvg

Dass wir keine Engel sind, sondern einen Leib haben, wird dem Besucher schliesslich im letzten Raum klargemacht – im Zentrum die Reliquie der heiligen Quintiana aus dem Jahr 1857. Abgesehen von einem kleinen Knochen, der beim Handgelenk zu sehen ist, fällt vor allem die Art und Weise auf, wie sie daliegt. Sie stellt Ekstase und Verzückung als Verbindung zwischen dem Sakralen und dem Körper dar. Der Verlust der Kontrolle über den Körper als Zustand, um zu höheren Sphären zu gelangen, ist auch Thema in den Bildern von Man Ray und Salvador Dalí. 

Zahlen und Fakten

Veranstaltungen um die Ausstellung

Die Sonderausstellung «Corpus – das Sakrale und der Körper» wird von verschiedenen Veranstaltungen begleitet. So gibt es mehrere deutsch- und französischsprachige Führungen von Ivan Mariano, Caroline Schuster Cordone und Stephan Gasser. Auf dem Programm stehen des Weiteren Vorträge und Diskussionsrunden sowie ein Workshop. Geplant ist auch eine Führung durch die Ausstellung mit anschliessendem Konzert in der Franziskanerkirche. Das ganze Programm gibt es unter www.fr.ch/mahf. rsa

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