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Nach 25 Jahren geht der Jauner Syndic Jean-Claude Schuwey und sagt: «Es war nie ein Müssen»

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Er war 25 Jahre lang Syndic der Gemeinde Jaun: Jean-Claude Schuwey.
Aldo Ellena

25 Jahre lang hat Jean-Claude Schuwey die Gemeinde Jaun als Syndic geprägt, nun gibt er das Amt ab. Den FN hat er erzählt, wie man so ein Amt so lange ausführt und warum er auch jetzt noch motiviert ist. 

Am Montagabend hat der Jauner Syndic Jean-Claude Schuwey zum letzten Mal das Glöckchen geläutet und damit die Gemeindeversammlung von Jaun einberufen. An der nächsten Gemeindeversammlung wird Schuwey nicht mehr Syndic sein und als einfacher Bürger im Saal sitzen.

Es wird das erste Mal seit 25 Jahren sein. 1996 war Jean-Claude Schuwey in den Gemeinderat gewählt worden und übernahm gleich das Amt des Syndics, wie er den FN im Gespräch vor der Gemeindeversammlung erzählt. Hätte er damals gedacht, dass er so lange bleiben wird? Schuwey lacht. «Mein Bruder hat das Amt vor mir während 22 Jahren ausgeübt. Ich habe immer gesagt, so lange werde ich nicht bleiben.» 

Es war nicht einmal seine Absicht, überhaupt zu kandidieren, als sein Bruder aufhörte. «Ich sass damals im Grossen Rat und die Leute im Dorf und im Betrieb haben mir gesagt, dass es doch gut wäre, wenn ich für den Gemeinderat kandidieren würde. Also habe ich im letzten Moment zugesagt.» Schuwey wurde mit gutem Resultat gewählt. Parallel dazu blieb er 18 Jahre lang Grossrat. «Das war eine gute Sache, so war ich näher an den Kantonsbehörden dran.»

Gute Zusammenarbeit

Doch wie übt man so ein Amt 25 Jahre lang aus? «Es ist mir gar nicht so aufgefallen. Das Amt war nie ein Müssen. Ich bin auch jetzt noch motiviert, aber man soll ja aufhören, solange man noch motiviert ist», sagt der 71-Jährige. 

Motiviert habe ihn unter anderem die gute Zusammenarbeit im Rat. «Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. In den 25 Jahren hatten wir nur einen Rücktritt ausserhalb der regulären Wahlen», sagt er. Dazu kommt:

Sehr vieles, was wir im Gemeinderat angepackt haben, ist gut geraten. Das gibt einem Mut.

Viele Grossprojekte

Schuwey kommt ins Erzählen, wenn er sich an all die Projekte erinnert, die er mit dem Gemeinderat in den letzten 25 Jahren realisiert hat. In den Beginn seiner Amtszeit fiel der Bau der ARA, der wegen der hohen Kosten damals zu reden gegeben hatte. Ein weiteres Grossprojekt war die Realisierung der neuen Dorfdurchfahrt, die 2017 abgeschlossen wurde. 

2011 ist die neue Sesselbahn Gastlosen-Express eingeweiht worden. Schuwey ist froh, dass die Gemeindeversammlung seinerzeit rund 400‘000 Franken für den Bau der Bahn sprach, auch wenn es damals Bedenken gab. «Ohne die Sesselbahn würde der Tourismus in Jaun heute schitter aussehen», ist er überzeugt. Denn die Sesselbahn hilft gerade auch dem Sommertourismus, der immer wichtiger wird. «Die Bahn war sicher auch ausschlaggebend für die Investitionen ins Hotel Wasserfall.»

Neben diesen Grossprojekten hat die Gemeinde in den 25 Jahren des Wirkens von Schuwey zahlreiche Lawinenverbauungen realisiert, in den Steinschlag- und Hochwasserschutz investiert und Bergstrassen saniert. 

Wichtige Patenschaft

Das klingt nach vielen Investitionen. Schuwey betont, dass das alles nicht gegangen wäre ohne die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden. «Die Gemeinde hat relativ tiefe Einnahmen. Damit können wir unsere regulären Ausgaben decken, grössere Investitionen liegen aber nicht drin.»

Langnau am Albis hat Jaun über Jahre unterstützt. Mit dieser und anderen Gönnergemeinden pflegt Jaun einen regen Austausch. «Wir waren schon als Ehrengäste an Gewerbeausstellungen, gehen an Märkte und haben mehrere 1.-August-Feiern gestaltet.» So hielt Schuwey einst in Langnau am Albis die 1.-August-Rede. Haben die Zürcher sein Jaundeutsch verstanden? Schuwey lacht bei der Frage. «Wahrscheinlich nicht, aber sie hatten auf jeden Fall Freude.»

Nicht ohne Stolz fügt Schuwey an, dass die Gemeinde zweimal am Zürcher Sechseläuten dabei war – einmal, als Freiburg der Gastkanton war, und einmal als Gast mit der Patenschaft für Berggemeinden. Auch Fernsehsendungen gastierten mehrmals in Jaun.

Wertvolle Kontakte geknüpft

So knüpfte Jean-Claude Schuwey über die Jahre zahlreiche Kontakte, nicht nur mit den Gönnergemeinden der Patenschaft, sondern auch mit anderen Berggemeinden. «Wir waren einmal im Bündner Safiental, und ein Gemeinderat aus dem Urner Schächental war einmal bei uns.» Auch bekannte Persönlichkeiten waren schon in Jaun. So hat Schuwey schon mit Alt-Bundesrat Hans-Rudolf Merz, der derzeit Präsident der Patenschaft ist, auf der Alp Ritzli gegessen.

All die Kontakte hätten ihm immer wieder Auftrieb gegeben, sagt Schuwey. Und er will diese weiter pflegen, auch wenn er nicht mehr Syndic ist. «Ich bin einer, der gerne Karten und Briefe schreibt.»

Schuwey gibt das Amt ohne Verbitterung ab. Nach 25 Jahren sei es jetzt gut. Langweilig wird es ihm nicht; Schuwey ist auch Verwaltungsratspräsident der Gastlosen-Bergbahnen. Zudem habe er Familie und Hobbys: «Ich gehe gerne z’Berg mit meinen Enkeln und fahre im Winter Ski.» Allerdings nimmt er es auch da nach 30 Jahren wettkampfmässigem Langlauf jetzt etwas gemütlicher. «Einen Tag einmal nichts machen ist auch ganz gut», sagt Schuwey und lacht wieder sein herzliches Lachen.

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