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Nach 25 Jahren schaut die Leiterin der Bibliothek zurück

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Melanie Flückiger gibt nach über 25 Jahren die Leitung der Bibliothek Schwarzenburg ab.

Bild Charles Ellena

Nach 25 Jahren hört Melanie Flückiger als Leiterin der Bibliothek Schwarzenburg auf. Unter ihr hat sich die Bibliothek von einem Bücherdepot zu einem Ort des Erlebens und der Begegnung entwickelt.

«Als ich hier anfing, war noch vieles anders», erzählt Melanie Flückiger. «Computer gab es bei uns noch nicht. Wir arbeiteten noch mit Zettelkästen.» Die 63-Jährige arbeitete während 30 Jahren als Bibliothekarin in der Gemeinde Schwarzenburg und war 25 Jahre lang Leiterin der Bibliothek Schwarzenburg. Nun geht sie in den Ruhestand. «Die Bibliothek war in meinen Anfangsjahren eine Art Familienprojekt.» So hätten die Mitarbeiter die Bücher noch nach Hause genommen, um sie einzufassen. Sowieso sei die Arbeit in der Bibliothek vor 30 Jahren viel mit Engagement und Herzblut verbunden und die Bezahlung eher spärlich gewesen.

Bibliothek als Leseförderung

Das habe sich im Jahr 1996 geändert, als die zahlreichen Volksbibliotheken zusammengelegt wurden. Sie erinnert sich:

Vorher gab es in der Gemeinde Schwarzenburg rund neun Schulbibliotheken.

Mit der Zusammenlegung und Erweiterung der Schul- und Gemeindebibliothek sei auch ihre Arbeit professionalisiert worden. So hätten die Computer bald die Zettelkästen abgelöst. Auch das Angebot habe sich stets verändert. Das Buch als Objekt habe nicht mehr denselben Stellenwert wie früher. Heutzutage seien die digitalen Medien viel präsenter in der Gesellschaft.

«Das Buch wird in der Zukunft aber dennoch weiterhin eine zentrale Funktion haben.» Dies vor allem im Zusammenhang mit der Entwicklung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen. «Dafür sind das Buch und die Bibliothek unabdingbar», ist Flückiger überzeugt. So setze die Bibliothek Schwarzenburg seit Jahren auf ihre jüngsten Leser und habe Angebote und Veranstaltungen für Kinder und Familien wie die «Värslikoffere» geschaffen.

Der Wandel der Bibliothek

Die Bibliothek habe sich in den letzten 30 Jahren enorm gewandelt. Das liege nicht nur am Angebot und an den technischen Möglichkeiten. «Die Bibliothek hat sich modernisiert von einer Art Bücherdepot zu einem dritten Ort.» Der Begriff des «dritten Ortes» beschreibe einen Ort abseits der Arbeit und der Familie, wo jeder und jede willkommen sei, man andere Menschen treffen und sich wohlfühlen könne.

Das zeige sich auch darin, dass die Bibliothek stets Veranstaltungen und Lesungen anbiete. Dieser Umbruch habe auch Einfluss auf das Berufsbild der Bibliothekarin gehabt. Sei früher ein Bibliothekar als introvertierte Leseratte wahrgenommen worden, gelte er heute als Gastgeber und Vernetzer. «Die Bibliotheken müssen diesen Wandel vollziehen, wenn sie überleben wollen.» Flückiger habe sich diesem Umbruch nie entgegengestellt. «Stillstand bedeutet Rückschritt», sei ihr Credo gewesen. «Wir haben hier stets versucht, mit den Entwicklungen Schritt zu halten.»

Grosser Rückhalt in der Gemeinde

Dieser Umbruch der Bibliothek sei gerade für kleinere Bibliotheken auf dem Land eine Chance. Denn der persönliche Kontakt zu den Menschen sei hier wichtiger als in der Stadt. «Es hat mir immer sehr viel Spass gemacht, mit der Kundschaft ins Gespräch zu kommen, sie zu beraten und sie auf Veranstaltungen hinzuweisen.» Dazu habe es eine gute Portion Neugier und Offenheit gebraucht, die sie mitgebracht habe. Das sei in der Gemeinde sicherlich geschätzt worden.

Die Unterstützung der Bevölkerung für die Bibliothek habe sich denn auch im Jahr 2015 gezeigt, sagt Flückiger, die dieses Ereignis als eines der schönsten in ihrer Karriere beschreibt. Dazumal habe es Bestrebungen gegeben, die Bibliothek in Schwarzenburg zu privatisieren. «Wir haben uns wie wild gegen dieses Vorhaben gewehrt.» An der Gemeindeversammlung seien gegen 700 Personen anwesend gewesen und hätten den Antrag fast einstimmig abgeschmettert. Dies habe ihr gezeigt, dass die Bibliothek einen grossen Rückhalt in der Schwarzenburger Bevölkerung geniesse. Rückblickend sei diese Abstimmung die beste PR-Aktion für die Bibliothek gewesen. «Die Neueintritte waren nach der Abstimmung sehr hoch, und die Leute kamen vermehrt in die Bibliothek.»

95 Jahre alte Kundin

Die Spannbreite der Kundschaft in der Bibliothek reiche von kleinen Kindern bis zu Senioren. «Unsere älteste Kundin ist 95 Jahre alt.» Nun werde es ihr sicherlich schwerfallen, Abschied zu nehmen und den Schlüssel abzugeben, sagt Melanie Flückiger. Als letzte Amtshandlung werde sie eine alte Telefonkabine mit Büchern füllen. Dort können Interessierte Bücher ausleihen und selbst ihre Bücher anderen zur Verfügung stellen. Diese Bücherkabine werde beim Generationenhaus hingestellt.

Zur Person

Ein Leben für die Bibliothek

Melanie Flückiger ist in der Region Zofingen aufgewachsen. Nach einem beruflichen Aufenthalt in St. Gallen hat es sie mit ihrem Mann, Ruedi Flückiger, nach Schwarzenburg gezogen. Seit 1996 ist sie Leiterin der Schul- und Gemeindebibliothek Schwarzenburg. Ab Mai wird eine Co-Leitung, bestehend aus den langjährigen Mitarbeiterinnen Irene Engel und Barbara Tschirren, die Geschicke der Bibliothek lenken. Melanie Flückiger ist verheiratet und hat drei Kinder sowie ein Enkelkind.

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