Der Entscheid für das Gebiet Nördlich Lägern ist eindeutig gefallen, auf Grund der geologischen Verhältnisse. Das sagte Matthias Braun, der CEO der Nagra, am Montag in Bern vor den Medien. «Es war ein eindeutiger Entscheid, die Geologie hat gesprochen», sagte er.
Es lasse sich sagen, dass Nördlich Lägern, das Gebiet bei der zürcherischen Gemeinde Stadel, der beste Standort mit den grössten Sicherheitsreserven sei, sagte Braun. Er zeigte den Medienleuten ein Stück Opalinuston. Dieses Gestein nannte er «die wichtigste geologische Barriere» für das Lager.
175 Millionen Jahre altes Gestein
Opalinuston sei 175 Millionen Jahre alt und «unscheinbar grau und geologisch langweilig», sagte Braun. Das gebe Vertrauen für gute Prognosen, auch für die Zukunft. Das Gestein sei sehr dicht, binde radioaktives Material und heile sich bei Brüchen selber. An allen drei Standorten sei der Opalinuston in andere Schichten eingebettet.
In der 100 Meter dicken Schicht Opalinuston fänden sich Spuren uralten Wassers. In Nördlich Lägern sei dieses am ältesten, schilderte Braun die Verhältnisse vor Ort. «Die Natur hat den Einschluss schon getestet, über Millionen von Jahre.»
In Nördlich Lägern sei die Qualität des Steinstapels die beste, die Distanz zur den Einflüssen von aussen ausgesetzte Oberfläche die grösste und der für die ungestörte Lagerung der radioaktiven Abfälle geeignete Bereich am grössten. «Auch ein Haus lässt sich ja auf einer flachen Parzelle besser bauen», sagte Braun.
Dass die Verpackungsanlagen beim Zwischenlager Würenlingen erstellt werden könnten, schone Ressourcen und sei raumplanerisch die beste Lösung, sagte Braun.
Fortschritte werden berücksichtigt
Für die Nagra stünden die Sicherheit, die Lernfähigkeit und die Zusammenarbeit vor Ort an oberster Stelle, sagte Braun. Bei dem sehr langfristigen Projekt würden neue Erkenntnisse in Technologie und Wissenschaft mitgenommen. «Das Projekt wird sich noch verbessern».
Bis voraussichtlich Ende 2024 will die Nagra die Rahmenbewilligungsgesuche für das Tiefenlager beim Bund einreichen. Voraussichtlich ab 2029 werden Bundesrat und Parlament darüber entscheiden. Kommt ein Referendum zu Stande, kann die Stimmbevölkerung mitreden.
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