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Nelio Rottaris ist zu seiner alten Liebe zurückgekehrt

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Erst versuchte sich Nelio Rottaris auf dem Eis wie sein Vater, dann schlug er bekannte Tennisgrössen wie Dominic Stricker. Inzwischen hat der Düdinger beim Unihockey sein sportliches Glück gefunden und steht mit Floorball Freiburg im Playoff-Halbfinal der NLB.

Die schlaksige Statur, der lange Hals mit dem schmalen Kopf, die markante Augenpartie und dieses schelmische Lächeln – Nelio Rottaris kann seine Wurzeln nicht negieren. Will er auch nicht. «Ich werde noch heute ‹Klein-Mario› gerufen», erzählt der Düdinger mit einem Lachen. «Und ich werde oft von fremden Leuten auf meinen Namen angesprochen. Das ist doch schön, denn mein Vater wird mit etwas Positivem in Verbindung gebracht. Er ist in vielerlei Hinsicht mein Vorbild.»

Wie sein Vater Mario, der in den Neunzigerjahren bei Gottéron zu einer Kultfigur wurde und dessen Trikot heute unter dem Dach der BCF-Arena baumelt, trägt Nelio Rottaris die Rückennummer 10. Mit Eishockey hat er aber nichts am Hut. «Ich habe es versucht», erzählt er von seiner Zeit als 6-jähriger Junge. «Die ganze Ausrüstung war mir aber zu sperrig, und das unendlich lange Umziehen nach den Trainings hat mich genervt. Ich wollte lieber so schnell wie möglich nach Hause und mit meinen Freunden spielen.» Und vor allem wollte er einen Sport betreiben, den er jederzeit draussen machen konnte, ohne erst in die Eishalle zu müssen. «Der Aufwand war mir zu gross.» Also tauschte Rottaris seinen Eishockeyschläger gegen den Unihockeystock. Inzwischen ist der 21-Jährige bei Floorball Freiburg einer der Teamleader – trotz seines noch jungen Alters und obwohl er seine erste Saison in der NLB absolviert. Am Wochenende tritt er mit seiner Mannschaft im Playoff-Halbfinal gegen Thun an.

Nelio Rottaris ist der beste Schweizer Skorer von Floorball Freiburg.
Charles Ellena

Verheissungsvolle Tenniskarriere

Lange träumte Nelio Rottaris von einer Karriere auf den grossen Tennisplätzen der Welt. «Im Tennis sah ich mehr Perspektiven und wusste, dass ich gut war für mein Alter. Mir war aber bewusst, dass ich mehr investieren muss, wenn ich etwas erreichen will.» Also stellte Rottaris mit elf Jahren seinen Unihockeyschläger in die Ecke und trat der Tennisakademie des ehemaligen Profis Michel Kratochvil in Ostermundigen bei. Und er ging später nach Bern ins Sportgymnasium, um bis zu 20 Stunden pro Woche trainieren zu können. «Mein Ziel war klar: Ich wollte Profi werden.» Dank seines guten Ballgefühls, seiner Leidenschaft und viel harter Arbeit machte Rottaris rasch grosse Fortschritte. Bald spielt er Juniorenturniere in ganz Europa, kletterte in der Schweizer Rangliste in die Top 80 und gehörte zu den fünf Besten seines Jahrgangs. Mit seinen Altersgenossen Dominic Stricker oder Leandro Riedi, die heute auf der ATP Tour unterwegs sind, hat sich Rottaris früher oft duelliert und sie auch bezwungen.

Nelio Rottars hatte einst eine verheissungsvolle Tenniskarriere vor sich.
Aldo Ellena

Doch mit 15 wurde er von einer Schulterverletzung gebremst. «Ich war für mein Alter ziemlich unterentwickelt und musste immer über meinem körperlichen Limit agieren, um mit den grösseren Gegnern mithalten zu können. Die ständige Überbelastung hat sich gerächt.» Nach einer einjährigen Zwangspause kehrte Rottaris zurück auf den Court, versuchte wieder den Anschluss zu finden. «Die lange Pause hatte mir nicht gutgetan. Zudem habe ich gemerkt, dass das ständige Herumreisen von Turnier zu Turnier nicht das ist, was ich will. Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden hier und gehe gerne auch einfach mal ein paar Tage weg.»

In Köniz von null auf 100

Anstatt sich über sein Schicksal zu beklagen, kehrte Rottaris als 17-Jähriger zu seiner vorherigen Liebe zurück. «Ich hatte noch ein Jahr des Sportgymnasiums zu machen. Da ich nur halbtags Schule hatte und nicht untätig zu Hause herumsitzen wollte, begann ich wieder mit Unihockey.» Über seinen Freund Lars Fasel, der zur U21 von Köniz gehörte, konnte er beim Berner Vorstadtverein ein Probetraining absolvieren. «Der Trainer gab mir zwei Wochen, um mich zu beweisen», erzählt Rottaris. Aus zwei Wochen wurden schliesslich drei Jahre: ein erstes, um sich als Trainingsgast zu beweisen, ein zweites Jahr, um seine Rolle zu finden, und ein drittes, um sich als Stammspieler in der Könizer U21 zu etablieren. Innerhalb von drei Saisons hat der Stürmer aufgeholt, was er in den sechs Jahren zuvor verpasst hatte. «Ich habe ein gewisses Talent für Ballsportarten, und durch die Sportschule sind mein Wille und meine Disziplin vielleicht etwas ausgeprägter als bei anderen. Dass ich es in so kurzer Zeit geschafft habe, hat mich trotzdem etwas überrascht.»

Nelio Rottaris möchte mit Freiburg auch im Halbfinal gegen Thun jubeln.
Aldo Ellena

(Noch) keine Lust auf NLA

In Köniz hat Nelio Rottaris eine Stufe nach der anderen erklommen, den nächsten Schritt in die NLA ist er jedoch nicht gegangen. Obwohl der Düdinger letzte Saison mit dem NLA-Team mittrainiert hatte und bei einem Cupspiel zum Einsatz gekommen war, hat er den Club im vergangenen Sommer verlassen. «Man sagte mir, dass es im Kader noch Platz für einen Stürmer gebe und ich einer von drei Kandidaten sei. Ich hätte mit Köniz sogar das Sommertraining machen können. Aber mir wurde klar, dass meine Spielzeit in der NLA – selbst, wenn ich es ins Team geschafft hätte – nur sehr klein gewesen wäre.» Auf der Bank sitzen und den anderen beim Unihockey zuschauen müssen, darauf hatte Rottaris keine Lust. «Also wechselte ich zu Freiburg. Hier kann ich spielen und auf dem Feld Verantwortung übernehmen. Das ist es, was ich will – ob das in der NLA oder in der NLB ist, macht keinen so grossen Unterschied.»

Zweitbester Skorer

Der Freiburger, der in Bern Wirtschaftswissenschaften studiert, bereut seinen Entscheid nicht. «Ich brauchte drei, vier Spiele, um den Schritt von den Junioren ins Erwachsenenunihockey zu machen. Inzwischen habe ich mich an das schnellere und physischere Spiel gewöhnt.» Mit 25 Punkten (15 Toren/10 Assists) ist Rottaris hinter dem Finnen Eino Pesu (48) zweitbester Skorer seines Teams.

Nelio Rottaris und Floorball Freiburg haben mit dem Einzug in den Playoff-Halbfinal ihr Saisonziel mehr als erreicht.
Charles Ellena

Er besticht durch seine starke Physis, ist agil, hat viel Zug aufs Tor und überrascht seine Gegner regelmässig mit seiner Unberechenbarkeit. «Ich bekomme oft zu hören, dass es schwierig sei, gegen mich zu spielen, wenn ich den Ball habe, da man nie wisse, was ich damit anstelle», erzählt der Stürmer mit einem Schmunzeln. «Ich merke aber auch, dass ich meine Moves nicht mehr so einfach machen kann. Die gegnerischen Verteidiger haben sich inzwischen etwas darauf eingestellt.» Deshalb müsse er versuchen, noch variabler zu spielen. «Einen Schuss antäuschen und dann passen, oder einen Pass antäuschen und dann schiessen – da muss ich noch variabler werden.»

Unzertrennlich verbunden

So oder so, der Unihockeyspieler Nelio Rottaris ist durchgestartet. Obwohl er die Chance auf einen Platz im Könizer NLA-Team vorerst abgelehnt hat, ist für ihn die Türe zur höchsten Liga noch nicht definitiv zu. «Wenn ich eine Chance erhalte und das Angebot passt – warum nicht.» Was den Tennisspieler Rottaris betrifft, so kehrt er im Mai zurück, wenn er mit Wohlensee den NLC-Interclub bestreitet. Und dann ist da noch der Golfspieler, der für Wallenried Turniere spielt. Schläger und Ball und Nelio Rottaris, das ist wie Gottéron und Mario Rottaris – für immer miteinander verbunden.

Playoff-Halbfinal

«Wir müssen dreimal über uns hinauswachsen»

Zwei Wochen sind es her, seit Floorball Freiburg mit einem glatten 3:0 die Viertelfinalserie gegen den UHC Sarganserland zu seinen Gunsten entschieden hat. Zwei Wochen, in denen es für die Freiburger darum ging, ihre bestechende Form für den Playoff-Halbfinal gegen Thun zu bewahren. «In der ersten Woche war Kopflüften angesagt. Wir haben nur ein lockeres Mannschaftstraining gemacht, ansonsten hat jeder individuell dafür gesorgt, dass er aktiv bleibt», erzählt Nelio Rottaris. «Diese Woche haben wir wieder Gas gegeben und dreimal trainiert.»

Die Ausgangslage für das Halbfinalduell (best of 5) ist klar: Thun hat anfangs Saison die Aufstiegsspiele zur NLA als klares Ziel definiert und hat entsprechend viel zu verlieren. «Wir haben mit der Teilnahme an den Playoffs unser Ziel schon erfüllt und haben entsprechend nichts zu verlieren», sagt Rottaris. «Wir geben uns mit dem Erreichten aber nicht zufrieden.»

Freiburg mit grossem Selbstvertrauen

Der 21-jährige Düdinger ist sich aber bewusst, dass es gegen den Qualifikationssieger nicht einfach wird. «Ein Spiel gegen Thun zu gewinnen, ist schwierig. Um die ganze Serie zu gewinnen, müssen wir dreimal über uns hinauswachsen.» Nach zuletzt sechs Siegen in Folge dürfte es den Freiburgern aber nicht am nötigen Selbstvertrauen mangeln.

«Thun ist das klar stärkste Team der NLB», sagt Rottaris. «Es verfügt über drei sehr ausgeglichene Linien, die man alle in Schach halten muss, während man gleichzeitig versuchen muss, nach vorne etwas zu kreieren. Das Pressing muss bewusst vonstattengehen. Wenn wir wie die Wilden drauflosgehen, haben sie die individuellen Qualitäten, um uns auszuspielen.»

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