Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Nicht viele schaffen es auf dieses Niveau»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die 21-jährige Greyerzerin Noémie Kolly ist im Dezember zur Freiburger Sportlerin des Jahres 2019 gewählt worden. 2018 ist sie bei der Weltcup-­Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen auf den 29.  Platz gefahren. Damit hat sie als erste Freiburgerin Skirennfahrerin seit 34  Jahren Weltcup-Punkte gewonnen.

Noémie Kolly, ich gratuliere Ihnen zum Gewinn des Freiburger Sportpreises 2019. Was bedeutet Ihnen dieser Preis?

Es macht natürlich enorm Freude, vor allem angesichts der Tatsache, dass ich verletzt bin. Der Preis hat mir gezeigt, dass ich eine gute Saison 2019 hingelegt habe, und motiviert mich für die Zukunft.

Die Saison 2018/2019 war wohl Ihre bisher erfolgreichste Saison, unter anderem mit einem zweiten Rang an den Jugendweltmeisterschaften und dem Gewinn der ersten Weltcup-Punkte in Garmisch-Partenkirchen. Welches war für Sie der denkwürdigste Moment dieser Saison?

Garmisch-Partenkirchen war unglaublich emotional. Ausserdem war der Sieg der Medaille an den Jugendweltmeisterschaften ein Saisonziel, darum war auch dies ein sehr wichtiger Moment für mich.

Hatten Sie den Traum zur professionellen Skifahrerin schon seit Ihrer Kindheit oder erst die letzten Jahre?

Als ich klein war, fuhr ich nur für den Spass. Wenn du aber einmal gewinnst, willst du halt immer mehr, und so wird es dann zum Traum. Bei mir entwickelte sich dieser Traum, als ich in Brig zu trainieren begann. Da habe ich mich entschieden, dass ich alles für dieses Ziel geben werde.

Was ist Ihre Meinung zum Traumberuf Profisportler?

(lacht) Er ist eine Herausforderung, nicht viele Leute schaffen es auf dieses Niveau. Aber wenn man es schafft, ist es einfach unglaublich. Ich glaube, alle Jungen sollten es versuchen. Wenn es nicht funktioniert, haben sie immer noch die Zeit, einen anderen Beruf zu wählen.

Haben Sie einen Ratschlag für die Kinder mit diesem Traumberuf oder deren Eltern?

Man sollte immer einen Plan B haben. Alles auf den Sport zu setzen, ist ziemlich riskant, weil einem immer eine Verletzung oder Derartiges ­widerfahren kann. Ich persönlich mache zurzeit noch die Handels­matura. Ich habe die Handelsmittelschule in Brig besucht und bin jetzt im letzten Jahr Praktikum.

Sie haben sich letztes Jahr auch verletzt. Was genau ist passiert?

Im Riesenslalomtraining habe ich mir einen Innenkreuzbandriss geholt. Einen Monat nach der Verletzung wurde ich dann operiert. Dies war letzten September, und ich kann wohl im April wieder zurück auf die Ski, also etwa sieben Monate nach der Operation.

Welche Opfer mussten Sie persönlich erbringen, um halbprofessionelle Skirennfahrerin zu werden?

Zunächst einmal musste ich meine Familie schon mit sechzehn Jahren verlassen, um nach Brig in die Schule zu gehen. Das war schon ein ziemliches Opfer. Doch auch sonst führt man natürlich kein normales Leben. Ich muss jeden Tag trainieren und kann nicht immer mit den Freundinnen zusammen sein. Dessen muss man sich bewusst sein.

Wie viele Stunden investieren Sie wöchentlich in diesen Sport?

(denkt nach) Das ist schwierig zu sagen. Wenn wir Ski fahren, sind wir bereits frühmorgens rund vier Stunden auf den Ski. Dazu kommt das Nachmittagstraining. Dieses kann entweder Schnelligkeit, Intervall­training oder Kräftigung sein. Es häuft sich also schnell mal an, es sind etwa fünf bis sechs Stunden Sport täglich. Während der Wochenenden habe ich dann aber Ruhetage.

Bleibt da für Ihre Ausbildung überhaupt noch genug Zeit?

Eigentlich nicht, nein (lacht). Ich habe spezielle Abmachungen mit meinem Betrieb. Momentan bin ich zum Beispiel in Magglingen, da gehe ich nicht arbeiten. Aus diesem Grunde mache ich die einjährige Ausbildung in zwei Jahren. So habe ich etwas mehr Zeit, um die geforderten Stunden zu erreichen.

Wer ist Ihr grösster Unterstützer?

Meine Familie, die mich schon von klein auf unterstützt. Sie hilft mir extrem, gerade auch in schwierigen Situationen. Auch mein Skiclub steht hinter mir. Finanziell unterstützen mich mittlerweile nur noch die Sponsoren. Wenn man jung ist, übernehmen häufig die Eltern alles. Aber jetzt kann ich mich mit den Sponsorengeldern so organisieren, dass meine Eltern nichts mehr bezahlen müssen.

Was sind jetzt Ihre Pläne für die Zukunft?

Das ist aufgrund meiner Verletzung schwierig zu sagen. Ich möchte primär keine Schmerzen mehr im Knie haben. Weiter kann ich aber noch keine Ziele nennen, im Moment lebe ich wirklich von Tag zu Tag.

Zur Person

Noémie Kolly

Die 21-jährige Noémie Kolly ist zurzeit die beste Freiburger Skirennfahrerin. Schon früh trat sie dem Skiclub La Berra bei. Bereits in ihrer ersten Wettkampfsaison 2005/2006 holte sie den dritten Platz im Freiburger Ski-Cup, die ersten internationalen Rennen folgten 2014. Die Greyerzerin ist zurzeit im B-Kader von Swiss Ski und holte 2019 Silber in der Abfahrt und einen vierten Rang im Super-G an den Jugendweltmeisterschaften. Weiter beendete sie die Saison 2018/19 auf dem siebten Rang im Schlussklassement des Europacups in der Abfahrt. Mit ihrem 29. Rang in Garmisch-Partenkirchen ist sie zudem die erste Freiburgerin seit 34 Jahren, die im Weltcup gepunktet hat. Für diese Leistungen wurde Noémie Kolly im Dezember zur Freiburger Sportlerin des Jahres 2019 gekürt.

sk

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema