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Nicolas Bersier entwickelt sich in grossen Sätzen

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Erst vor wenigen Jahren setzte Nicolas Bersier auf die Karte Leichtathletik. Trotzdem startet der 19-jährige Berner vom AC Murten im August bereits an der U20-EM in Jerusalem – aber nicht im Zehnkampf, seiner Lieblingsdisziplin.

Es ist erst vier oder fünf Jahre her, seit Nicolas Bersier mit der Leichtathletik begann. Und dennoch wird der 19-jährige Athlet vom AC Murten anfangs August an der U20-EM in Jerusalem an den Start gehen. Ist die Selektion das Resultat harter Arbeit. Oder ist es ganz einfach das Talent? «Ich sag es mal so: Natürlich habe ich Talent», schmunzelt Bersier, der bis zu den U18 beim FC Ins Fussball gespielt hat. «Beim Fussball wird auch gesprintet und gesprungen. Und die Sprungkraft ist schon speziell bei mir, sie ist wie angeboren.» Neben dem Talent benötige es aber auch viel Training, stellt der Leichtathlet klar. Nach der Corona-Saison habe er mit dem Fussball aufgehört und sich auf die Leichtathletik konzentriert. «Jetzt trainiere ich vier- bis fünfmal die Woche.»

Den Moment geniessen

Die Kombination von Talent und harter Arbeit zahlt sich aus. Nachdem Bersier die Limite für die U20-EM im Weitsprung mit einem neuen Freiburger Rekord (7,51 m) geschafft hatte, lief er zuletzt in Lausanne auch die Limiten über die 200 m (21,58) und 110 m Hürden (14,17, ebenfalls neuer Freiburger U20-Rekord). In Jerusalem wird er aber nur im Weitsprung und mit der 4×100-m-Staffel an den Start gehen, weil Mehrfachstarts in den Einzeldisziplinen von Swiss Athletics nicht vorgesehen sind. Für Bersier ist die U20-EM der zweite grosse Anlass, nachdem er letztes Jahr beim Länderkampf in München – der als Testlauf für die EM der Aktiven diente – über die 200 m teilgenommen hatte. «Nervös werde ich wohl erst, wenn ich ins Flugzeug steigen werde. In erster Linie ist die Vorfreude gross, erstmals die Schweiz an einem solchen Grossanlass vertreten zu können. Ich weiss, dass ich die Chance auf den Finaleinzug haben werde. Ich will zeigen, dass ich zu den Besten gehöre.» Um in die Top 12 zu kommen, müsse er eine Weite im Rahmen seiner persönlichen Bestleistung springen. «Ich muss locker sein und den Moment geniessen», gibt sich Bersier gleich selbst die Marschroute dafür vor.

Nicolas Bersier schätzt die Vielseitigkeit im Zehnkampf, also auch den Stabhochsprung.
Archivbild Urs Haenni

Der Athlet, der vor wenigen Wochen das Gymnasium in Biel mit den Fächern Psychologie, Pädagogik und Philosophie erfolgreich abgeschlossen hat, verhehlt nicht, dass er in Jerusalem lieber in seinem präferierten Wettbewerb gestartet wäre: dem Zehnkampf. Im Mai erreichte Bersier in Landquart 7142 Punkte – und verpasste damit die EM-Limite um ganz acht Pünktchen. «Das ist nichts. Acht Punkte sind eine Sekunde zu viel über die 1500 m.» Wenn es an der EM im Weitsprung schlecht laufe, könne bereits nach drei Sprüngen in der Qualifikation alles vorbei sein, gibt Bersier zu bedenken. «Im Zehnkampf hast du die Möglichkeit, in einer Disziplin Boden gut zu machen, wenn du in einer anderen patzt.» Bei der Königsdisziplin der Leichtathletik schätzt Bersier die Polyvalenz und die Abwechslung. «Nur Weitsprung oder Sprint zu trainieren, wäre mir zu langweilig.»

Studium in den USA

Um über die zwei Tage und zehn Disziplinen bestehen zu können, müsse man nicht nur körperlich, sondern auch mental stark sein. «Auch wenn der Körper bei den abschliessenden 1500 m nicht mehr mag, muss der Kopf noch.» Auch gelte es, nicht aufzustecken, wenn es einmal in einer Disziplin nicht laufen sollte. «Bei allen Disziplinen, bei welchen man Nuller produzieren kann, gilt es aufzupassen. Ich selbst habe bei meinem allerersten Zehnkampf in Magglingen im Sprint direkt einen Fehlstart hingelegt. Seither ist mir das zum Glück aber nicht mehr passiert. Ich habe meine Lehren daraus gezogen.» Selbstredend ist Simon Ehammer, der Vize-Europameister im Zehnkampf und WM-Dritte im Weitsprung, das grosse Vorbild Bersiers. «Aber auch den Deutschen Leo Neugebauer bewundere ich. Er ist noch sehr jung und kann schon mega Punktezahlen hinzaubern.»

Der Freiburger U20-Rekord von Nicolas Bersier liegt im Weitsprung bei 7,51 m.
Archivbild Jean-Baptiste Morel

Früher oder später wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich Bersier auf eine Disziplin spezialisieren muss. «Momentan ziehe ich sicherlich den Zehnkampf vor. Nächste Saison steige ich eine Kategorie auf und die Gewichte beim Diskuswerfen und Kugelstossen oder die Hürdenhöhe wird grösser. Dann wird man sehen. Sollte es nicht so weitergehen und im Weitsprung weiter bergauf gehen, muss ich schauen, ob ich mich spezialisiere.» Bersier ist sich darüber im Klaren, dass seine Entwicklung womöglich ins Stocken geraten kann. «Ich erwarte nicht, dass ich jedes Jahr eine halbe Sekunde schneller laufen werde. Aber natürlich stört es mich nicht, wenn es so weitergeht», sagt er lachend. Wie bei so vielen jungen Sportlern schwebt auch Bersier ein Leben als Profi vor. Um dieses Ziel zu erreichen, scheut er keine weiten Wege. «Ich mache nun ein Zwischenjahr und arbeite ein wenig. Nächstes Jahr will ich an ein amerikanisches College, wo das Niveau höher ist und mehr trainiert wird. Die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles sind das grosse Ziel. Um das zu erreichen, muss natürlich alles super laufen.» Er stehe bereits mit verschiedenen Universitäten in den USA wie Iowa und Cincinnati in Kontakt. «Dass ich rübergehe, ist zu 100 Prozent sicher. Die Frage ist, mit welchem Stipendium.» Er wähle wohl nicht die beste Uni, dafür jene mit dem besten Stipendium. «Viele Faktoren werden bei der Wahl eine Rolle spielen.»

Beim AC Murten zu Hause

Vorderhand wird der Berner aber weiter beim AC Murten und mit Trainer Patrick Pauchard an seinen Fähigkeiten arbeiten. «Eine Nachbarin von mir trainierte in Murten und so habe ich Patrick einfach mal für ein Probetraining angeschrieben.» Nun fühlt sich Bersier beim ACM pudelwohl. «So lange es mit meinen Leistungen aufwärtsgeht, bringt es nichts, den Club zu wechseln», erklärt er auf die Frage, ob bei einem grösseren Verein – etwa in Bern – die Voraussetzungen nicht noch besser wären. «Zudem habe ich viele Kolleginnen und Kollegen in Murten – so macht es am meisten Spass.» Es ist mitunter diese Unbekümmertheit, die Nicolas Bersier auszeichnet und erfolgreich macht.

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