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Niquille, His, Appia und Farny: Vier Maler, vier Blicke auf die Stadt

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Die Ausstellung im ehemaligen Bierkeller der Cardinal-Brauerei ist eine kleine Offenbarung. Nicht nur würde man darin so etwas nicht erwarten. Viel erstaunlicher ist es, wie gut sie zum Ort passt. Das hat einerseits sicher mit der professionellen Aufbereitung der Ausstellung zu tun. Andererseits ist die Location kein Zufall, sondern gewollt. Denn die Blue Factory als ehemaliges Industrieareal ist ein Ort des Umbruchs mitten in der Stadt.

Und um genau das geht es bei der Ausstellung: darum, sich eine in ständigem Wandel befindende Stadt malend zu eigen zu machen. Das haben vier Kunstschaffende des 20. Jahrhunderts getan: der Freiburger Armand Niquille (1912–1996), der Basler Maler Andreas His (1928–2011), der Genfer Maler Dominique Appia (1926–2017) und die Waadtländer Malerin Emilienne Farny (1938–2014). 

Von Kubismus bis Pop Art

Anlass für die Ausstellung ist der Wille der Stiftung Armand Niquille, dessen Werk der Öffentlichkeit auf verschiedenen Weisen zugänglich zu machen. «Diesmal haben wir einen thematischen Ansatz gewählt und uns für die Stadt entschieden», erklärte Stiftungsratspräsident Jean-Robert Gisler am Montag vor den Medien. Laurence Fasel koordinierte das Projekt, Philippe Geinoz kuratierte die Ausstellung. 

In der Ausstellung treten die Bilder der Kunstschaffenden zusammen in einen Dialog. Niquille interessierte sich vor allem für die Freiburger Altstadt. Er hatte eher einen konservativen Blick auf die Stadt und ärgerte sich über Neubauquartiere wie das Schönberg- und das Beaumont-Quartier, wie Fasel erklärte. Und dennoch sei seine Art der Malerei modern gewesen, ergänzte Geinoz. Niquille war sowohl von Cézanne als auch vom Kubismus geprägt. 

Für Appia war die Stadt ein Projektionsraum. Er lehnte sich an den Surrealismus an und bediente sich der Städte Genf und Paris, um ihr urbanes Dekor als Schauplatz historischer Figuren oder eines Akts auf nächtlichen Dächern zu nutzen. 

Appias surrealistisches Amüsement: Die Frau, die des Nachts unbekleidet im Mondlicht wacht und an Manets Olympia erinnert.
Bild zvg

His dagegen tobte sich in Paris aus. Dort galt sein Interesse den Aussenbezirken, wo das homogene Netz der Hausmann’schen Stadt zerrissen wird. 

Keine Vögel, keine Menschen, keine rauchenden Schornsteine. Die Stillleben von His dienen als Echoräume auf innere Bilder.
Bild zvg

Emilienne Farny schliesslich liess in ihren Pop-Art-Bildern die Werbeplakate und Baustellen aufleben, die sie in ihrer Pariser Zeit vorfand. Später hat sie in ihren Nahansichten Marker der urbanen Erfahrung wahrnehmbar gemacht – Schilder, Abschrankungen und Betonblöcke. «Wenn man sich mit Farny beschäftigt, hat man in der Stadt das Gefühl, überall einem Farny zu begegnen», bemerkte Geinoz mit einem Augenzwinkern. 

Die Sektionen, die den Parcours gliedern, stellen Fragen nach Massstäben, Dynamiken, Rhythmen und Kontrasten. 

Selten ausgestellte Werke

Wie Fasel erläuterte, stammen die Werke aus Museen sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. «Das Publikum kann insbesondere mehrere typische Gemälde von Armand Niquille entdecken, die seit mehr als 25 Jahren nicht mehr ausgestellt waren oder die nun zum ersten Mal gezeigt werden.» Auch die Werke von Appia seien zum Teil schon seit Jahren nicht mehr zu sehen gewesen. Die Stiftung hofft darum auch auf ein Publikum aus jenen Kantonen, in denen die anderen Künstler – nebst Niquille – beheimatet sind.

Zur Ausstellung gibt es auch einen zweisprachigen Katalog, der vor Ort oder in den Freiburger Buchhandlungen erworben werden kann. Während der viermonatigen Ausstellungsdauer gibt es zudem mehrere Führungen und darüber hinaus Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten.

Biermuseum, Blue Factory, Freiburg. Fr., 29. September, bis 28. Januar 2024. Do.–Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa.–So., 10 bis 18 Uhr. 24. und 31. Dezember geschlossen.

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