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Oasen in der Betonwüste: Kanton setzt auf Klimawandel-resistente Bäume

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Bäume helfen, die Umgebungstemperatur von urbanen Wärmeinseln zu senken. Im Rahmen seines Klimaplans hat der Kanton nun einen Leitfaden mit einer Auflistung von Baumarten publiziert, die der Hitze Paroli bieten können. 

Die Anzahl Hitzetage wird mit dem Klimawandel weiter zunehmen, wie auch Trockenperioden im Sommer. Gerade Mitteleuropa und damit auch die Schweiz sind von der Veränderung stark betroffen. Rund 80 Prozent der Freiburger Bevölkerung leben in einem städtischen Ballungsraum. Ob wir uns an Hitzetagen auf einem Asphaltplatz ohne oder mit Baum aufhalten, macht einen grossen Unterschied. Staatsratspräsident Didier Castella ist sich dessen bewusst: Am Mittwoch hat er in Murten eine Zerreiche gepflanzt. Das ist ein Baum, der heute insbesondere in Süd- und Südosteuropa vorkommt. Nun bietet auch die Schweiz das richtige Klima für diese Pflanzenart, die bis zu 35 Meter hoch und über 200 Jahre alt werden kann. 

Castella unterstrich die Bedeutung von Bäumen dreifach: «Sie verbessern die Luft, kühlen die Umgebungstemperatur, und sie haben positive Auswirkungen auf die Biodiversität.» Ein Baum könne die Lebensqualität des Menschen verbessern:

Der Baum schafft Raum, in dem wir uns wohlfühlen.

Didier Castella
Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD)

Der Staatsratspräsident sagte dies im Rahmen einer Medienkonferenz der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD), deren Direktor er ist. Diese fand im Beaulieupark in Murten statt, wo die etwa zwölfjährige Zerreiche nun einen neuen Platz gefunden hat. Sie soll sich ausbreiten können und auf dem Spielplatz nahe der Altstadt Schatten spenden. «Wir versprechen, gut zu diesem Baum zu schauen», sagte die Murtner Stadtpräsidentin Petra Schlüchter an der Medienkonferenz. 

Ein Baum ist eine Ruheoase in unserem hektischen Alltag.

Petra Schlüchter
Stadtpräsidentin Murten
Die Blüten eines Amberbaums in Murten. Auch diese Baumart hat es auf die Liste der Bäume der Zukunft geschafft.
Aldo Ellena

Eine Liste

Die Pflanzung erfolgte als symbolischer Akt einer Präsentation: Vom Amt für Wald und Natur (WNA) erarbeitet, stellte die ILFD am Mittwoch die Broschüre «Der Baumbestand im Siedlungsraum und Klimawandel» vor. «Bäume sind wichtig zur Bekämpfung des Klimawandels, paradoxerweise sind sie aber auch direkt davon betroffen», sagte Castella. Die Publikation bietet nun Hand für Gemeinden sowie Fachleute für die zukünftige Bepflanzung des Siedlungsraums. 

Die Broschüre umfasst einen Leitfaden und eine Liste mit Baumarten, die städtischen Bedingungen wie auch dem Klimawandel standhalten können. «Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass gewisse Arten zugunsten von anderen verschwinden werden», schreibt Castella im Vorwort des Leitfadens. Die Broschüre solle helfen, die besten Baumarten für die Zukunft auszuwählen und die Art und Weise zu bestimmen, wie diese zu pflanzen sind. Es gehe darum, sich für künftige Generationen zu engagieren und «unser stark ausgeprägtes Wachstumsdenken» zu hinterfragen. Sowohl auf ökologischer, wirtschaftlicher als auch auf sozialer Ebene. 

Ohne die Errungenschaften unserer Vorfahren zu verleugnen, ist es an der Zeit umzudenken.

Didier Castella
Staatsratspräsident

Die Hitze im Siedlungsraum, Stürme, Trockenperioden, Waldbrände und Überschwemmungen seien ernst zu nehmende Ereignisse, «denn wir wissen, dass sie immer häufiger auftreten werden». 

Ein Aufruf

«Es geht darum, Bäume als Teil des Siedlungsraums zu betrachten und in Projekte zu integrieren», sagte Michelle Schneuwly, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim WNA, an der Medienkonferenz. Ein Baum brauche viel Platz, auch unter der Erde. Betonierte Flächen und Streusalz im Winter machen ihm das Leben schwer. Auf der Liste sind neben der Zerreiche auch der Amberbaum, verschiedene Ahorne, Birken, der Vogelbeerbaum und viele weitere Arten aufgeführt. Das Hauptkriterium für den Einzug in die Liste sei die Verträglichkeit mit dem Klimawandel, sagte Schneuwly. An erster Stelle stünden heimische Baumarten, an zweiter jene aus dem nahen Ausland und an dritter Stelle exotische Bäume. Pollen als Auslöser für Allergien oder die Toxizität von Bäumen seien nicht berücksichtigt.

Der Reflex, den der Kanton mit der Broschüre bei Gemeinden auslösen will, liegt auf der Hand: «Pflanzen, pflanzen, pflanzen», sagte Schneuwly zum Schluss der Medienkonferenz. «Lieber heute als morgen», so Castella. Die Broschüre ist auf der Webseite des Kantons abrufbar. 

Kommentar (1)

  • 27.04.2023-Leser

    Eine lobenswerte, gutgemeinte Aktion… aber sie seht im Widerspruch zum verdichten Bauen sowie dem stetig grösseren Bedarf an Landfläche für Infrastruktur (Verkehr, Velowege etc..).
    Ausserdem wäre es effektiver, für Landbesitzer, auch Hauseigentümer und Stockwerkeigentümer z.B. eine Mindestbaumpflicht einzuführen oder auch Monokulturflächen wie Rasen ohne Baumbepflanzungen zu verbieten.
    Und was momentan total in Mode ist und sofort verboten werden sollte, sind die Schottergärten… diese haben Null-Nutzen und schaden der Fauna und Flora.
    Also Politiker:innen jetzt seid ihr an der Reihe und tut mal was und forderte die Gemeinden dazu auf… statt grosse Medienphototermine wahrzunehmen…

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