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Ostern zeigt: Wir können hoffen, nicht endgültig unter die Räder zu kommen

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Es passt in der Welt gerade vieles nicht zusammen, schreibt Veronika Hoffmann in ihrem Gastbeitrag zum Osterfest. Und doch gebe es da etwas, das uns hoffen lässt, nicht endgültig unter die Räder zu kommen, wenn das Rad der Natur über uns hinwegrollt. 

Ich höre morgens beim Aufwachen Vogelgezwitscher. Andere hören Granatenbeschuss. Der Frühling ist da. Und Menschen leiden, sterben, flüchten. Und es ist Ostern.

Es passt alles nicht zusammen. Können wir, dürfen wir Ostern feiern angesichts der Gräueltaten, die an Unschuldigen begangen werden? Sollen wir es gerade jetzt tun, als Zeichen der Hoffnung?

«Das Leben geht immer irgendwie weiter», sagen manche, wenn sie sich oder anderen Mut machen wollen. Der Frühling ist ein Zeichen dafür: Das Leben geht immer weiter. Es blüht nach jedem Winter wieder auf. So gesehen wäre Ostern als Frühlingsfest ein Fest des Lebens und der Hoffnung.

Das Leben geht weiter – aber es geht auch über uns hinweg. Es sind wahrscheinlich nicht dieselben Blaumeisen wie letztes Jahr, die in Nachbars Garten brüten. Es gibt Menschen, die sich an diesem Frühling nicht mehr freuen können. Das Rad der Natur dreht sich im Kreislauf der Jahreszeiten, ohne Rücksicht auf den Einzelnen zu nehmen. Der kommt irgendwann «unter die Räder».

Ich kann verstehen, dass es tröstet, zu sagen, «das Leben geht immer irgendwie weiter». Aber dann muss ich akzeptieren, dass das heisst: ohne Rücksicht auf mich. Und früher oder später ohne mich.

Ostern liegt zwar nicht zufällig im Frühling, aber es will mehr sein als nur ein Frühlingsfest. Nach der ungerechten Verurteilung, der grausamen Folterung und dem entsetzlichen Sterben Jesu erholen sich seine Freundinnen und Freunde nicht nach und nach. Sie machen keinen Trauerprozess durch, in dem sie lernen zu sagen, «und doch, das Leben geht immer irgendwie weiter“. Ohne Jesus eben. Denn der ist «unter die Räder gekommen».

Hingegen behaupten sie: Gott hat auf dieses einzelne Leben geschaut. Er hat diesen konkreten Menschen auferweckt. Und uns damit die Hoffnung gegeben, dass auch wir nicht «unter die Räder» kommen. Dass Gott auch auf uns als einzelne schaut und unser Leben will, nicht nur, dass «das Leben weitergeht» – allgemein, irgendwie.

Das ist eine anspruchsvolle Hoffnung: Wie soll man sich das vorstellen? Und vor allem: Warum sieht man davon so wenig? Ich weiss die letzte Antwort darauf nicht. Aber mir fällt auf, dass die Bibel realistischer ist, als wir vielleicht wahrnehmen – oder uns wünschen.

Niemand verhindert die Kreuzigung, auch Gott nicht. Und die Auferstehung Jesu ist kein Blitz-und-Donner-Ereignis, das zu Massenbekehrungen und dem Zusammenbruch des Römischen Reiches führt. Warum hatte Pontius Pilatus nicht wenigstens eine Erscheinung des Auferstandenen, sodass er sein Unrecht einsah? Verständliche Wünsche.

Aber offensichtlich ist Gottes neues Leben nicht eine Art Zauber, der alles Leiden auslöscht und den Tod verhindert. Es wird nichts gelöscht oder ungeschehen gemacht: Der Auferstandene trägt immer noch die Wundmale. Und seitdem leiden und sterben Menschen weiterhin – nicht zuletzt auch für ihren Glauben an diesen Jesus.

Fast könnte man sagen: Auch im Evangelium passt alles irgendwie nicht zusammen. Jedenfalls passt es nicht so, wie wir vielleicht das Happy End schreiben würden: Der strahlende Sieger geht unversehrt aus dem Kampf hervor, und die Bösen werden entweder vernichtet oder bekehrt.

Christen hoffen, dass das grosse «Happy End» noch kommt – ganz «am Ende». Aber da sind wir noch nicht. So kann es schwierig sein, für sich und für jetzt diese Hoffnung auszubuchstabieren. Aber zugleich ist gerade sie für mich eine echte, eine realistische Hoffnung. Eben weil sie nicht behauptet, wir müssten nie mehr leiden und nicht mehr sterben. Doch, das müssen wir. Aber wir können hoffen, dass wir nicht endgültig «unter die Räder kommen», wenn das Rad der Natur ungerührt über uns hinweggeht. Wir können wagen, zu hoffen, dass der Gott des Lebens auf uns und unser Leben schaut.

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