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Phonak eröffnet seinen energiesparenden Hauptsitz

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Nach fast 30 Jahren in Courgevaux baute Phonak Communications einen neuen Hauptsitz in Murten. Dieser wird nun eröffnet.
Corinne Aeberhard

Im Oktober ist Phonak Communications von Courgevaux nach Murten gezügelt. Heute eröffnet das Unternehmen seinen Neubau. Mit dicken Wänden, keinem direkten Sonnenlicht und der Wärme der Mitarbeitenden möchte Phonak Energie sparen.

Keine Heizungsanlagen, keine Kühlanlagen und keine Fenster, die man von Hand öffnet: All das braucht es im neuen Hauptsitz der Phonak Communications AG am Murtner Herrenschwandweg nicht. Das Unternehmen spricht von einem wegweisenden Neubau. Dieser sei eines der ersten Bürogebäude der Schweiz mit netto null CO2-Emissionen im Betrieb. Am Dienstag eröffnet das Unternehmen seinen Hauptsitz. Corona-bedingt findet der Anlass virtuell statt. Phonak lud aber die Medien ein, sich das Gebäude anzuschauen.

«Wir stellen hier ganz kleine Geräte her, die nur wenig Energie verbrauchen. Das war für mich der Anreiz, so etwas auch in unserem neuen Gebäude umzusetzen», sagt Geschäftsführer Evert Dijkstra. Phonak Communications ist tätig in der Entwicklung, dem Design, der Produktion und dem Vertrieb von ultra-miniaturisierten, kabellosen Systemen für Hörgeräte, Gehörschutz und verdeckter Kommunikation. Letzteres wird von Polizei und Zoll sowie von Film- und TV-Studios eingesetzt.

Das Unternehmen entwickelt Hörgeräte und Apparate zur verdeckten Kommunikation.
Corinne Aeberhard

Wärme wird abgesaugt

Wärmequellen am neuen Hauptsitz sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die gesamte Informatik. «Das strahlt genug Wärme ab, so dass wir nicht heizen müssen.» Als der Geschäftsführer die Tür zum Serverraum öffnet, ist ein Luftzug spürbar. «Die Wärme der Server wird abgesaugt und in den Zwischenraum zwischen der Decke des Erdgeschosses und dem Fussboden des ersten Stocks gespeist», erläutert er. Die Decke sei mit 70 Zentimetern dicker als üblich. Auch die Mauern seien dick, damit sie besser isolieren. Bei den Fenstern öffne sich mehrmals pro Tag eine Klappe, die Luft von aussen hineinlässt. «Wann diese sich öffnet, steuert ein Computer abhängig von der Temperatur und dem CO2-Gehalt.» Weiter sorgen Storen dafür, dass zwar Tageslicht ins Gebäude dringt, aber kein direktes Sonnenlicht, was das Gebäude aufheizen würde. Auch die Oberlichter seien so konstruiert, dass durch sie kein direktes Sonnenlicht ins Gebäude fällt. «Im Sommer werden wir innen zwischen 21 und 25 Grad Celsius haben, wenn draussen über 30 Grad herrschen», sagt der Geschäftsführer.

Doch für zwei Situationen habe das Unternehmen mit Wärmepumpen vorgesorgt. Diese werden gebraucht für den Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn es draussen Minustemperaturen hat und keine Mitarbeitenden vor Ort sind, die für Wärme sorgen. Im Sommer würden die Wärmepumpen hingegen Wärme in den Boden abgeben, falls die Temperatur nachts nicht unter 25 Grad Celsius fällt. Das seien aber nur wenige Tage pro Jahr, so Evert Dijkstra. Die Wärmepumpen werden von der 1200 Quadratmeter grossen Fotovoltaikanlage auf dem Dach versorgt. Im Durchschnitt stelle Phonak ein Drittel mehr Strom her, als das Unternehmen benötigt.

In seinem Neubau setzt das Unternehmen stark auf den Baustoff Holz.
Corinne Aeberhard

Schall absorbieren

Im Gebäude ist viel Holz verbaut. «Es war uns wichtig, dass 95 Prozent der verbauten Materialien bei einem Gebäudeabriss wieder verwendet werden können.» Das Holz von Wäldern aus der Region schaffe eine angenehme Stimmung im Gebäude und sei schallabsorbierend. Genauso wie die grossen, runden Lampen im Cafeteria-Bereich, die mit einem speziellen Stoff versehen sind. Dem Unternehmen, das im Bereich der drahtlosen Kommunikation tätig ist, sei gute Akustik sehr wichtig. Immer wieder trifft man im Gebäude auf schallabsorbierende Paneele. Im Erdgeschoss sind sie an den Wänden befestigt, im zweiten Stock an der Decke. «Im Erdgeschoss dürfen wir nichts Grosses an der Decke befestigen, weil das den Wärmeaustausch blockieren würde», erklärt Evert Dijkstra. Auch die vielen Pflanzen sollen absorbierend wirken und für ein gutes Raumklima sorgen.

Viele Pflanzen sollen Schall absorbieren und für ein gutes Raumklima sorgen.
Corinne Aeberhard

Rund 20 Millionen Franken habe der Bau gekostet und sei damit günstiger als vergleichbare, klassisch geplante Gebäude. Lüftungs- und Heizungsanlagen seien recht teuer und würden ein Drittel der totalen Baukosten ausmachen. Im Phonak-Gebäude seien es nur zehn Prozent. Zudem habe das Unternehmen auf eine minimale Gebäudetechnologie gesetzt, wofür weniger Platz benötigt wird. «Unsere Gebäudetechnologie benötigt so viel Raum wie ein Keller eines Privathauses.»

Das Gebäude sei ausgelegt für 180 Arbeitsplätze, so der Geschäftsführer. Mit Desksharing könnten bis zu 250 oder sogar 300 Personen im Gebäude arbeiten. Derzeit beschäftigt Phonak in Murten 140 Personen, welche die Veloabstellplätze und die Ladestationen für Elektroautos nutzen können. Die meisten Mitarbeitenden waren während der Gebäudebesichtigung aber im Homeoffice.

Evert Dijkstra ist Geschäftsführer von Phonak Communcations mit 140 Mitarbeitenden.
Corinne Aeberhard

Chronologie

Seit rund 30 Jahren im Raum Murten

Phonak wurde 1947 in Zürich gegründet. Die Phonak Communications AG wurde 1992 in Courgevaux gegründet, um die Aktivitäten in der drahtlosen Kommunikation auszuweiten. 2018 wurde bekannt, dass das Unternehmen nach Murten zügeln möchte. Der Murtner Generalrat sprach sich einstimmig dafür aus, eine im Gemeindebesitz befindliche 7330 Quadratmeter grosse Parzelle für rund 1,5 Millionen Franken an Phonak Communications zu verkaufen. Am alten Standort in Courgevaux sei die Aufteilung der Räumlichkeiten nicht optimal gewesen, so Geschäftsführer Evert Dijkstra. Das Gebäude in Murten sei entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens gebaut worden. Im Oktober 2020 zügelte das Unternehmen ins neue Gebäude. Im Februar dieses Jahres wurde öffentlich, dass in Murten 13 Mitarbeitende, unter anderem in der Produktion, ihre Stelle verlieren. Schon vorher seien Abgänge in diesem Bereich nicht ersetzt worden, so Dijkstra. Bis Ende März wolle das Unternehmen 50 neue Mitarbeitende einstellen, um in Murten Forschung, Entwicklung, Marketing und Verkauf zu stärken. Die Produktion findet im Vietnam statt. Phonak Communications gehört heute zur Sonova Gruppe mit Sitz in Stäfa ZH, die rund 15’000 Personen beschäftigt. jmw

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