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«Pistenfahrzeug fahren ist ein Bubentraum»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Schon als Kind habe ich die Pistenfahrzeuge bewundert, die sich in der Nacht wie kleine Lichter am Berg bewegten», sagt Jamillah Kauer Zimmerli aus Muntelier. Seit Dezember besitzt die 37-Jährige nun selber einen Führerausweis für die bis zu 13 Tonnen schweren Raupenfahrzeuge, die bei der Präparation der Skipisten helfen–als erste Frau in der Schweiz. «Ich bin gut integriert worden», sagt sie über ihren Einzug in die Männerdomäne. «Ausserdem habe ich noch eine Kollegin in Melchsee-Frutt», betont die zweifache Mutter. Man dürfe die Maschinen auch ohne Führerausweis bedienen. Dieser sei noch nicht obligatorisch.

Intensiver als Autoprüfung

«Das Pistenbully-Fahren ist für mich ein Bubentraum. In diesem Fall muss man es fast so nennen», meint sie lachend. Voraussetzung für die Prüfung waren der Auto-Führerausweis und das Mindestalter von 18 Jahren. «Die Vorbereitung empfand ich als intensiver als jene für die Autoprüfung.» Zwar dauerte sie nur eine Woche, doch in dieser kurzen Zeit mussten viele Kenntnisse erworben werden. Ein dicker Ordner liegt auf dem Esstisch. Zur vielseitigen Ausbildung gehören nicht nur fahrtheoretische und -praktische Kenntnisse, sondern auch fundiertes Wissen über das Funken, die Meteorologie, Lawinenkunde und Rettungsmedizin. «Wir sind meistens als Erste vor Ort bei einem Unfall.»

Vor drei Jahren war Kauer Zimmerli zum ersten Mal mit einem Pistenfahrzeug mitgefahren. «Wenn es einen im 45-Grad-Winkel in den Sitz presst, spürt man die physikalischen Kräfte, die Beschaffenheit des Geländes.» Wie beim Fliegen fühle man jede Bewegung, die Kräfte übertrügen sich auf den Körper: eine Faszination, die Kauer Zimmerli nicht losliess. Die Berge sind für die gebürtige Stadtbernerin kein fremdes Terrain: Seit ihrem vierten Lebensjahr ist sie regelmässig auf Schweizer Pisten anzutreffen. «Der Winter ist meine Lieblingsjahreszeit», sagt die ehemalige Snowboardlehrerin. «Ich stand sogar schon in Snowboardboots vor der Klasse, damit ich danach gleich in die Berge fahren konnte», fügt die studierte Oberstufenlehrerin lachend an.

In ihrem Wohnzimmer hängtein Poster von Zermatt, am Boden steht ein Miniatur-Pistenfahrzeug. Am Modell erklärt sie mit viel Fachwissen, wie das Gefährt funktioniert. Befestigt wird das meist abschüssig stehende, schnell abrutschende Fahrzeug oft per Seilwinde an einem Ankerpunkt. Die Koordination ist beim Lenken des breiten und langen Gefährts das A und O, eine anspruchsvolle Aufgabe. «Die Fahrer sind sehr besonnene Menschen.» Hinten am Fahrzeug ist die Fräse angebracht: Sie ist messerscharf. Damit reisst man den Neuschnee oder das Eis auf. Anschliessend glättet der sogenannte «Teppich» den Schnee: Dadurch entsteht die bekannte geriffelte Struktur. Die Aufgaben der Lenkerin sind vielseitig: Auch das Sprengen von Lawinen gehört dazu. Unterwegs sind die Fahrer generell von 16.30 Uhr bis 2 Uhr morgens. Die gefährlichste Zeit am Tag ist der Vorabend: «Dann sind noch vereinzelte Skifahrer unterwegs.» Bei Neuschnee starten die Fahrer schon um 3 Uhr morgens. Bis zu minus 30 Grad kann es dann am Klein-Matterhorn werden.

Eine Stelle als Pistenfahrzeug-Lenkerin hat Kauer Zimmerli noch keine. Diese seien sehr gesucht. «Ich wäre gerne übers Wochenende im Einsatz.» Im Moment steht sie freiwillig im Dienst, in Zermatt. «Bald ist es wieder so weit», sagt sie voller Vorfreude. «Am schönsten ist es, die frisch präparierte Piste zu sehen.»

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