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Schwarze Schafe sind vor ihren Oberhirten nicht mehr sicher   

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Dass nun auch ein früherer und unterdessen verstorbener Bischof unter Missbrauchstatverdacht steht, zeigt, dass die Gegenmassnahmen der Kirchenoberen – wenn sie auch erst zögerlich und zaghaft angelaufen waren – nun zu greifen beginnen.

Es war allen klar, als die Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche im September erschienen ist: Die dort zusammengestellten rund 1000 nachweisbaren Fälle stellen lediglich die Spitze des Eisbergs dar, und in der Folge werden noch viele ähnliche Untaten von Geistlichen an die Öffentlichkeit gelangen.

Aus welchen Gründen auch immer, lange reagierten viele hohe Geistliche mit blasierter Gemütsruhe auf die vielen Vorwürfe. Der Freiburger Bischof Charles Morerod allerdings begann, sich früher und deutlicher als seine Deutschschweizer Kollegen für die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in seiner Diözese einzusetzen. Auf seine Initiative hin kümmern sich Opferhilfevereinigungen um die Unterstützung der Betroffenen. Im Rahmen dieses Engagements kommt nun auch Morerods Vorgänger im Amt in den Fokus eines konkreten Tatverdachts. Der als jovial und kontaktfreudig bekannte Genoud hatte dabei noch selbst als Bischof eine uneingeschränkte Aufklärung der bereits damals kursierenden Vorwürfe gegen mehrere Geistliche in seinem Jurisdiktionsbereich gefordert. 

Nun wird bekannt, dass sich auch der frühere Bischof Genoud in jüngeren Jahren einer Verfehlung schuldig gemacht haben könnte. Auf den ersten Blick ist das für die gebeutelte katholische Kirche, ihre Anhängerinnen und ihre Würdenträger ein weiterer Tiefschlag von vielen. Schlimmer noch, nun verlieren auch die Kirchenoberen die Unantastbarkeit ihres Amtes. Auch sie sind offensichtlich nicht mehr vor einer Aufarbeitung möglicher Taten gefeit.

Nüchtern betrachtet jedoch zeugt der Beleg, dass nun auch ihre Taten ruchbar werden und im Fall einer nachgewiesenen Schuld über sie gerichtet wird, von der Wirksamkeit der ergriffenen Massnahmen. Betroffene können sich nun melden und werden erhört. Auch hohe Amtsträger wie Morerod kehren Vorwürfe nicht unter den Tisch, wie ihnen oft vorgeworfen worden ist, sondern kommunizieren sie offensiv – mit dem Ziel, dass sich weitere Betroffene melden und ihnen Gerechtigkeit widerfahren kann.

Viele bekannte wie auch unbekannte Fälle von sexuellem Missbrauch sind heute verjährt, Täter können rechtlich nicht mehr belangt werden. Die Betroffenen werden mit ihrem unverschuldeten Trauma allein gelassen. Wer sich gegen Missbrauch einsetzt, engagiert sich deshalb auch gegen das Vergessen. Nur ein beherzter Kampf auch gegen die bösen Geister in den eigenen Reihen kann die Hydra der Missbrauchsfälle stoppen.

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