Der Staatsrat versichert, dass der Standort des Schwarzsee-Schwingets erhalten bleiben soll. Er will in den nächsten zwei Jahren eine Vereinbarung mit den Veranstaltern unterschreiben.
Es existiert seit 1937 und ist als Anlass im Sense-Oberland nicht mehr wegzudenken: Das Schwarzsee-Schwinget, das traditionellerweise beim Campus beim See stattfindet. Letztes Jahr noch stand die Zukunft des traditionellen Bergkranzfests auf wackligen Beinen: Der Kanton wollte den Organisatoren den Platz nicht mehr zur Verfügung stellen. Der Grund war ein Nutzungskonflikt mit dem Campus (die FN berichteten). Im Herbst wendete sich das Blatt jedoch. Der Grosse Rat sprach einen Verpflichtungskredit von rund 20 Millionen Franken für die Sanierung von bestehenden Gebäuden, den Bau einer Dreifachturnhalle und eines zusätzlichen Kunstrasenplatzes. Diese Massnahmen sollen die Lage entschärfen (die FN berichteten).
Was jedoch noch fehlte, war eine schriftliche Zusicherung. Zehn Grossrätinnen und Grossräte reichten dazu im Oktober einen parlamentarischen Vorstoss ein. Sie verlangten, dass das Schwing- und Älplerfest in Zukunft jedes Jahr auf der Wiese zwischen dem See und der neuen Dreifachturnhalle stattfinden kann. In seiner Antwort schreibt der Staatsrat nun, dass er beabsichtige, innerhalb von zwei Jahren eine Vereinbarung mit dem Trägerverein Schwing- und Älplerfest Schwarzsee abzuschliessen.
Standort Aussensportplatz offen
«Der Abschluss einer Vereinbarung zwischen dem Kanton Freiburg und dem Trägerverein ist die logische Folge des Austausches zwischen den verschiedenen Parteien», führt der Staatsrat aus. Er nennt fünf Punkte, die in einer finalen Vereinbarung aufgeführt werden sollen.
Erstens soll der Kanton den Rasenplatz sowie die Gebäude und Einrichtungen kostendeckend an den Trägerverein vermieten. Zweitens muss dieser dem Kanton spätestens zwei Jahre im Voraus die genauen Daten für die beabsichtigte Nutzung mitteilen. Drittens sei die Mietdauer auf das Notwendigste zu beschränken.
Viertens umfasse die Kostenübernahme durch den Trägerverein neben der Miete auch die Arbeiten und die Kosten für die rasche Instandsetzung des Rasenplatzes nach der Durchführung der Veranstaltung.
Schliesslich könne die Vereinbarung erst abgeschlossen werden, sobald der Standort des künftigen Aussensportplatzes festgelegt sei, die beteiligten Parteien ihn genehmigt hätten und die nötigen Bewilligungen für den Bau vorliegen würden.
Auf unbestimmte Zeit
Weiter schreibt der Staatsrat, dass die Vereinbarung auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werde und gelte, solange das Schwing- und Älplerfest Schwarzsee vom Trägerverein an dem traditionellen Ort direkt am See auf dem Campus Schwarzsee organisiert werde.
«Der Staatsrat ist der Ansicht, dass diese Punkte dazu beitragen sollten, ausgewogene Bedingungen für den Betrieb des Campus zu schaffen und eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien zu fördern», heisst es weiter. Die Vereinbarung sei an die Fristen für den Bau der Dreifachturnhalle und des zusätzlichen Aussensportplatzes gebunden. Der Staatsrat nehme den Auftrag an und werde innerhalb von etwa zwei Jahren eine Vereinbarung unterzeichnen – sofern die Bedingungen erfüllt seien, heisst es in der Antwort.
Positive Reaktionen
Der Ueberstorfer SVP-Grossrat Bruno Riedo, Miturheber des Vorstosses, zeigte sich auf Anfrage der FN erfreut über die Antwort: «Der Staatsrat leistet unserem Auftrag Folge und bestätigt, dass es Sinn macht, das Schwingfest am Standort Schwarzsee zu erhalten.» Einige Punkte seien zwar noch genau zu prüfen, aber:
Der Staatsrat stimmt im Grundsatz zu, dass das Schwingfest am traditionellen Ort verbleibt. Das ist aus unserer Sicht das Wichtigste.
Bruno Riedo
Grossrat SVP
Auch der Präsident des Organisationskomitees des Schwing- und Älplerfests, Erich Mauron, zeigt sich auf Anfrage der FN zufrieden mit der Antwort:
Dass die Vereinbarung auf unbestimmte Zeit abgeschlossen werden soll, ist für uns wunderbar.
Erich Mauron
OK-Präsident Schwing- und Älplerfest
Dieses Jahr noch am See
Was bereits jetzt sicher ist: Dieses Jahr wird das Schwarzsee-Schwinget noch am traditionellen Standort am See durchgeführt, bestätigt Mauron.
Wann die Bauarbeiten für die neue Dreifachturnhalle starten, ist noch unklar. Wo jedoch das Schwingfest während dieser Zeit durchgeführt werden könne, dafür habe der Verein mit der Gemeinde bereits eine Lösung gefunden, so Mauron. Während der Bauarbeiten stelle die Gemeinde dem Trägerverein den grossen Rasenplatz bei der Mehrzwecksportanlage vis-à-vis des grossen Parkplatzes zur Verfügung.
Gemeinde
Standortfrage immer noch offen
Auch der Plaffeier Syndic und Grossrat Daniel Bürdel ist Miturheber des Vorstosses. Er zeigt sich zwar erfreut über die Antwort der Kantonsregierung: «Ich bin zufrieden, dass der Staatsrat die Zusicherung für den Erhalt des Schwingfests gegeben hat. Es ist einer der wichtigsten Anlässe für die Region.»
Jedoch sei aktuell noch unklar, wo der diskutierte zusätzliche Sportplatz zu stehen kommen könnte und wo der ideale Standort für das Schwingfest nach der Bauphase der Dreifachturnhalle sei. Daniel Bürdel sagt, für die Gemeinde sei auch weiterhin die Frage der Mobilität und der Parkplatzsituation in die Überlegungen einzubeziehen. «Wir möchten vermeiden, dass es künftig zu wenig Parkplätze zur Verfügung hat», sagt Bürdel. Für die Gemeinde, in der das Schwingfest stattfindet, gibt es auch weiterhin noch einige Fragen zu klären. (bba)
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