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So kämpft die Stadt Freiburg gegen die Ausbreitung der Tigermücken

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Noch gibt es im Kanton Freiburg keine Tigermücken-Population – und so soll es auch bleiben. Um das sicherzustellen, nimmt die Stadt viele Mühen auf sich. Die FN haben zu den invasiven Insekten nachgeforscht und mit Experten gesprochen.

Sie haben schwarz-weiss gestreifte Hinterbeine, eine weisse Linie auf dem Rücken und weisse Punkte an den Gelenken – das sind die Tigermücken. Die Stadt Freiburg warnt vor dieser Mückenart und fordert die Bevölkerung dazu auf, die invasiven Insekten zu melden. Die FN haben von Nicolas Fasel vom kantonalen Amt für Wald und Natur mehr über die Tigermücken erfahren. 

Von Asien nach Europa

Die rund fünf Millimeter grossen Insekten stammen aus Südostasien und sind durch den Welthandel nach Europa gelangt. «Heute ist sie auf allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis, verbreitet», so Fasel. Die Mücke wurde in unseren Breitengraden in den 1990er-Jahren zum ersten Mal in Italien entdeckt. Im Jahr 2003 kam sie ins Tessin. Seitdem breitet sie sich in der ganzen Schweiz aus – mit Schwerpunkten in den Grossstädten. Zwischen 2017 und 2021 wurden im Kanton Freiburg nur vereinzelt Tigermücken nachgewiesen. Es sei jedoch zu keiner Fortpflanzung dieser Tiere gekommen, weiss Quentin Pointet, wissenschaftlicher Mitarbeiter am kantonalen Klimaplan. Wie er zusammenfasst: «Die Tigermücke hat sich hier also noch nicht niedergelassen.» In Ländern rund um das Mittelmeer sei das Insekt hingegen weit verbreitet.

Biologie

Wen stechen Mücken?

Wer kennt es nicht: Sie kommen teils in Scharen, schwirren um einen herum, rauben mit ihrem tiefen Summen sogar jedem Tiefschläfer den Schlaf. Und dann stechen die fliegenden Blutsauger zu. Sie hinterlassen einen juckenden Stich und rote Schwellungen. Manche Menschen sind besonders anfällig und ziehen Mücken fast schon an. Andere wiederum kommen ungeschoren davon. Aber weshalb ist das so? 

«Es ist tatsächlich die harte Realität, dass wir vor Mücken nicht alle gleich sind», schreibt Daniel Cherix, Insektenexperte von der Universität Lausanne, auf Anfrage. Nur die Mücken-Weibchen stechen. Das Blut ist für sie besonders wichtig, um die Reifung ihrer Eier vor der Eiablage zu gewährleisten. Sie spüren ihre Beute auf, indem sie sich an der Atmung orientieren – am CO2-Ausstoss. Die weiblichen Mücken reagieren besonders empfindlich darauf. «Das ist der Grund, warum sie nachts um einen herumschwirren und nerven.»

Menschen produzieren zudem beim Schwitzen nach körperlicher Anstrengung Milchsäure. Diese Substanz existiere in zwei Formen, und je nach Mischung werden Mücken sehr stark oder gar nicht angezogen. Auch Mikroorganismen auf der Hautoberfläche spielen dabei eine wichtige Rolle. «Im Grunde genommen hat also jeder Mensch eine andere Duftsignatur, welche in bestimmten Kombinationen Mücken stärker anzieht.» km

Was tun?

Die Tigermücken leben hauptsächlich in Sträuchern und brüten, wie viele andere Mückenarten auch, in kleinen Wasseransammlungen in städtischen Gebieten. Beispielsweise im stehenden Wasser eines Blumentopfs oder Untersetzers. «Die beste Methode, um eine Ausbreitung zu verhindern, erfordert, dass die Bevölkerung stehendes Wasser entfernt», so Fasel. 

Bekämpfung ist gerechtfertigt

Der Kanton möchte die Ausbreitung dieser invasiven Mückenart bremsen. «Die Mücken sind lästig und können Krankheiten und Erreger übertragen», so Fasel. Wie zum Beispiel das Dengue-Fieber, das Zika-Virus oder das Chikungunya-Fieber. Zudem sei sein Verhalten ein Störfaktor, da diese Mückenart, im Gegensatz zu den einheimischen Arten, auch tagsüber sticht und ihre Stiche als besonders schmerzhaft gelten. Eine Bekämpfung dieser Art sei deswegen gerechtfertigt. «Da die Populationen noch nicht etabliert sind, kann eine frühzeitige Bekämpfung die Ansiedlung der Stechmücke im Kanton verzögern. Ein Aktionsplan, der Bekämpfungsmassnahmen vorsieht, wird derzeit ausgearbeitet.»

Tigermücken

Mit Bakterien gegen Larven vorgehen

Während der Brutzeit der Tigermücken zwischen Mai und Ende September überwacht das Amt für Umwelt diese Insekten und sammelt mit sogenannten Ovitraps Daten. Das sind kleine schwarze Behälter, die mit Wasser gefüllt sind und in denen sich ein Holzstab befindet. Den Holzstab benötigen die Tigermücken-Weibchen zur Eiablage. Da Tigermücken am liebsten in kleinen Wasseransammlungen brüten, ist das ein geeigneter Ort für sie. 

An der Restoroute de la Gruyère an der Autobahn A12 sind gleich sechs solcher Behälter in Büschen, unter Blättern und Ästen versteckt. Alle zwei Wochen wird der Holzstab ausgetauscht. An diesem Tag ist es wieder so weit. Paul Rwakabayiza, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sektion Klima beim Amt für Umwelt, und seine Vorgesetzte Melinda Zufferey-Merminod gehen die Holzstäbe austauschen. «Tigermücken bleiben eigentlich immer in derselben Umgebung», erklärt Zufferey-Merminod. Aber der Mensch sei ein Reisender, und die Tiere reisen in den Koffern und sonst wie mit ihnen mit. «Deshalb haben wir die Ovitraps an einer Raststätte mit viel Verkehr deponiert.» Das sei eine grosse Risikozone.

Granulat gegen Larven

Der erste Behälter ist gleich neben der Tankstelle. Rwakabayiza greift in den Busch hinein und holt den Behälter hervor. Auf einem Zettel notiert er das Datum und in welchem Zustand dieser gefunden wurde. «Manchmal finden wir die Holzstäbe nicht mehr, oder sie liegen neben dem Behälter», sagt Zufferey-Merminod. Deshalb werden diese so gut es gehe versteckt. Dann schnappt sich Rwakabayiza den Holzstab und wickelt diesen mitsamt dem Informationszettel in Frischhaltefolie ein. Er füllt den Behälter wieder mit frischem Wasser, legt einen neuen Holzstab hinein und schüttet ein bakterienhaltiges Produkt rein. «Das verhindert, dass sich die Larven entwickeln können», sagt er. Die Eier dieser Insekten seien ausgesprochen resistent. «Sie können den Winter überdauern und schlüpfen erst im Frühjahr», erklärt Zufferey-Merminod. Deshalb sei die Behandlung mit dem bakterienhaltigen Produkt, das regelmässige Überwachen der Ovitraps und die Sensibilisierung der Bevölkerung wichtig. Rwakabayiza legt den Behälter wieder an denselben Ort zurück und geht zum nächsten.

Keine Population

Die eingewickelten Holzstäbe werden anschliessend in ein spezialisiertes Labor in den Kanton Tessin geschickt, die den Holzstab auf Tigermücken-Eier analysieren. Falls es einen positiven Befund gibt, müssen die Fachleute des Kantons rund um die Fundstelle, wo es stehendes Wasser gibt, die Stellen mit dem bakterienhaltigen Produkt behandeln. Ist der Befund zwei Wochen danach immer noch positiv, so kommen die Spezialisten des Schweizerischen Mückennetzwerks und behandeln den Bereich. «Wenn bei drei Kontrollen nacheinander – also nach sechs Wochen – der Befund immer noch positiv ist, dann spricht man von einer Population», sagt Zufferey-Merminod. Bisher habe sich im Kanton Freiburg jedoch noch keine festgesetzt.

Alle sechs Ovitraps waren dieses Mal intakt. Für die beiden geht es weiter zum Schloss Greyerz, wo der Kanton Freiburg weitere Ovitraps hat. km

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