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So tickt der neue Freiburger Gemeinderat Elias Moussa

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Elias Moussa: So heisst der neue Gemeinderat der Stadt Freiburg. Er rückt für Andrea Burgener Woeffray nach. Mit den FN hat der SP-Politiker über seine Kindheit, sein Studium, die Politik und seinen Weg in den Gemeinderat gesprochen. 

«Das klingt jetzt wie eine abgedroschene Politikerantwort, aber sie stimmt halt auch. Ich möchte die Stadt voranbringen und die Lebensqualität der Bevölkerung hier in Freiburg verbessern», sagt Elias Moussa als Antwort auf die Frage, was seine Ziele als neuer Gemeinderat der Stadt Freiburg sind. In seinem alten Büro in der Kanzlei Zähringen Rechtsanwälte haben die FN den 39-jährigen Anwalt getroffen und mit ihm über seinen Werdegang gesprochen.

In der Stadt gebe es immer etwas zu tun.

Ich möchte auch, dass sich Freiburg zwischen den Grossstädten Lausanne und Bern behaupten kann.

Denn Freiburg habe viel zu bieten. 

Am Freitag, 14. Juli hat er seinen letzten Arbeitstag in seiner Kanzlei und beginnt am Samstag, 15. Juli offiziell seine neue Tätigkeit als Gemeinderat der Stadt Freiburg. «Ich freue mich sehr darauf.»

In Schönberg gross geworden

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder ist Elias Moussa im Schönbergquartier in der Stadt Freiburg aufgewachsen. «Die Nähe zur Natur hat mir dort besonders gefallen. Man ist eigentlich im bevölkerungsreichsten Quartier der Stadt und trotzdem schnell im Grünen», so Moussa. Innerhalb von fünf Minuten war er zu Fuss im Wald und konnte diesen als Kind als Spielplatz nutzen. Auch die Mischung der verschiedenen Kulturen, Sprachen und sozialen Schichten habe ihn geprägt. 

Deutsch und Französisch

Moussa besuchte die obligatorische Schule auf Deutsch. Zu Hause wurde jedoch Französisch gesprochen. Deshalb ist Moussa heute perfekt zweisprachig. «Ich fühle mich gleich wohl in beiden Sprachen», sagt er. Französisch – die Familiensprache – sei zu Hause wegen seinem Vater gesprochen worden. «Er musste als junger Mann von Äthiopien nach Europa flüchten und konnte dank eines Stipendiums an der Universität Freiburg studieren, wo er die Sprache gelernt hat», so Moussa. An der Uni habe sein Vater seine Mutter kennengelernt, die aus dem Kanton Graubünden für ihr Studium hierher gezogen war. 

Engagement immer präsent 

Moussa hat in Freiburg Jus studiert. «Das war nicht von Anfang an klar gewesen», erinnert er sich. Ursprünglich habe er sich zwischen Journalismus und Geschichte hin- und hergerissen gefühlt. «Irgendwann musste ich mich aber entscheiden. Dann hiess es, mit Jus kann man vieles machen», sagt er schmunzelnd. Der Studiengang gehörte aber auch zu seinen Favoriten.

Wenn es in der Schule darum ging, sich für andere einzusetzen, dann war ich an vorderster Front dabei.

Ausserdem haben ihn Politik und das Weltgeschehen schon immer interessiert und spielten schon früh eine Rolle in seinem Leben. «Wir haben beim Familienessen immer viel gemeinsam über unterschiedlichste Themen diskutiert», sagt Moussa. «Das politische Engagement meiner Eltern und deren Umfeld hat mich sicherlich auch sehr geprägt.» Seine Mutter war in diversen Vereinen tätig gewesen, und sein Vater habe ebenfalls früh politisiert. Deswegen habe er auch aus seiner Heimat flüchten müssen. 

Elias Moussa spricht über Studium und seine Familie.
Til Bürgy

Karriere als Anwalt

Die Freiwilligenarbeit und der Einsatz für Menschen seien ihm stets wichtig gewesen. «Ich habe mich immer für Dinge interessiert, wollte mehr darüber erfahren und habe mich informiert.» Das zweisprachige Studium hat ihm schliesslich auch deswegen gut gefallen. Schnell war klar: Er möchte Anwalt werden. Nach diversen Praktika und einer Reise nach Afrika hat er schliesslich bei der Kanzlei Zähringen Rechtsanwälte angefangen und arbeitet mittlerweile seit rund zehn Jahre dort.

«Es ist eine herausfordernde und abwechslungsreiche Tätigkeit mit vielen verschiedenen Aspekten.» Die Arbeit sei nahe an den Menschen und ihren Schicksalen. 

Ich kann konkret helfen. Das klingt vielleicht ein bisschen romantisch, aber ich kann gewissen Menschen zum Recht verhelfen, die vielleicht diesen Zugang sonst nicht hätten.

Unerwartete Wendung

Traumberuf Jurist? «Ja, nein. Sonst würde ich damit weitermachen», sagt er. Früher, ja, sei das sein Traumberuf gewesen. Mittlerweile habe sich dies geändert. «Daneben habe ich ja immer politisiert.» Er sei neugierig gewesen und wollte wissen, wie das politische System funktioniert.

Ich wollte verstehen, Sachen verändern und besser machen.

Im Jahr 2006 kam er zum ersten Mal auf die SP-Liste für die Wahlen in den Freiburger Generalrat. «Da wurde ich natürlich nicht gewählt. Niemand kannte mich zu diesem Zeitpunkt», sagt er. Er wurde aber politischer Sekretär der Stadt-SP und lernte so die Politik kennen.

2011 schaffte er schliesslich den Sprung in den Generalrat und politisierte dort unter anderem als Präsident der SP-Fraktion. Fünf Jahre später wurde er – «völlig überraschend», wie er sagt – auch in den Grossen Rat gewählt, am Platz des bisherigen und früheren Stadt-Syndics Pierre-Alain Clément. 

Ernsthafte Gedanken

Bei der Listenzusammensetzung zu den Gemeinderatswahlen vor zwei Jahren hiess es bei der SP: Wer bringt das Profil, und wer ist interessiert? «Erst dann habe ich mich ernsthaft mit dem Gedanken ‹Gemeinderat› auseinandergesetzt. Immer ausgehend von der Annahme, ich würde dieses Mal sicher nicht gewählt, weil die beiden Bisherigen nochmals antraten.» Es sei darum gegangen, die Liste zu füllen. Trotz dieser Ausgangslage musste er sich mit der Frage auseinandersetzen und entschied, dass er sich zur Verfügung stellt. Er habe die Möglichkeit gesehen, nach der parlamentarischen nun Exekutivpolitik zu machen. Das Interesse habe hier überwogen. Allerdings: Er wollte erst im Jahr 2026 ernsthaft antreten.

Schlaflose Nächte

«Was danach geschehen ist, war purer Zufall», sagt Moussa. Lise-Marie Graden (SP), erste Ersatzfrau auf der SP-Liste, wurde Oberamtfrau des Saanebezirks. Da war er der nächste Nachrückende. Als Andrea Burgener Woeffray Ende Mai ihren Rücktritt bekannt gab (die FN berichteten), war auch er überrascht.

Ich hatte einige schlaflose Nächte, als es hiess, ich bin der Nachfolger. So ein Entscheid prägt das ganze Leben und den fällt man nicht so schnell – vor allem, wenn man Familie hat.

Die Entscheidung war jedoch klar – er möchte das Amt und die neue Herausforderung annehmen (die FN berichteten). Auch aus Respekt gegenüber den Wählerinnen und Wählern: «Für mich kommt es nicht infrage, sich für ein Exekutivamt zur Wahl zu stellen und danach das Amt nicht anzunehmen.»

Neugierig und wissensbegierig

«Meine politischen Erfahrungen in den verschiedenen Kommissionen und Positionen, dass ich die Abläufe kenne und die vielen Kontakte, die ich in der Politik machen konnte, schaden sicher nicht», ist er überzeugt. Auch seine Arbeit als Anwalt und sein Engagement in diversen Vereinen sind vom Vorteil.

Ich habe das Gefühl, die Stadt und die Bewohner ziemlich gut zu kennen, bin aber auch neugierig und wissensbegierig.

Sein Alter, die Zweisprachigkeit und die Multikulturalität, die er in den Gemeinderat bringen wird, seien auch wichtig für das Exekutivamt.

«Was ich an Freiburg besonders mag und weshalb ich hiergeblieben bin, ist die Zweisprachigkeit», betont er noch mal. Nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur und die Mentalität gehörten dazu. Das sei echter «Bilinguisme», meint er. «Für mich hat Freiburg auch die richtige Grösse: Es ist urban, es läuft was, und trotzdem ist man schnell in der Natur», sagt Moussa. Das sei alles, was er brauche. 

Jetzt geht es los

Als Erstes werden auf Moussa die Vereidigung und die Konstituierung des Gemeinderats zukommen. Welche Direktion sich Moussa wünscht, möchte er nicht sagen. Respekt hat er vor allen Bereichen, meint er. Ob er gleich die Baudirektion von Burgener Woeffray übernehmen wird, ist deshalb noch nicht klar. «Themen, die die Baudirektion behandelt, sind mir jedenfalls aufgrund meiner beruflichen Erfahrung nicht völlig fremd.» Und aus seiner Sicht sei sie tatsächlich eine der spannendsten Direktionen. 

Danach folgen Vorstellen, Kennenlernen und Einarbeiten in die neuen Aufgaben und die aktuellen Dossiers. Im August erwarten Moussa und seine Lebenspartnerin ihr zweites Kind. «So viel ich weiss, bin ich der erste vollamtliche Gemeinderat, der während seiner Amtszeit Vater wird. Das wird sicher spannend werden», sagt Moussa. Es sei für alle ein Novum.

Für ihn ist jedenfalls klar, dass er Vaterschaftsurlaub nehmen wird.

Lieblings…?

Vier Fragen an Elias Moussa 

Was ist Ihre liebste Freiburger Spezialität?

Vacherin. Ganz klar. Das ist auch fast der einzige Käse, den ich überhaupt esse. 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in der Stadt Freiburg?

Das ist die Ancienne Gare. Die mag ich am liebsten. Seit ich Vater bin, habe ich zwar weniger Zeit dafür, aber ich mag das alte Gebäude, das gerettet wurde, die Menschen, das kulturelle Angebot und die Stimmung dort.

Was ist Ihre Lieblingstradition in Freiburg?

Zu meiner Collège-Zeit hätte ich sicher Lundi Popu gesagt. Mittlerweile gehört das Festival Belluard Bollwerk zu meinen liebsten Veranstaltungen in der Stadt. Da werde ich immer am meisten überrascht. 

Und zu guter Letzt: Gottéron oder Olympic? 

FC Schönberg! 

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