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So viele Wespen wie noch nie – unterwegs mit dem Kammerjäger

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Seit über 40 Jahren kümmert sich der Kammerjäger Raphael Heimo um alles, was kriecht und fliegt. So viele Wespennester wie diesen Sommer musste der Insekten-Profi aber bisher noch nie beseitigen. Ein Besuch in St. Silvester.

Die Wespen seien in diesem Sommer besonders aufdringlich, sagte eine Expertin kürzlich gegenüber den FN und gab einige Tipps im Umgang mit den Insekten. Ob es dieses Jahr tatsächlich mehr Wespen gibt, sei noch nicht klar. Anders klingt das Urteil von Kammerjäger Raphaël Heimo: 

So etwas habe ich in 42 Jahren nicht erlebt.

Der Insekten-Profi aus St. Silvester beseitigt aktuell 20 bis 30 Wespennester pro Tag.

Kurz nach 15.30 Uhr in St. Silvester. Kammerjäger Raphael Heimo ist zu Hause und bereitet sich auf seinen nächsten Einsatz vor. Es wird das 22. Wespennest sein, um das er sich an diesem Tag kümmert. Seit 42 Jahren arbeitet er als Schädlingsbekämpfer. Einen Sommer wie diesen hat er noch nie erlebt. «20 bis 30 Nester pro Tag, und das seit zwei Monaten», fasst Heimo zusammen. Seine Einsätze führen Heimo in den ganzen Kanton und sogar in die bernische Nachbarschaft.

In dieser Papiertonne versteckt sich ein grosses Wespennest.
Sarah Neuhaus
Dieses Wespennest fischte Raphael Heimo schlussendlich aus der Tonne.
Sarah Neuhaus

Ideales Wetter und viel Nahrung

Warum es diesen Sommer so vielen Wespen gibt, ist für den Insekten-Profi klar: «Der Winter war kurz und nicht sehr kalt. Der Frühling war warm. Schon im April sind die Wespen erwacht und haben ihre Nester angefangen zu bauen. Und jetzt gibt es genügend Früchte an den Bäumen – die Wespen haben genug Futter und Nistmaterial.» Dass die Nester besonders jetzt als störend empfunden werden, liegt daran, dass die Wespen sie immer weiter ausgebaut haben und sie jetzt eine gewisse Grösse erreicht haben. Ausserdem hätten die Tiere immer weniger natürliche Nistmöglichkeiten. Heimo sagt:

Hornissen und Wespen würden ihre Nester lieber in der Natur bauen, aber sie werden immer weiter in die Siedlungsgebiete zurückgedrängt.

Eine Wespe beim Knabbern: Viele seiner Kunden könnten Wespen nicht von Bienen oder Hornissen unterscheiden, sagt Raphael Heimo.
Sarah Neuhaus

Insektenparadies im eigenen Garten

Ein Ort, der Wespen, Hornissen, Spinnen, Ameisen und auch Fröschen und Salamandern besonders gut gefällt, ist der Garten von Raphael Heimo. Das ist kein Zufall. Seine Partnerin Colette Heimo erklärt: «Wir haben hier ein kleines Paradies aufgebaut, wo sich Tiere aller Art wohlfühlen sollen.» Sie zeigt einige Meter in die Luft auf einen Baum. «Dort oben befindet sich ein Hornissennest und hier unten im Teich haben wir Kröten und Salamander.» Und tatsächlich, beim genauen Hinschauen merkt man, hier hinter dem Haus des Kammerjägers kreucht und fleucht es überall. «Es verirrt sich selten ein Tierchen ins Haus», sagt Colette Heimo. «Weil sie hier draussen alles haben, was sie brauchen.»

Raphael Heimo sprüht Nervengift ins Einflugloch eines Wespennests.
Sarah Neuhaus

Dass ein Kammerjäger im eigenen Garten so viel Wert auf Artenvielfalt und Biodiversität legt, überrascht im ersten Moment. Raphael Heimo erklärt: «Damit ich meine Arbeit sorgfältig machen kann, ist es wichtig, dass ich die Tiere kenne und verstehe.» Er und seine Frau würden viele Stunden am Telefon verbringen, um die Kundinnen und Kunden zu informieren und ihnen die Angst zu nehmen.

Wir versuchen, die Leute, die uns engagieren, aufzuklären und sie dafür zu sensibilisieren, dass das Töten der jeweiligen Insekten nicht immer die einzige Lösung ist.

Ein grosses, mehrstöckiges Wespennest. Hier wuchs bereits die nächste Generation der Wespen heran.
Sarah Neuhaus

Unwissen erzeugt Ängste

Oft würden seine Kundinnen und Kunden den Unterschied zwischen Wespen, Bienen und Hornissen nicht kennen. «Dann geht es in einem ersten Schritt darum herauszufinden, was das Problem ist», erklärt Raphael Heimo. Seine Frau fügt an: «Viele Leute denken, sie seien allergisch, dabei haben sie einfach Angst.» Befindet sich das Nest nicht an einer Stelle, die das tägliche Leben unmittelbar einschränkt, versuchen Heimos ihre Kunden davon zu überzeugen, das Nest sein zu lassen. «Und wenn es um Bienen geht, sind wir noch viel vorsichtiger, dort schicke ich jeweils zuerst einen Imker vorbei», betont der Kammerjäger aus St. Silvester. «Erst wenn auch der Imker nichts unternehmen kann, komme ich ins Spiel. Das kommt zum Glück nur sehr selten vor.»

Mit Nervengift ans Werk

Dann ist es so weit. Raphael Heimo steigt ins Auto und macht sich auf den Weg zu seinem nächsten Einsatzort. Unter dem Balkon eines Bauernhauses hat ein Wespenstaat ein Nest gebaut. Und nur wenige Meter weiter – beim gleichen Haus – befindet sich ein grosses Wespennest in einer alten Papiertonne. Mit einer Kanne Nervengift und einigen Spezialutensilien ausgerüstet, macht sich Heimo ans Werk. Schutzkleidung trägt er keine. Gestochen wird der Wespen-Kenner selten – diesen Sommer ist das erst zweimal passiert.

Raphael Heimo auf der Suche nach einem Wespennest – es befindet sich wahrscheinlich in der Erde, unterhalb der Hecke.
Sarah Neuhaus

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