Nach einer langen Vorgeschichte ist es soweit: In Flamatt wird ab nächster Woche das neue, konfessionsneutrale Friedhofsgebäude errichtet.
«Willkommen zu einem kurzen Anlass, der Grosses bewirkt», so die Worte der zuständigen Gemeinderätin Margrit Perler (SP) am Donnerstag in Flamatt. Zusammen mit Vertretern der Baukommission, Bauunternehmungen und dem Architekturbüro weihte die Vertreterin der Gemeinde Wünnewil-Flamatt die Baustelle für das neue 1,2 Millionen Franken teure Friedhofsgebäude mit einem Spatenstich und einem kleinen Apéro feierlich ein. Direkt neben dieser besonderen Baustelle befindet sich der Friedhof von Flamatt. Bereits vor dem Start der Bauarbeiten wurde ein schwarzer Sichtschutz aufgestellt. Es ist keine alltägliche Baustelle, die hier in Betrieb genommen wird – das scheint an diesem Donnerstag allen klar zu sein.
«Der Friedhof ist ein besonderer Ort, wo wir die letzten Momente mit unseren Liebsten verbringen. Diese Momente sollen würdig gestaltet werden können, und darum ist es wichtig, dass wir hier diesen Ort schaffen können», sagt Gemeinderätin Perler zu den Anwesenden.
Ein konfessionsneutraler Ort
Bis im Herbst soll an der Freiburgstrasse in Flamatt ein 186 Quadratmeter grosses Gebäude entstehen, welches Platz bieten wird für zwei Aufbahrungshallen, einen Verabschiedungsraum sowie einen Waschraum für die muslimische Glaubensgemeinschaft. Der Verabschiedungsraum wird Platz für 40 bis 50 Personen bieten und soll den Personen zur Verfügung stehen, die sich eine Abschiedsfeier ausserhalb der Kirche wünschen. Die Gemeinde Wünnewil-Flamatt würdigt mit diesem Angebot die aktuelle Entwicklung der Gesellschaft. «Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Gruppe von konfessionslosen Menschen mittlerweile grösser ist, als die der Katholikinnen und Katholiken», sagt Margrit Perler im Gespräch mit den FN. «Das zeigt, dass wir uns mit diesem Neubau auf dem richtigen Weg befinden.»
Preis sorgt für Kritik
Ganz unumstritten war das neue Friedhofsgebäude im Vorfeld aber nicht. Bevor der Generalrat von Wünnewil-Flamatt im Oktober 2022 den Kredit bewilligte, äusserten sich verschiedene Parlamentsmitglieder kritisch hinsichtlich der hohen Kosten des Projekts. Viele hätten sich eine günstigere Variante gewünscht. Der Generalrat segnete den Neubau schliesslich aber doch noch ab.
Mittlerweile ist das Projekt schon weit fortgeschritten – die Kosten bleiben aber weiterhin ein Thema. Auch, weil die zuständige Gemeinderätin dem Generalrat vor der Abstimmung versprochen hatte, die Kosten im Blick zu halten und nicht ausufern zu lassen. Bisher sei das gelungen, so Margrit Perler. «Bis jetzt ist der Kostenvoranschlag im Rahmen des gesprochenen Budgets.» Auch die Schadstoffanalyse am alten Gebäude habe nicht für böse Überraschungen gesorgt. «Es ist natürlich sehr wichtig, dass der Kredit eingehalten wird», betont die Gemeinderätin.
Neuer Park
Nächste Woche sollen die Abrissarbeiten des aktuellen Gebäudes auf dem Areal also losgehen. Anschliessend soll bis Ostern das Fundament des neuen Baus stehen. Danach wird der Holzbau montiert, und im Sommer soll der Innenausbau in Angriff genommen werden. Wichtig ist Margrit Perler auch, dass die direkte Umgebung des neuen Gebäudes umgestaltet wird. Aktuell befinden sich dort Mulden für die Grünabfuhr. Diese sollen auf die Südseite des Friedhofs verschoben werden. «Und diesen Platz nutzen wir dann, um eine kleine Parkanlage zu gestalten», erklärt Margrit Perler. Im September soll die Anlage dann fertig sein und einen würdigen Rahmen für den letzten Abschied der Einwohnerinnen und Einwohner von Wünnewil-Flamatt bieten.
Kommentar (0)
Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.
Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.