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Steigende Kriminalität im Sensebezirk? Grossräte nehmen Guglera ins Visier

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Ist die Kriminalitätsrate im Sensebezirk gestiegen, seit das Bundesasylzentrum Guglera eröffnet worden ist? Diese Frage stellen zwei SVP-Grossräte. Achim Schneuwly und Bruno Riedo wollen auch wissen, welche Probleme es mit Asylbewerbern in TPF-Bussen gab.

Innerhalb von kurzer Zeit haben der Plaffeier SVP-Grossrat Achim Schneuwly und sein Parteikollege Bruno Riedo aus Ueberstorf zwei Begehren eingereicht. Bei beiden geht es um Fragen rund um das Bundesasylzentrum Guglera in Giffers, das vor sechs Jahren eröffnet worden ist. «Ich bin von vielen Bürgerinnen und Bürgern, Buspassagieren und Buschauffeuren angesprochen worden», erklärt Achim Schneuwly.

Viele Gerüchte

Diese Bedenken, Ängste, Fragen und Unsicherheiten habe er aufgenommen, da er dies als seine Pflicht als Politiker ansehe. Zudem sei er selber auf der Strecke Plaffeien–Freiburg viel mit dem Bus unterwegs und habe die eine oder andere Episode miterlebt.

Damit spricht Achim Schneuwly an, was gerüchtehalber immer wieder die Runde macht: Bewohnerinnen und Bewohner des Bundesasylzentrums weigern sich, eine Fahrkarte zu lösen, verhalten sich gegenüber den Buschauffeuren und den Fahrgästen aggressiv, drohen, schimpfen oder pöbeln. Auch Sachbeschädigungen wie etwa Flaschen, die an die Scheiben des Busses geworfen wurden, oder eine zerstörte Trennwand hinter dem Sitz des Fahrers machen die Runde.

Nicht alle im gleichen Topf

«Ich habe festgestellt, dass sie sich vor allem dann nicht korrekt verhalten, wenn sie als Gruppe unterwegs sind», so Achim Schneuwly. Er sei dazwischen gegangen, als einige von ihnen zwei Frauen belästigt hätten. Daraufhin sei er Ziel von verbalen Attacken geworden. Er betont, dass es auch viele Zentrumsbewohnerinnen und -bewohner gebe, die freundlich seien und sich korrekt verhalten. «Aber halt nicht alle und auffallen tun vor allem die anderen», so der Oberländer Grossrat.

Von der Bushaltestellen führt ein Fussweg zum Bundesasylzentrum.
Bild: Aldo Ellena

«Ein Chauffeur erzählte mir, dass er aufgrund der Erlebnisse ein Burnout erlitten hat.» Offenbar sei es in Coronazeiten besonders schlimm gewesen, weil es für die Fahrer nicht einfach war, die Maskenpflicht durchzusetzen. Achim Schneuwly sagt im Gespräch mit den FN:

Ich weiss von mehreren Reisenden, dass sie diese Buslinie nicht mehr benützen, weil sie sich der Situation nicht aussetzen wollen.

Welche Erfahrungen?

Im Begehren wollen die beiden Grossräte vom Staatsrat wissen, welche Erfahrungen die TPF mit dem Verhalten der Asylsuchenden auf der Buslinie gemacht haben, die am Bundesasylzentrum vorbeiführt. Sie fragen nach der Art von Reklamationen und Anzeigen der Fahrgäste, nach Beschädigungen und nach den Erfahrungen der Chauffeure und wollen wissen, ob es tatsächlich krankheitsbedingte Ausfälle gab. Weiter wollen sie Auskunft, wie viel die Sicherheitsfirma kostet, die jeweils an der Bushaltestelle präsent ist, und wer diese bezahlt. Auch regen sie an, dass es besser wäre, wenn immer Sicherheitspersonal mitfahren würde.

«Ich will Transparenz schaffen», antwortet Achim Schneuwly auf die Frage, was er mit seinen Vorstössen bezweckt. «Ich will die Leute informieren und wissen, was an den Gerüchten dran ist.»

Gerüchte um Einbrüche

Das Gleiche gelte für den zweiten Vorstoss, den er zusammen mit Bruno Riedo eingereicht hat. Darin geht es um die Einbruchsstatistik im Sensebezirk. Immer wieder seien Delikte mit dem Bundesasylzentrum in Verbindung gebracht worden. «Sind es nur Gerüchte, oder sind tatsächlich mehr kriminelle Taten durch Asylsuchende verübt worden?», heisst es im Begehren.

Wie Achim Schneuwly auf Anfrage erklärte, war der Einbruch vom 21. Januar 2024 in die Dorfbäckerei Plaffeien der Auslöser für seinen Vorstoss. Diese Tat konnte nach seinen Angaben mit Asylbewerbern in Verbindung gebracht werden. Er und sein Parteikollege wollen deshalb vom Staatsrat genaue Zahlen zu Einbrüchen in Gebäude und Fahrzeuge, zu Raubüberfällen und Gewaltverbrechen im Jahr 2023 und im Vergleich zu Vorjahren. Sie verlangen auch, dass dabei klar deklariert wird, welche Nationalitäten die Täterschaft hatte.

SVP-Grossrat Achim Schneuwly hat zusammen mit Parteikollege Bruno Riedo zwei Vorstösse eingereicht.
Archivbild: Charles Ellena

«Wir getrauen uns»

Auf die Frage, ob der politische Vorstoss nicht Fremdenfeindlichkeit schüre und populistisch sei, sagt Achim Schneuwly: «Ich habe mit diesem Vorwurf gerechnet.» Er nehme in Kauf, angegriffen zu werden, weil er Themen anspreche, welche die Leute beschäftigen und merke, dass eine Verunsicherung herrsche. «Wer ausser der SVP bringt sonst solche Fragen, wir getrauen uns, es anzusprechen, sehen es sogar als Verpflichtung an, Klarheit zu schaffen.» Er habe sich neben tieferen Steuern und einer guten Vertretung der deutschen Sprache das Thema Sicherheit als Wahlziel gefasst, entsprechend werde er in diesen Bereichen aktiv.

Zahlen und Fakten

287 Personen wohnen derzeit im Asylzentrum Guglera

Bei der Guglera handelt es sich um ein Bundesasylzentrum ohne Verfahrensfunktion, in dem vor allem Personen im sogenannten Dublin-Verfahren und für den Wegweisungsvollzug untergebracht sind. Das heisst, dass dort vor allem Asylbewerberinnen und -bewerber leben, die bereits einen negativen Entscheid erhalten haben und auf ihre Ausreise warten oder auf ein Verfahren, das entscheidet, ob nicht die Schweiz, sondern ein anderes Land für den Asylentscheid zuständig ist. Derzeit wohnen in der Guglera 287 Personen. Davon sind rund 60 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen. Wie das Staatssekretariat für Migration auf Anfrage mitteilt, machen Familien derzeit 56 Prozent der Gesamtbelegung aus. Kinder machen 30 Prozent aus, wobei acht Prozent von ihnen zwischen null und vier Jahren sind, also 22 Prozent zwischen 4 und 18 Jahre. Die meisten Zentrumsbewohnerinnen und -bewohner (57 Prozent) kommen aus Afghanistan und der Türkei, elf Prozent kommen aus den Maghreb-Staaten (Tunesien, Algerien, Marokko und Westsahara), der Rest verteilt sich auf viele andere Nationalitäten. Die heutige Belegung ist am oberen Limit. Durchschnittlich lag sie letztes Jahr bei 217 Personen. «Dieser Anstieg lässt sich durch die Anwesenheit zahlreicher Familien mit Kindern erklären, von denen mehrere im Schulalter sind. Diese Situation ist in erster Linie konjunkturell bedingt und zeigte sich insbesondere ab Mitte November 2023», schreibt Magdalena Rast, Mediensprecherin im Staatssekretariat für Migration, auf die Anfrage der FN. Die Vereinbarung mit Kanton und Gemeinde erlaube eine reguläre Belegung von 250 Personen, die nötigenfalls bei einem markanten Anstieg der Asylgesuche während eines Zeitraums von sechs Monaten auf 300 Personen erhöht werden kann, dies mit Zustimmung von Kanton und Gemeinde. (im)

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