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Strahlende Gesichter trotz Regen an der 429. Schafscheid

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An der 429. Schafscheid in Jaun fanden gegen 600 Schafe, die den Sommer auf der Alp verbrachten, wieder zu ihren Besitzern. Wegen des Regens kamen viel weniger Besucherinnen und Besucher als sonst.

Regenschirme und Schafe, soweit das Auge reicht: So hat es am Montag an der diesjährigen Schafscheid ausgesehen. Der traditionelle Anlass findet zum 429. Mal statt und es regnet den ganzen Morgen in Strömen. Für einmal sind deshalb ausnahmsweise mehr Schafe dort als Menschen: Knapp 500 Besucherinnen und Besucher seien es, schätzt Tanja Buchs. Sie ist als zuständige Gemeinderätin verantwortlich für die Organisation des Anlasses.

Ein Tropfen nach dem anderen fällt auf das nasse Fell der Schafe, auf den Asphalt und auf die Regenschirme der gespannten Besucherinnen und Besucher. Ein Blöken hier, ein Blöken dort. Ab und zu schüttelt sich ein Schaf und befreit so sein durchnässtes Fell vom Nass. Es ist kurz nach neun Uhr: Die erste Schafherde ist aus dem Alpsommer zurückgekehrt und in Jaun angekommen. Geduldig warten die Tiere in der Einzäunung darauf, dass ihre Besitzerinnen und Besitzer sie abholen. 

Highlight des Jahres

Mario Buchs kündigt als Speaker am Anlass die nächste Schafherde an. Vor dem Zweiten Weltkrieg habe jeder im Dorf Schafe gehabt, erklärt er den FN danach. «Der Schafhirt war von der Gemeinde angestellt.» In den 1970er-Jahren habe die Schafwirtschaft in Jaun ihren Höhepunkt erreicht: «Damals wurden über 2000 Schafe gesömmert», sagt er. An der diesjährigen Schafscheid sind es noch knapp 600 Schafe, die von zwei Alpen zurückkehren: Der Grossteil hat den Alpsommer auf dem Schafberg verbracht. Der kleinere Teil der Schafe, rund 100 Tiere, wurde auf der Alp Fochsen gesömmert.

Auch wenn es regnet und das Wetter eher trübsinnig eingestellt ist: Die Schafscheid ist ein wichtiger Anlass für Jaun. «Es ist eines der Highlights des Jahres», sagt Tanja Buchs. Auch ist es ein Freudentag für die Schafhalterinnen und Schafhalter.

Mittlerweile kommt der Umzug mit den letzten Schafen in Jaun an. Zuvorderst tragen zwei Mädchen stolz je ein Lämmchen auf dem Buckel: Trotz Regen strahlen ihre Gesichter.

Blau zu blau

Nun sind alle Schafe in Jaun angekommen. Bevor sie die Besitzerinnen und Besitzer abholen können, sortiert Stefan Buchs, Hirt und Pächter der Alp auf dem Schafberg, die Tiere innerhalb der Einzäunung nach den Eigentümern. Buchs steht an einem Gattertor, das zwei Gruppen von Schafen voneinander trennt.

Ein blauer Fleck auf dem Fell zeigt an, dass alle dem gleichen Besitzer gehören. «Jeder Eigentümer hat eine Farbe.» Buchs und seine Kollegen kontrollieren anhand der Ohrmarke, ob dies auch stimmt: «Die Schafe haben zwei Ohrmarken, eine normale und eine elektronische», erklärt er. Seine Kollegen scannen die Ohrmarke, sodass Buchs die Schafe ins Gatter entlassen kann. Die elektronischen Ohrmarken gebe es erst seit 2020. «Früher mussten wir alles ablesen. Jemand nahm die Liste und hakte ab.»

Der Farbpunkt auf dem Fell der Schafe bezeichnet, wem sie gehören. Für jeden Eigentümer gibt es eine eigene Farbe.
Foto Charles Ellena

Mehr Verluste als sonst

Mit dem Alpsommer ist Stefan Buchs nicht ganz zufrieden. Er sagt:

Eigentlich wäre der Alpsommer gut gewesen, aber wir haben viele Schafe verloren.

Stefan Buchs
Hirt am Schafberg

Buchs ging mit 480 Tieren auf die Alp und ist mit 465 zurückgekommen, 15 Tiere sind also auf der Alp verstorben. «Das ist etwa dreimal mehr als in anderen Jahren», sagt er. Er führt dies auf die Präsenz vom Wolf und auf die Gänsegeier zurück, die sich im Gebiet der Alp breit gemacht haben. Gänsegeier sind zwar Aasfresser, aber dem Hirt sind sie trotzdem ein Dorn im Auge: «Es sind einfach viel zu viele und sie fliegen sehr nahe über die Schafe. Wenn mal eines erschrickt, braucht es nicht viel, dass es abstürzt.» 

Am späteren Vormittag kommt als Schlusslicht auch die Herde mit den Geissen in Jaun an. Die Besucherzahlen an der diesjährigen Schafscheid sind ein krasser Gegensatz zu letztem Jahr, als die Schafscheid einen Besucherrekord gebrochen hatte: «Damals kamen fast 4000 Leute», so Tanja Buchs. Weil das Wetter so schlecht sei, verzichte die Gemeinde heuer auf ein Standgeld, sagt sie. Trotzdem ist sie zufrieden:

Es ist alles gut gelaufen, das Wetter kann man halt nicht kontrollieren.

Tanja Buchs
Gemeinderätin Jaun
Als letzte kommen die Ziegen in Jaun an.
Foto Charles Ellena

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