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Tadesse Abraham auf den Spuren von Franziska Rochat-Moser

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1997 gewann Franziska Rochat-Moser den Murtenlauf, ehe sie wenig später beim Marathon von New York triumphierte. Kann Tadesse Abraham, der am Sonntag die 88. Ausgabe des Gedenklaufs für sich entschied, die Geschichte wiederholen?

«Der erste Sieg ist immer der Schönste, er gibt dir einen Schub und ist eine Motivation», sagte Tadesse Abraham am Sonntagmittag im Zielbereich des Murtenlaufs, den er eben nach 2016 und 2018 zum dritten Mal für sich entscheiden konnte. Natürlich war die Freude beim 40-jährigen Genfer dennoch gross, «schliesslich ist es grossartig, seinen Namen so oft in der Siegerliste zu sehen.» Der Halbmarathon-Europameister von 2016 musste seinen Triumph in Freiburg allerdings hart erkämpfen. Von Beginn weg an der Spitze des 17,17 Kilometer langen Rennens, leisteten ihm die Kenianer Erick Leon Ndiema und Elvis Tabarach lange Zeit erbitterten Widerstand. «Da ich dieses Rennen unbedingt gewinnen wollte, habe ich immer wieder in verschiedenen Situationen angegriffen», schilderte Abraham den Rennverlauf. «Ich habe dann festgestellt, dass die Konkurrenten in den Steigungen die grössten Mühen hatten.» Immer wieder zog Abraham die Pace deshalb an, der entscheidende Angriff folgte dann bei Steigung La Sonnaz, wo schon so. mancher Murtenlauf entschieden wurde. So entwischte ihm an der gleichen Stelle vor Jahresfrist Cornelius Kangogo, worauf dem Schweizer «nur» der zweite Rang geblieben war. «Letztes Jahr verlor ich bei der Sonnaz den Lauf, diesmal gewann ich ihn dort.» Er habe den Parcours am Samstag noch einmal gut studiert und entschlossen, dort für die Differenz zu sorgen – gesagt, getan. Abraham setzte sich in 52:51 Minuten durch, Ndiema – dem Vorjahres-Vierten – und Tabarach blieben die Plätze zwei und drei übrig.

Bei der Steigung La Sonnaz liess Tadesse Abraham seine letzten verbliebenden Kontrahenten hinter sich.
Keystone

Vom Murtenlauf nach New York

Zwei Wochen nach seiner Bombenzeit beim Halbmarathon von Kopenhagen, bei dem Abraham als erster über 40-jährige Läufer überhaupt unter einer Stunde geblieben war (59:53 Minuten), bewies Abraham damit erneut seine ausgezeichnete Verfassung. Oder wie er selbst sagt, «die Form meines Lebens». Die will er nach einem Trainingslager in Kenia mit nach New York nehmen, wo er am 6. November den prestigeträchtigsten Städtemarathon der Welt bestreiten wird. «Gerade wir Läufer benötigen Motivation, die habe ich nun mit dem Lauf in Kopenhagen und dem Sieg hier zuhauf», erklärte Abraham, der 2017 in New York auf den fünften Rang gelaufen war und es diesmal noch besser machen will.

So wie Franziska Rochat-Moser? Die 2002 verstorbene Schweizer Spitzenläuferin hatte den Murtenlauf 1997 in der damaligen Rekordzeit von 58:51 Minuten gewinnen können und wenige Wochen später im Central Park von New York in der Zeit von 2:28:42 Minuten ihren grössten Erfolg gefeiert. «Es wäre wunderbar, wenn sich die Geschichte wiederholen würde», sagte Frédéric Dumas, der OK-Präsident des Murtenlaufs. «Wir können Tadesse nur wünschen, dass ihn der Stern von Franziska Rochat-Moser begleitet und die Schweizer in den Strassen von Manhattan träumen lässt.»

Tadesse Abrahams Erfolg ist auch mit 40 Jahren nicht kleiner geworden.
Alain Wicht

Wie Dössegger und Ryffel

Dumas strich nochmals den Stellenwert des Schweizer Ausnahmeathleten heraus, der im Frühling einen neuen Landesrekord im Marathon realisiert hatte (2:06:38 Stunden) und «der seine Haut heute teuer verkaufen musste, um das Triple zu holen.» Die Geschichte des Murtenlaufs werde von diversen Generationen von einheimischen Spitzenathleten geprägt, so der OK-Präsident. «Einst war da Werner Dössegger mit seinen Siegen, dann sah ich noch als Zuschauer, wie Markus Ryffel acht Siege feiern konnte. Und jetzt haben wir Tadesse, mit dem wir eine grosse Verbundenheit pflegen und der grosszügig und authentisch ist. Drei Siege beim Murtenlauf, das haben nicht viele erreicht. Wir alle wissen um das grosse Ziel, dass er in New York hat. Wir werden ihm die Daumen drücken.» Ob es für Abraham im Big Apple zum ganz grossen Coup reichen wird, vermochte Dumas, der nichts ausschliessen will, nicht zu sagen. «Was aber sicher ist: Tadesse kann den Murtenlauf-Sieg im Gepäck mitnehmen.» Und das ist zumindest kein schlechtes Omen, wie die Geschichte gelernt hat.

OK-Präsident Frédéric Dumas: Stolz und demütig zugleich

Nachdem der Murtenlauf 2020 wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste und im letzten Jahr in reduzierter Form ausgetragen wurde, ist er am Sonntag zu seinem traditionellen Format zurückgekehrt. Nicht weniger als 10 455 Läuferinnen und Läufer starteten bei der 88. Austragung des Gedenklaufs (6898 Klassierte in den Hauptrennen von Murten und Courtepin nach Freiburg), womit die Teilnehmerzahl nur um rund 1000 Personen kleiner war als 2019. «Wir alle wissen, wie sehr die grossen Läufe zu kämpfen haben. Der GP von Bern hatte 40 Prozent weniger Teilnehmer nach der Covid-Krise, die anderen Laufwettbewerbe zwischen 30 und 35 Prozent weniger. Dass bei uns der Verlust bei unter 20 Prozent liegt, zeigt, wie verbunden die Leute mit dem Murtenlauf sind», bilanzierte OK-Präsident Frédéric Dumas. «Das macht uns einerseits stolz, zugleich müssen wir aber demütig bleiben. Wir wollen uns auch im Hinblick auf die 90. Ausgabe weiter verbessern.»

Entscheidend zum guten Resultat trug der Mini-Murtenlauf vom Samstag bei, der im letzten Jahr noch gestrichen werden musste. 2340 Kinder und Jugendliche waren für die Rennen gemeldet. «Sie haben die Freiburger Innenstadt in einen Sportplatz verwandelt», freute sich Dumas.

Erstmals fand am Samstag auch der Unified-Lauf statt, der für Personen mit einer Behinderung und ihren Angehörigen reserviert war. Bei der Premiere klassierten sich 29 Läuferinnen und Läufer.

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