Tempo 30 ist auf dem Vormarsch

Nachdem in der Stadt Freiburg auf über der Hälfte des Strassennetzes bereits Tempo 30 gilt, zieht der Kanton nun nach. Bis Ende April sollen auf mehreren kantonalen Strassen rund um die Stadt Freiburg Tempo 30 gelten.

Tempo 30 macht in der Stadt Freiburg nicht halt. Der Kanton folgt dem Beispiel der Stadt und will auf der Giessereistrasse (Route de la Fonderie), der Bürglenstrasse, der Bernstrasse in Richtung Düdingen sowie der Murtenstrasse in Richtung Granges-Paccot dieselbe Geschwindigkeitsreduktion einführen. Für Autofahrerinnen, Töfflenker, E-Bike-Fahrerinnen und auch Lastwagenlenker heisst es also ab dem 1. Mai: Runter von der Pedale. Das bestätigt Staatsrat Jean-François Steiert (SP) gegenüber den FN.

Grund für die Geschwindigkeitsreduktion seien die Lärmbeschwerden und Sicherheitsbedenken der Bevölkerung gewesen. «Diese Temporeduktionen wurden von den Quartierbewohnenden schon seit Langem verlangt. Nun können wir das der Bevölkerung endlich mitteilen», sagt Steiert. Der Kanton möchte den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenkommen. Mittelfristig sei das Ziel des Staatsrats, Schritttempo einzuführen, getreu dem Motto «Wer sein Fahrzeug liebt, der schiebt». Das soll die Lebensqualität der Freiburgerinnen und Freiburger verbessern.

Dass das Bundesparlament erst kürzlich eine Motion angenommen hat, die fordert, dass schweizweit innerorts auf Hauptstrassen Tempo 50 zu bevorzugen sei, habe keine Auswirkungen auf das Vorhaben des Kantons (die FN berichteten). Damals sagte Steiert wie auch Bundesrat Albert Rösti: «Der Beschluss ändert nichts.» Die nötigen Abklärungen seien dafür schon gemacht und gutgeheissen worden. Tempo 50 bleibe immer noch die Regel, doch die betroffenen Strassen seien Ausnahmen. Ob noch weitere Strassen folgen werden, konnte Steiert noch nicht sagen, doch sei insbesondere auch der Wildtierschutz im Berggebiet ein Grund für mögliche weitere Temposenkungen.

Stadt machts vor

Damit folgt der Kanton dem Beispiel der Stadt, welche Anfang Oktober 2023 auf über der Hälfte ihrer Strassen eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometern pro Stunde eingeführt hat (die FN berichteten). Freiburger Gemeinderat und Mobilitätsdirektor Pierre-Olivier Nobs (Mitte Links–CSP) freut es sehr, dass der Kanton die Stadt zum Vorbild nimmt und diese kantonalen Strassen rund um die Stadt auch entschleunigt werden. «Das tut der Freiburger Bevölkerung gut.»

Die neuen Massnahmen werden vom Kanton aktiv begleitet. Die Kommunikationskampagne beginnt nächste Woche.