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Touristiker zu Schwarzsee-Schwinget: «Es wäre ein brutaler Schlag»

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Nicht nur die Schwinger möchten am Standort Campus für das Schwingfest Schwarzsee festhalten. Auch Schwarzsee-Senseland Tourismus weiss um den Wert des sportlichen Grossanlasses als Werbeträger für den ganzen Bezirk. Die FN haben bei Co-Leiter Hervé Lauper nachgefragt. 

Schwarzsee ist mit 127’083 Übernachtungen im Jahr (Zahlen von 2022) ein Tourismusstandort von kantonaler Bedeutung. Unter den vielen Veranstaltungen, die im Tal und in der Region stattfinden, ist das Schwing- und Älplerfest im Juni einer der Höhepunkte. Das Schwingfest sei aber nicht nur wichtig für Schwarzsee selbst, sondern für den ganzen Bezirk, sagt Hervé Lauper, Co-Leiter von Schwarzsee-Senseland Tourismus. Er nimmt Stellung dazu, dass der Kanton dem OK den heutigen Standort nicht mehr zur Verfügung stellen will (die FN berichteten).

Hervé Lauper, wie wichtig ist das Schwarzsee-Schwinget als Werbeträger?

Sehr wichtig. Es kommen an diesem Wochenende Besucherinnen und Besucher von überall zu uns, und das Schweizer Fernsehen überträgt den ganzen Tag das Fest. Dabei werden nicht nur Schwingszenen gezeigt, sondern auch viele Bilder von der ganzen Region.

Also beste Werbung?

Allerbeste. Wenn man bedenkt, dass ein 30-sekündiger Werbespot im Schweizer Fernsehen im Juli 2500 Franken und im August sogar 3000 Franken kostet, ist diese Übertragung Gold wert. Das könnten wir nie bezahlen.

Schlägt sich dies in den Übernachtungszahlen aus?

Wir bekommen im Tourismusbüro immer wieder Anrufe von Leuten, die sich auf die Bilder vom Schwingfest beziehen und deshalb hier Ferien machen wollen. Natürlich laufen nicht alle Übernachtungen über uns. Trotzdem ist klar, dass der Werbeeffekt wirkt.

Was würde fehlen, wenn das Schwingen nicht mehr am Schwarzsee ausgetragen werden könnte?

Eine Legende. Das Schwarzsee-Schwinget ist seit Jahrzehnten ein Begriff. Schon damals, als es für drei Jahre nach Plaffeien ausweichen musste, weil der Campus umgebaut wurde, gab es Reaktionen und die Organisatoren gerieten unter Zugzwang. Es wäre ein brutaler Schlag.

Hervé Lauper ist zuständig für die regionale Entwicklung des Tourismus im Sensebezirk.
Archivbild Sarah Neuhaus

Wer profitiert wirtschaftlich vom Schwingfest?

Neben Hotels, Pensionen und den anderen Übernachtungsangeboten sicher das Gastgewerbe, die Läden. Die Organisatoren schauen auch immer, dass sie die Verpflegung auf dem Campus möglichst lokal einkaufen. Von der Wertschöpfung dieses Anlasses profitiert nicht nur die Region Schwarzsee, sondern der ganze Sensebezirk.

Wie arbeitet Schwarzsee-Senseland-Tourismus mit dem Sport- und Freizeitzentrum Campus zusammen?

Wir haben eigentlich wenig Berührungspunkte. Die Leitung hat klare Richtlinien, was die Übernachtungen und die Infrastruktur betrifft. So werden etwa über uns keine Zimmer gebucht, das geht alles ausschliesslich über den Campus. Dort gibt es auch keine Übernachtungsmöglichkeiten für Einzelpersonen oder Familien. Gewünscht sind Gruppen ab 50 Personen, also Sportvereine für ein Trainingslager oder auch einmal eine Musikgesellschaft für ein Probe-Weekend.

Mit dem Risiko, dass die Zimmer nicht immer besetzt sind.

Ja, das ist bei den Ferienwohnungen, die wir vermieten, auch so. Wir vermieten auch erst ab zwei, in einigen Wohnungen sogar ab mehr Nächten. Es ist eine Frage von Aufwand und Ertrag. Würden wir jeden Tag wechseln, würden die Kosten für Reinigung und Wäsche die Einnahmen nicht decken.

Wie steht es mit der Infrastruktur auf dem Campus, der Kletterwand und der künftigen Dreifachturnhalle?

Die spielen für uns keine Rolle, weil sie nicht öffentlich zugänglich sind, wir sie also auch nicht bewerben können. Die Verantwortung, zum Beispiel für die Sicherheit bei der Kletterwand, liegt beim Campus.

Dann hat das Sport- und Freizeitzentrum für Schwarzsee-Senseland-Tourismus keinen grossen Stellenwert?

Keinen direkten. Indirekt profitiert die Tourismusregion schon, vor allem auch vom Zivildienstausbildungszentrum, das sich ja auch auf dem Campus befindet. Die Zivis kommen aus der ganzen Schweiz für ein paar Wochen an den Schwarzsee und kehren vielleicht später mit ihren Familien für Ferien hierher zurück. Es ist der gleiche Effekt, wie er sich früher mit den Soldaten in der Militärkaserne und den belgischen Kindern und Jugendlichen ergeben hatte. Die Zivildienstleistenden wie auch die Teilnehmer von Sportcamps konsumieren natürlich in den Gastbetrieben der Region.

Ich bedaure auch den Zusatzaufwand, den das OK angesichts dieser Unsicherheit leisten muss.

Können Sie verstehen, dass der Kanton den Campus nicht mehr zur Verfügung stellen will?

Nein, das ist ja die Krux. Es ist ein Sport- und Kulturzentrum. Wo, wenn nicht dort, soll der grösste Sportanlass in der Region ausgetragen werden. Das müsste doch auch in Zukunft machbar sein. Es ist doch auch Aufgabe des Amtes für Sport, den Sport zu fördern. Aber ich verstehe die Bedenken der Zentrumsleitung, dass der neue Rasen leiden könnte. Doch hat das OK des Schwingfests in der Vergangenheit bewiesen, dass sie stets alle Schäden wieder behoben haben.

Die Freiburger Schwinger verstehen die Welt nicht mehr ob dem Entscheid des Kantons, dass der Campus nicht mehr als Standort zur Verfügung steht.
Archivbild Charles Ellena

Was bedauern Sie am meisten bei dieser ganzen Angelegenheit?

Der Kanton hat den negativen Entscheid über die Nutzung des Campus für das Schwingfest vor einem Jahr gefällt. Es ist schade, dass in der Zwischenzeit keine Lösung gefunden werden konnte, sodass es jetzt auf politischer Ebene verhandelt werden muss. Ich bedaure auch den Zusatzaufwand, den das OK angesichts dieser Unsicherheit leisten muss. Das Team macht seit Jahren eine Superarbeit. Es wäre sehr schade, wenn die Leute mit dem ganzen Gestürm plötzlich den Verleider bekommen und aufhören. Das würde eine Riesenlücke im ganzen Bezirk hinterlassen.

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