Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Trockenheit im Breccaschlund: 10’000 Liter – ein Tropfen auf den heissen Stein

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wassertransportflüge waren bisher vor allem im französischsprachigen Kantonsteil nötig. Zum ersten Mal musste das Wasser nun auch in den Breccaschlund geflogen werden. Die FN flogen mit und fanden heraus, warum der betroffene Hirt schon bald wieder Wasser brauchen wird.

«Ist es dieses Gebäude?» Pilot Werner Marty und Flughelfer Loïc Gachet befinden sich in ihrem Helikopter im Tiefflug über dem Breccaschlund. Ihr Ziel: die Alp Combi auf 1624 Meter über Meer. Die Ankunft von Marty und Gachet, die für die Firma Swisshelicopter fliegen, wird hier oben seit Tagen sehnlichst erwartet. Dem Hirtenpaar Hans und Theres Kohler geht das Wasser aus. Ihre beiden Reservoirs sind fast leer. Eines fasst 35 Kubikmeter Wasser, das andere 25. «Für einen normalen Sommer reicht das gut», sagt Hans Kohler. «Aber der fehlende Regen und die enorme Hitze sorgen hier für eine Rekordtrockenheit.»

Von einer Rekordtrockenheit spricht Combi-Hirt Hans Kohler.
Sarah Neuhaus

Verbrauch: 4000 Liter pro Tag

10’000 Liter Wasser soll das Team von Swisshelicopter an diesem Donnerstagvormittag auf die Alp transportieren. Das wird nicht lange reichen. Die 75 Tiere, die den Sommer auf der Alp verbringen, trinken pro Tag 4000 Liter Wasser. «Und das ist knapp gerechnet», betont Hans Kohler. Entsprechend ist für Anfang nächster Woche schon der nächste Heli-Einsatz auf der Alp Combi geplant. Dann möglicherweise ausgeführt durch die Armee, die ab sofort ebenfalls Wassertransportflüge im Kanton durchführt (die FN berichteten).

Pilot Werner Marty verschafft sich einen Überblick.
Sarah Neuhaus
Da gehts lang: Flughelfer Loïc Gachet weiss, wo der Helikopter hin muss.
Sarah Neuhaus

Wasser vom Hydranten

Das Wasser, welches an diesem Tag auf die Alp im Breccaschlund geflogen wird, kommt weder aus einem Bach noch aus einem See. Ein Hydrant im Fang muss angezapft werden. «Die Wasserstände der natürlichen Gewässer sind zu tief – der Kanton erlaubt es nicht, Wasser zu entnehmen», erklärt der Feuerwehrkommandant der Gemeinde Jaun, Théo Pugin. Er und seine Leute stehen an diesem Morgen auf einem grossen Feld bereit, um beim Transport zu helfen. «Wir werden jedes Mal rund 800 Liter Wasser in das Transportbecken füllen, welches dann vom Heli nach oben geflogen wird», so Pugin weiter. Die Alp befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Charmey, die Jauner Feuerwehr springt ein, weil die Kollegen aus Charmey aktuell nicht genug einsatzbereite Personen haben.

Die 10’000 Liter für die Alp Combi kommen aus diesem Hydranten. Zwölf Sekunden wird es dauern, bis der 800-Liter-Sack gefüllt ist.
Sarah Neuhaus
Die Feuerwehr von Jaun verlegt ihre Schläuche.
Sarah Neuhaus

Etwa zwölfmal wird Werner Marty an diesem Vormittag vom Fang auf die Alp Combi fliegen. Der Helikopter-Pilot fliegt hauptberuflich für die Rega in Lausanne und arbeitet während etwa zwei Tagen im Monat als Freelance-Pilot für Swisshelicopter. Die grösste Herausforderung an diesem Tag sei die grosse Hitze, sagt Marty. «Je wärmer es ist, desto weniger leistungsstark ist der Helikopter», erklärt der erfahrene Pilot. Ausserdem sei die Strecke zwischen Imfang und Alp Combi speziell: «Man hat eine starke Steigung, fliegt über den Pass und muss dann relativ schnell wieder sinken. Da fliegt man fast wie in einem Segelflieger – man muss den Aufwind suchen, das hilft extrem.»

Während Marty also mit 800 Litern Wasser über Schopfenspitz und Combiflue manövriert, warten auf der Alp Combi Flughelfer Loïc Gachet und Hirt Hans Kohler. Zusammen stellen sie sicher, dass das Transportbecken genau über der Öffnung des Reservoirs geleert wird. «Man muss präzise arbeiten, damit das Wasser nicht daneben landet», sagt Gachet. Er arbeitet seit vier Jahren für Swisshelicopter. So viele Wassertransporte wie diesen Sommer hat der Flughelfer bisher noch nie gemacht. «Es ist ähnlich wie 2018 – aber es wird immer öfter immer trockener – das war früher nie der Fall.»

Die Alp Combi im Breccaschlund.
Sarah Neuhaus
Werner Marty fliegt die Alp mit 800 Litern Wasser an.
Sarah Neuhaus

Langfristigere Lösungen gesucht

Rund eine Stunde dauert es, dann befindet sich Werner Marty zum letzten Mal im Anflug auf die Alp Combi. Hans Kohler ist erleichtert. Auch wenn die 10’000 Liter nicht lange reichen werden, ist er dankbar, dass seine Tiere jetzt wieder genügend Wasser bekommen. «Wenn wir zu wenig Wasser haben, ist das für die Tiere brutal», erzählt Kohler. «Sie kommen in eine Art Rage, wenn sie Durst haben – das ist schlimm.»

Im Hinblick auf den restlichen Sommer versucht Kohler, optimistisch zu bleiben. «Am Wochenende soll es regnen – das wäre schon mal super.» Langfristig müsse aber eine andere Lösung gefunden werden. «Es läuft schon seit längerem ein Projekt für die Bewässerung des Breccaschlunds, aber bis das umgesetzt wird, kann es noch lange dauern», befürchtet der Älpler. «Idealerweise können wir hier oben zusätzliche Reservoirs bauen – denn im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, gäbe es mehr als genug Wasser.»

Loïc Gachet (links) und Hans Kohler helfen beim Manövrieren.
Sarah Neuhaus
Die Öffnung des Transportsacks muss genau über die Öffnung des Reservoirs geführt werden.
Sarah Neuhaus
Und weg – zwölfmal wird der Transportsack neu gefüllt.
Sarah Neuhaus
Loïc Gachet (links) und Werner Marty nach getaner Arbeit.
Sarah Neuhaus

Armee-Einsätze

Luftwaffe schon im Einsatz

Wie die Armee bereits angekündigt hatte, wird sie ab dieser Woche Wassertransporte im Kanton Freiburg unterstützen. Wie Armeesprecher Mirco Baumann auf Anfrage der FN weiss, fanden die ersten Flüge schon am Donnerstagnachmittag statt. Vom Lac de Montsalvens wurde Wasser auf die Alp Les Merlas transportiert. Weitere Flüge sind für heute Freitag vorgesehen. san

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema