Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Typisch jung vor 70 Jahren

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ausbildungist heute wunderbar vielseitig, viele Türen stehen uns offen.

Monika Waeber:Früher musste man für eine Lehrstelle Lehrgeld bezahlen. Mir blieb diese Möglichkeit verwehrt, und um meine Familie unterstützen zu können, ging ich arbeiten. Als junges Mädchen musste ich sogar mal mein Kässeli leeren, damit wir das Haus behalten konnten. Der Stundenlohn in Freiburg betrug damals 35 Rappen, weshalb ich täglich nach Bern pendelte, wo ich 50 Rappen verdient habe.

Karl Schmid:Zum Glück hat mein älterer Bruder den Betrieb übernommen. Obwohl mein Vater von meinem Studienwunsch nicht begeistert war, hat er ihn mir nie verboten. Zu unserer Zeit und auf unserem Bauerndorf war es halt unüblich, ein Studium zu machen, ich hatte deshalb grosses Glück.

 

 Religionhat für die Jungen heutzutage meistens keine grosse Bedeutung mehr.

Karl Schmid: Bei uns als Reformierte war lediglich die Sonntagsschule nach dem Gottesdienst Pflicht.

Monika Waeber:Meine Lehrerinnen waren Ingenbohler Schwestern. Ich als mageres Mädchen bin des Öfteren morgens in der täglichen Messe in Ohnmacht gefallen, deshalb wurde ich dispensiert. Wir mussten ausserdem wöchentlich beichten gehen.

 

 Essenist international, schnell,günstig und jederzeit verfügbar.

Monika Waeber: Rhabarbermus, Rhabarberschnitten, Rhabarberstücke mit Kartoffeln, bei uns war das Essen saisonbedingt. Teigwaren und Reis waren eine Seltenheit.

Karl Schmid:Als Bauernfamilie waren wir praktisch Selbstversorger, wir schlachteten pro Jahr eine Sau, von der wir alles assen. Hunger litten wir zum Glück nie.

 

 Heute bleibt die Schweiz trotz vieler globaler Unruhen vomKriegverschont.

Karl Schmid:Auch dazumal blieb es in der Schweiz re- lativ ruhig. Als Zürcher hör- ten und sahen wir die Bomben in Schaffhausen fallen. Klar hatten wir Angst, doch die Schweiz schien uns stark und wehrhaft.

Monika Waeber:Während des Kriegs war mein Vater als Küchengehilfe im Dienst in Thun. Da hat er es manchmal sogar geschafft, in den dreckigen Socken, die er nach Hause schickte, ein Stückchen Käse zu verstecken.

 

 Ausgangbedeutet für uns Feiern bis zum Morgengrauen.

Monika Waeber:Anlässe waren selten, nur ab und zu ein Gartenfest, bei dem man jedoch spätestens um 22 Uhr zu Hause sein musste. Für eine Flasche Schnaps musste man sich dazumal zusammenschliessen, damit man sie sich leisten konnte.

Karl Schmid:Nach der Konfirmation durfte man alle paar Monate einmal am Abend tanzen gehen; da wurde man jedoch scharf beobachtet. Als Mitglied der Studentenverbindung gab es jährlich einen Ball mit Begleitung.

 

 Reisenist für die heutige Jugend selbstverständlich, alles ist erreichbar.

Monika Waeber:Auf unserer Hochzeitsreise ging es für eine Nacht nach Lugano. Das war meine erste Reise überhaupt.

Karl Schmid:Mein Grossvater war als junger Mann nach Amerika gereist und hatte mir oft davon erzählt. Deshalb wollte ich von klein auf die Welt entdecken. Mit meinen Kollegen haben wir Velotouren ins Wallis gemacht, dort wurden wir mal mit nacktem Oberkörper von der Polizei angehalten. Die Polizisten hatten Angst, dass die Walliser Mädchen geschockt sein könnten.

 

 Wünschesind heute nicht mehr Märchen, sondern realistische Zukunftspläne.

Monika Waeber:Wünsche, gab es das überhaupt? Pläneschmieden lag damals nicht drin.

Karl Schmid:Mein Wunsch war ganz klar, ein Auto zu besitzen. Und dann natürlich die Sehnsucht des Reisens. Heute könnt Ihr Eure Sehnsüchte erfüllen, aber seid Ihr dabei wohl wirklich glücklicher als wir früher?

«Nach der Konfirmation durfte man alle paar Monate einmal am Abend tanzen gehen; da wurde man jedoch scharf beobachtet.»

Karl Schmid

Senior

«Auf unserer Hochzeitsreise ging es für eine Nacht nach Lugano. Das war meine erste Reise.»

Monika Waeber

Seniorin

Zur Person

Karl Schmid aus Schmitten

Karl Schmid wurde im Jahr 1925 im zürcherischen Guntalingen als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Nach seiner Lehre zum Schlosser liess er sich zum Maschineningenieur ausbilden. Im Alter von 28 Jahren heiratete Karl Schmid seine Gattin, mit der er drei gemeinsame Töchter hat. Heute leben die beiden in Schmitten.mm

Zur Person

Monika Waeber aus Schmitten

Monika Waeber, geb. Jungo, wurde im Jahr 1920 als Tochter eines Fabrikarbeiters und einer Strickerin in Schmitten geboren. Ab ihrem 15. Lebensjahr arbeitete sie in einer Blechdosenfabrik in Bern. 1949 heiratete sie, die Ehe blieb kinderlos. Sie lebt noch immer in Lanthen in der Gemeinde Schmitten im Haus, in welchem sie geboren wurde.sn

Meistgelesen

Mehr zum Thema