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Urs Hauswirth und Niklaus Mäder streben ein Co-Gemeindepräsidium in Düdingen an

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Niklaus Mäder (links) und Urs Hauswirth (rechts) wollen eine Freiburger Premiere wagen.
Bilder zvg

Urs Hauswirth (SP) und Niklaus Mäder (SVP) streben ein Co-Gemeindepräsidium für Düdingen an. Das sei die beste Lösung für den verkleinerten Gemeinderat, sagen beide. Die Premiere im Kanton Freiburg muss noch ein paar Hürden nehmen.

Zuerst war es nur ein Gerücht, jetzt pfeifen es die Spatzen von den Dächern Düdingens: Wenn am 30. April die Konstituierung der neu gewählten Sensler Gemeinderäte stattfindet, könnte es in Düdingen, ja im Kanton, zu einer noch nie da gewesenen Konstellation kommen: Nicht eine Person soll Syndic werden, sondern gleich zwei. Denn Urs Hauswirth (SP) und Niklaus Mäder (SVP) streben ein Co-Gemeinde-Präsidium an.

Last auf zwei verteilen

Was auf den ersten Blick wie eine «unheilige Allianz» von parteipolitisch zwei völlig verschiedenen Lagern aussieht, erweist sich auf den zweiten Blick als pragmatische Lösung mit vielen Vorteilen. «Das Amt eines Syndics ist anspruchsvoll», erklärt Urs Hauswirth die Beweggründe. «Wir haben uns deshalb überlegt, dass es von Vorteil wäre, wenn es nicht nur von einem wahrgenommen würde.» Ein Jobsharing könnte die Belastung auf zwei Schultern verteilen, ergänzt Niklaus Mäder. «Mit der Verkleinerung des Gemeinderats von neun auf sieben Mitglieder ist die beste Gelegenheit gekommen, etwas Neues auszuprobieren.»

Er weist darauf hin, dass er mit Urs Hauswirth ja auch bisher im Gemeinderat gut zusammenarbeiten konnte und dass deshalb einer weitergehenden Kooperation nichts im Wege stehe. «Wir haben beide unsere Stärken, die wir gegenseitig anerkennen. Jetzt legen wir sie zusammen, um das Beste für Düdingen herauszuholen», so der SVP-Gemeinderat. Urs Hauswirth ergänzt: «Wir haben nun beide während zehn Jahren je ein anspruchsvolles Ressort geführt und viel Erfahrung gesammelt. Dieses Wissen soll nicht verloren gehen, sondern gebündelt bestmöglich weitergegeben werden.»

Parteien überzeugen

Die beiden geben im Gespräch mit den FN offen zu, dass die Idee eines Jobsharings bisher noch nicht breit abgestützt ist. «Es ist jetzt erst einmal eine Idee von uns zweien», sagt Niklaus Mäder. «Umgesetzt ist sie noch nicht.» Beide sind sich bewusst, dass es wohl innerhalb der eigenen Reihen noch eine gewisse Überzeugungsarbeit braucht. Bis jetzt habe diese Diskussion noch nicht stattgefunden. «Meine SVP-Kollegen werden sagen, Zusammenarbeit ist gut, aber muss es denn gleich mit der SP sein», sagt er und hält fest: «Am Ende ist es dann schliesslich unsere ganz persönliche Entscheidung.»

Urs Hauswirth erwartet auf seiner Seite weniger Widerstand. «Vielleicht haben ein paar eingefleischte SP-Mitglieder anfangs Mühe mit dieser Situation. Aber ich denke, unsere Argumente und die Vorteile für die Arbeit im Gemeinderat werden sie überzeugen.» Ein Argument ist für ihn unter anderem auch, dass mit dieser Lösung nicht einer allein den Lead bei den Gemeinderatssitzungen haben müsste, sondern dass dies abwechselnd – zum Beispiel je nach anstehendem Thema – geschehen könnte. «Auch würde sich der Zeitaufwand bei den Repräsentationspflichten, die mit diesem Amt verbunden sind, aufteilen», ergänzt Niklaus Mäder.

Politische Pole nähern sich an

Und nicht unwesentlich sei, dass auf diese Weise ein gegenseitiger Austausch gewährleistet sei, zum Beispiel, wenn es darum gehe, schwierige Entscheidungen zu treffen. «Voraussetzung ist natürlich, dass dieser Austausch dann auch wirklich stattfindet und dass beide Seiten bereit sind, Kompromisse einzugehen und beispielsweise bei Kernthemen über den eigenen Schatten zu springen», hält Niklaus Mäder fest. «Das ist klar», so Urs Hauswirth. «Wir müssen beide daran arbeiten, dass diese Absprachen gewährleistet sind.» Das werde wohl auch die grösste Herausforderung sein, ist er sich bewusst. «Dass wir auch dort weiterkommen, wo wir uns nicht einig sind, und einen Weg finden, nachzugeben, ohne zu verlieren.» Er sei zuversichtlich, dass dies gelinge, sagt der SP-Mann. «Wir haben ja bereits jetzt im Rat gut zusammengearbeitet und waren nicht auf Konfrontation aus. Auch wenn es Diskussionen und unterschiedliche Meinungen gab, so geht es auf Gemeindeebene vor allem darum, eine gute Sachlösung zu finden.»

Doch nicht nur intern muss es «geigen», sondern auch innerhalb der Parteien, halten die beiden fest. Auch wenn dies bei einigen Themen nicht einfach werde, sehen sie doch einen positiven Effekt. «SP und SVP müssten dann zusammenarbeiten. Das heisst, sie müssten sich annähern», erklärt Niklaus Mäder. «Es kann sich gut auf das Ratsklima auswirken, wenn die beiden Pole zusammenkommen.» Dem stimmt sein Gemeinderatskollege zu: Die politische Auseinandersetzung werde in den Generalrat verlagert, während es im Gemeinderat weniger ein Links-rechts-Gefälle gebe. «Der Gemeinderat ist dann sozusagen gemittet», fasst Urs Hauswirth zusammen.

Persönliche Vorteile

Beide sehen auch auf beruflicher Ebene Vorteile. Das Gemeindepräsidium in Düdingen ist mit einem Pensum von zwischen 50 und 80 Prozent vorgesehen. Rein für die Aufgaben als Syndic sind 60 Prozent reserviert. Mit der Arbeit im Vorstand der Agglo sowie weiteren regionalen Aufgaben rechnet die Gemeinde mit einem 80-Prozent-Pensum. Kommt das Co-Gemeindepräsidium zustande, müsste Urs Hauswirth seine Arbeitsstelle als technischer Sachbearbeiter im Amt für Vermessungstechnik nicht aufgeben. Niklaus Mäder hatte vor, den landwirtschaftlichen Betrieb Ende Jahr seinem Sohn zu übergeben und sich dann – abhängig von der Syndic-Ausmarchung – von diesem zu einem tieferen oder höheren Pensum anstellen zu lassen. «Ich hätte nichts dagegen, ein wenig mehr auf dem Hof zu arbeiten und ihn zu unterstützen.»

Unter dem Strich gewinne die Gemeinde, sagt der SVP-Vertreter. «Die Chance, dass man in Dorf einen Syndic antrifft, verdoppelt sich auf einen Schlag», sagt er mit einem Lachen. Sein SP-Kollege sieht auch Vorteile in den Abläufen: «Man könnte Zeit gewinnen, weil die Abläufe zwischen Düdingen und der Agglo Freiburg sowie zwischen Düdingen und dem Bezirk doppelspurig gefahren werden.» Er sieht das Amt als Co-Gemeindepräsident auch als Anlaufstelle für die Bürger und hat sich konkret Vorstellungen darüber gemacht, wie das räumlich aussehen könnte. «Da da Sozialamt nun aus den Räumlichkeiten der Verwaltung rausgeht, entsteht ein grosses Büro mit zwei Arbeitsplätzen und der Möglichkeit, Bürger zu empfangen.»

Noch zwei Hürden

Scheitern könnte die Idee der beiden Düdinger Gemeinderäte an zwei Hürden. Zum einen an rechtlichen Fragen, denn ein Co-Gemeindepräsidium wäre im Kanton Freiburg neu und hätte derzeit keine legale Basis. Dies bestätigt der Oberamtmann des Sensebezirks Manfred Raemy (siehe Kasten).
Zum anderen könnten die anderen Gemeinderatsmitglieder den beiden einen Strich durch die Rechnung machen. Schliesslich besteht der Gemeinderat aus sieben Mitgliedern, welche an der Konstituierung vom 30. April gemeinsam und demokratisch entscheiden, wer das Gemeindepräsidium übernimmt. Die drei Frauen Marianne Dietrich (CVP), Anita Johner-Tschannen (CSP) und Sara Noth-Lenherr (CVP) sowie die beiden neugewählten Männer Dylan Porchet (Junge Liste) und Franz Schneider (FDP) werden auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Das sagen die beiden übereinander

Niklaus Mäder über Urs Hauswirth

«Er ist ein Mensch, der immer sehr sachlich bleibt und der vorausdenkend plant. Gerade in seinem Ressort Verkehr hat er einige Themen aufgegriffen, die auf zukunftsweisenden Überlegungen zum Wohl von Düdingen beruhen, sei es für den Langsamverkehr oder allgemein für die Verkehrslage in und um die Gemeinde.»

Urs Hauswirth über Niklaus Mäder

«Er ist ein ruhiger Mensch, der Dinge bewusst angeht und es versteht, sie finanziell und funktionell richtig einzuordnen. Er stellt jeweils die Frage, ob eine Aufgabe in der Kompetenz der Gemeinde ist oder ob Bürger sie selber übernehmen können. Es ist ausserdem ein Mensch, der konsequent handelt.»

Gesetzliche Basis

Oberamtmann setzt sich für Düdinger Pilotprojekt ein

Der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy findet die Idee der beiden Düdinger Gemeinderäte sehr gut. «Ich fände es super, wenn es in Düdingen ein Co-Gemeindepräsidium gäbe», sagt er auf Anfrage der FN. Dies sei allerdings seine ganz persönliche Meinung, denn rein rechtlich sei es nicht sicher, ob das Vorhaben umgesetzt werden könne. «Das Gesetz über die Gemeinden sieht momentan vor, dass es in einer Gemeinde einen Syndic und einen Vize-Syndic gibt. Andere Konstellationen sind nicht zugelassen», hält er fest. Er findet den Vorschlag von Urs Hauswirth und Niklaus Mäder aber derart innovativ und zukunftsweisend, dass er sich beim Kanton für einen Probelauf starkmachen will. «Es wäre super, wenn dies in der fünftgrössten Freiburger Gemeinde als kantonales Pilotprojekt umgesetzt werden könnte.» Er sei auch überzeugt, dass das Beispiel Schule machen könnte. «Die grosse Verantwortung und Arbeitslast, die mit dem Gemeindepräsidium verbunden sind, können abschreckend wirken. Mit einem Aufteilen der Funktion auf zwei Köpfe könnte man diese Vorbehalte verringern.» Deshalb würde er es begrüssen, wenn die beiden die gemachten Erfahrungen mit anderen teilen könnten. im

Kuno Philipona

Der heutige Syndic sagt: «Zwei Hüte zu tragen geht gar nicht»

«Das ist keine gute Idee», sagt der amtierende Syndic Kuno Philipona zum Co-Gemeindepräsidium. «Als Syndic muss man die Gesamtsicht im Auge behalten. Das kann man nicht gut auf zwei Personen verteilen», sagt er auf Anfrage der FN. Er ist der Meinung, dass so eine Aufgabe von einer Person alleine getragen werden kann. «Dafür wurde ja mit der Neuorganisation auch die Möglichkeit eines 80-Prozent-Pensums geschaffen.» Er findet es wichtig, dass in den grossen Gemeinden wie etwa Düdingen, Wünnewil-Flamatt, Tafers und Plaffeien je länger je mehr Ammänner im Amt sind, die diese Funktion im Vollamt ausüben können und auch entsprechend dafür entlöhnt werden. Sitzungen beispielsweise fänden morgens um 7 Uhr statt, andere gingen bis abends nach 22 Uhr. Da habe es nicht viel Platz für andere berufliche Engagements. «Diese Aufgabe richtig wahrzunehmen geht aus meiner Sicht schlecht, wenn man nebenbei noch anderswo arbeitet», so Kuno Philipona. Es stelle sich dann immer die Frage, worauf man sich fokussieren solle. «Zwei Hüte gleichzeitig zu tragen, das geht nicht gut. Da leidet die Konzentration.» Für kleinere Gemeinden möge das gehen, für grössere nicht. Die Gemeindepräsidenten im Vollamt hätten auch bessere Möglichkeiten, in kantonalen und regionalen Gremien Verantwortung zu übernehmen. im

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