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Volg – der Dorfladenretter?

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Am Samstag wird in Schwarzsee der neue Volg eröffnet, und bald soll eine weitere Filiale in Bösingen folgen. Erobert der Ostschweizer Detailhändler gerade Deutschfreiburg? 

In Wünnewil und Heitenried befinden sich aktuell die einzigen beiden – nicht durch Private geführten – Volg-Läden in Deutschfreiburg. In den nächsten Tagen und Monaten wird sich die Volg-Präsenz im Sensebezirk sozusagen verdoppeln. Diesen Samstag wird der neue Volg in Schwarzsee eröffnet, und Anfang nächstes Jahr folgt die Eröffnung eines Ladens in Bösingen. Grund genug, beim Detailhändler einmal genauer nachzufragen: Will das Unternehmen mit Ursprung aus der Ostschweiz in den nächsten Jahren Deutschfreiburg erobern?

Volg eröffnet kommendes Jahr in Bösingen eine Filiale im jetzigen Dorfladen.
zvg

Nachdem die Bäckerei Fontana letzten Herbst bekannt gegeben hatte, dass sie ihren Laden am Schwarzsee bald nicht mehr weiterführen wird, war die Zukunft des Dorfladens ungewiss. Ein halbes Jahr später dann die grosse Erleichterung: Der Detailhändler Volg wird den Laden übernehmen (die FN berichteten). In den letzten Wochen hat die neue Betreiberin das Geschäftslokal nun renoviert, und am Samstag werden die ersten Kundinnen und Kunden den Laden nutzen können.

Und auch in Bösingen übernimmt Volg den Dorfladen und wird voraussichtlich Anfang 2024 eröffnen.

Leere Dorfläden als Potenzial

Leer stehende Dorfläden zu übernehmen, gehört mittlerweile fast schon zum Konzept von Volg. «Wir werden tatsächlich oft von Gemeinden angefragt, die verhindern möchten, dass der Laden im Dorf geschlossen wird», sagt Martin Jakob, Bereichsleiter Romandie von Volg, im Gespräch mit den FN. «So muss man die Kundschaft nicht von Grund auf aufbauen», erklärt er den Vorteil dieser Strategie. Volg übernehme aber nicht einfach jeden leer stehenden Dorfladen: «Wir haben bestimmte Kriterien. Ein Dorf sollte mindestens 1000 Einwohnerinnen und Einwohner haben, und der Laden sollte an prominenter Lage sein.» Anhand dieser und anderer Faktoren analysiere Volg die Situation und entscheide dann, ob ein Dorfladen übernommen werden soll.

Martin Jakob, Bereichsleiter Romandie von Volg.
zvg

Aber auch diese Kriterien seien nicht in Stein gemeisselt, stellt Jakob klar. «In Bösingen zum Beispiel ist der Laden ein wenig versteckt.» Das Geschäft sei aber sehr bekannt. Und angesichts der rund 3200 Einwohnerinnen und Einwohner von Bösingen sei man zum Schluss gekommen, dass sich die Übernahme lohnen würde.

Die Übernahme eines Dorfladens bietet für Volg aber nicht nur Vorteile. Oft ist es für die Kundinnen und Kunden nicht einfach, sich auf die neuen Betreiber des Dorfladens einzulassen. Dazu sagt Martin Jakob:

Wir verstehen, dass man bekannten Leuten nachtrauert, wenn man jahrelang regelmässig Kontakt zu ihnen hatte.

Volg-Läden sind über die ganze Schweiz gesehen in der Regel zwischen 100 und 200 Quadratmeter gross. In jeder der insgesamt 600 Filialen gibt es ein Standardsortiment, kombiniert mit frischen Produkten aus der Region und regionalen Spezialitäten. «Wir verstehen uns als Dorfladen und wollen den täglichen Bedarf abdecken», betont Jakob. Dabei achten die Verantwortlichen darauf, dass sie Produkte wie Brot oder Käse von lokalen Anbietern verkaufen. «Und anders als bei den Grossverteilern ist es uns wichtig, dass wir uns Zeit nehmen für einen Schwatz mit den Kunden und sie auch persönlich kennen – eben wie in einem Dorfladen», schwärmt Martin Jakob.

Konkurrenz durch grosse Namen

Aber auch die Grossverteiler wenden sich langsam ab von den grossen Einkaufspalästen: Die Migros zum Beispiel plant künftig bis zu 100 zusätzliche, kleinere Filialen. Was bedeutet dieser Strategiewechsel des orangen Riesen für Volg? «Wir schauen immer, was die anderen machen – das spornt uns an», sagt Jakob. Und auch, wenn Volg mit den Preisen dieser Supermärkte nicht mithalten kann: «An vielen Orten sind wir bereits präsent – wenn wir unsere Arbeit gut machen und auch auf die Kunden hören, müssen wir keine Angst haben.»

In einigen Volg-Läden ist auch eine Post-Agentur integriert.
Archivbild Keystone

Corona hat geholfen

Wie viele andere Dorfläden haben auch die Volg-Filialen während der Corona-Zeit einen regelrechten Ansturm erlebt. Diese Zahlen haben sich mittlerweile wieder normalisiert. «Letztes Jahr haben wir einen leichten Rückgang verzeichnet, und auch jetzt sind wir nicht ganz auf Vorjahreskurs – aber wir hatten ehrlich gesagt mit einem stärkeren Rückgang gerechnet», betont Jakob. Viele Kundinnen und Kunden hätten Volg während der Pandemie erst kennengelernt. «Weil sie die grösseren Läden meiden wollten.» Und einige seien Volg auch nach Corona treu geblieben. Und auch von der stärkeren Nutzung des Homeoffice profitiert der Detailhändler.

Volg hat das Geschäft in Schwarzsee vor der Neueröffnung renoviert.
zvg

Doch zurück zur Romandie-Strategie von Volg: Erst vor zwölf Jahren wurde hier die erste Filiale eröffnet. «Hier sind wir noch ein junges Unternehmen», sagt Jakob. Und in der Westschweiz gebe es noch viele weisse Flecken auf der Landkarte. Dass Volg in den nächsten Jahren in Deutschfreiburg wesentlich präsenter sein wird, will Martin Jakob nicht unterschreiben. Auch wenn es einige Dorfläden gibt, deren Zukunft noch nicht gesichert ist, verfolge man eine langsame Wachstumsstrategie. «Im Moment gibt es in Deutschfreiburg keine weiteren Projekte von Volg», hält Jakob fest. 

Zahlen und Fakten

Ein stiller Riese

Der Name Volg ist aus dem Akronym für den Verband ostschweizerischer landwirtschaftlicher Genossenschaften entstanden. Volg ist eines der 500 grössten Unternehmen der Schweiz und eine Tochterfirma der Agrargenossenschaft Fenaco, zu der auch Landi-Läden und Agrola-Tankstellen gehören. Während der Pandemiejahre 2020 und 2021 verzeichnete Fenaco ausserordentlich hohe Betriebsergebnisse. Für das aktuelle Jahr rechnet das Unternehmen laut einer Medienmitteilung mit einem Umsatz von rund acht Milliarden Franken. Das ist etwas weniger als im Rekordjahr 2022: Damals steigerte Fenaco den Umsatz um rund neun Prozent auf 8,1 Milliarden Franken. san

Wie können sich Dorfläden für die Zukunft wappnen?

Immer mehr Läden in schwach besiedelten, bergnahen Gebieten müssen ihre Türen schliessen. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten, wie die Dorfläden als wichtige Nahversorger und soziale Treffpunkte am Leben erhalten werden können. Wie das konkret funktionieren könnte, lesen Sie hier.

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