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Von Aderlass bis Haarwuchs: Mittelalterliche Handschriften katalogisiert

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Der Katalog der mittelalterlichen Handschriften des Franziskanerklosters Freiburg ist nach mehreren Jahren Arbeit heuer fertiggestellt worden. 700’000 Franken hat das Projekt gekostet. 

82 handgeschriebene Bücher; die meisten aus dem 15. Jahrhundert, grösstenteils auf Latein und alle aus der Bibliothek des Franziskanerklosters Freiburg: In den vergangenen vier Jahre haben sich die Mediävisten Dörthe Führer aus Zürich und Mikkel Mangold aus Basel mit diesen mittelalterlichen Handschriften des Franziskanerklosters Freiburg beschäftigt und sie katalogisiert. Dieses Jahr haben sie das Projekt abgeschlossen. 

Die meisten dieser Bücher stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Bild Charly Rappo

Von aussen nach innen

«Das hier ist ein Schatz an mittelalterlichen Handschriften», sagte Führer an der Präsentation des Projekts. Das Katalogisieren solcher Handschriften sei wichtig, um den genauen Inhalt dieser Texte zu kennen und mehr über die Objekte selbst zu erfahren. «Die Handschriften sind an sich schön, aber wenn wir sie nicht weiter auswerten, dann sind sie nur Dekoration», so Führer. «Jedes Kulturgut muss erschlossen werden», fügte Mangold an.

Dörthe Führer aus Zürich und Mikkel Mangold aus Basel haben vier Jahre am Projekt gearbeitet. 
Bild Charly Rappo

Zuerst untersuchten die beiden Verfasser des Katalogs das Objekt selbst. «Wir schauten genauer hin, ob auf Papier oder Pergament geschrieben wurde, notierten alles über die Grösse des Werks und versuchten, alles über die Herstellung herauszufinden», so Mangold. Anschliessend haben sie den Inhalt der Bücher näher betrachtet und beschrieben.

Aderlass bis Haarwuchs

«Es waren viele unterschiedliche Inhalte», sagte Führer und zeigte gleich einige Beispiele. «Hier beispielsweise sind astronomische Tafeln festgehalten.» So werde in diesem Werk auch aufgeführt, wann der beste Zeitpunkt für Aderlass ist. Das ist ein Verfahren, bei dem Patienten eine grössere Menge Blut entnommen wird. Dieses Buch datierten die Experten ungefähr auf das Jahr 1458. «Nicht überall ist das Jahr klar ersichtlich oder niedergeschrieben. Wir schätzen das dann aufgrund bestimmter Merkmale und begründen dies im Katalog», so Führer. Andere Bücher enthalten eher juristische oder mystische Texte, Rezepte für Haarwuchs, Predigten oder sind Gesangbücher. Auch die Autoren sind nicht von allen Werken bekannt. 

Im Katalog wurden diese Erkenntnisse festgehalten. Der fertiggestellte Katalog bringe die Mittelalterforschung voran und erleichtere Forscherinnen und Forschern die Identifizierung von Texten. 

700’000 Franken fürs Projekt

Das Projekt wurde zur Hälfte durch den Schweizerischen Nationalfonds und die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften und zur anderen Hälfte durch die Stiftung für die Renovation und den Unterhalt des Franziskanerklosters, unterstützt von der Loterie Romande, der Ernst-Göhner-Stiftung und der Sophie-und-Karl-Binding-Stiftung, finanziert. 700’000 Franken hat alles gekostet. Der Katalog ist als E-Book (kostenlos) und auch als gedruckte Version erhältlich.

Es warten noch 30’000 Bücher

In der Bibliothek des Franziskanerklosters warten noch rund 30’000 weitere Bücher darauf, katalogisiert zu werden. Wann genau das geschehen wird, ist noch nicht klar. «Das ist noch in Planung», sagte Lukas Camenzind, Archivar und Bibliothekar des Franziskanerklosters gegenüber den FN. Denn solche Projekte seien nicht nur aufwendig, sondern mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden. 

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