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Walter Glauser ist der Meister der Friedhöfe

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Walter Glauser war rund zehn Jahre lang der Bereichsleiter der Friedhöfe in der Stadt Bern. Der pensionierte Schwarzenburger erzählt, was sich bei der Bestattungskultur geändert hat und was einen guten Friedhof ausmacht.

Graue Grabsteine stehen in Reih und Glied auf einer grünen Wiese. Wie Zähne ragen sie aus dem Grund. Die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen markieren die Gedenkstätte. Im Frühling und Sommer schmücken Begonien, Narzissen, Stiefmütterchen und Fuchsien das Gärtchen vor dem Grabstein, im Winter Tannenzweige. Auf einigen Gräbern brennt eine Kerze. Es ist das Bild eines typischen Friedhofs. 

Dieses Bild befindet sich heute im Wandel. Im Kanton Bern sind Beerdigungen, wo der Sarg mit dem Leichnam in ein Erdloch herabgelassen wird, inzwischen in der Minderheit. Rund 90 Prozent der menschlichen Überreste werden kremiert, also zu Asche verbrannt und dann im Gemeinschaftsgrab oder einem Urnengrab beigesetzt. «In katholischen Kantonen sind es ein bisschen weniger», meint Walter Glauser, der rund zehn Jahre lang als Bereichsleiter Friedhöfe der Stadt Bern tätig war. Dies, da im katholischen Glauben die Auferstehung nach einer Feuerbestattung bis in die 1960er-Jahre noch als unmöglich galt. 

Nicht zur Last fallen

Rund 1200 Bestattungen fanden auf den drei Friedhöfen statt, die Glauser betreute – pro Jahr. «Den Umgang mit dem Tod musste ich am Anfang lernen», erinnert sich der Frühpensionierte. Als Bereichsleiter war er für rund 50 Mitarbeitende verantwortlich: Für den Totengräber, der vorgängig die Grube aushebt und anschliessend die Angehörigen von der Abdankungshalle zum Grab begleitet, aber auch für die Gärtnerinnen und Gärtner, die fürs Instandhalten der Umgebung und der Gräber verantwortlich sind, sowie die Angestellten der Administration, die das Totenregister führt.

Immer wieder ist der Bereichsleiter über «seine» Friedhöfe spaziert, hat Leute angesprochen, sich ihre Wünsche und Probleme angehört und so Verbesserungen vorgenommen.

Viele wollen nach ihrem Tod niemandem zur Last fallen.

Sie würden sich zu Lebzeiten für ein günstiges Gemeinschaftsgrab entscheiden und wollten keinen teuren Grabstein. «Für die Angehörigen, die zurückbleiben, ist das aber oft nicht das Richtige.»

Deshalb habe er zwei neue Grabformen eingeführt: Das Urnenthemengrab, also eine Art individuelles Gemeinschaftsgrab, bei dem die Angehörigen genau wissen, wo die Urne des geliebten Menschen liegt, und die Urnenhaine. «Hier kann man auf einem Feld frei auswählen, wo die Urne vergraben sein soll.» Diese Gräber seien frei angeordnet und sehr beliebt. Die Wahl des Standorts sei zudem ein wichtiger Faktor bei der Trauerbewältigung: «Man nimmt sich Zeit und tut ein letztes Mal etwas für die geliebte Person.»

Innovativ und offen

Diese Diversität bei den Grabarten mache seiner Meinung nach einen guten Friedhof aus. Dazu kommt die Offenheit gegenüber den Bestattungsmethoden anderer Kulturen.

Die Integration hört nicht am Friedhofstor auf.

Viele Migrantinnen und Migranten kämen langsam ins höhere Alter, beispielsweise die Tamilinnen und Tamilen, die in den 1980er-Jahren vom Bürgerkrieg in die Schweiz flüchteten, aber auch Türkinnen und Türken, Menschen aus Ex-Jugoslawien oder Albanien. Zwar habe die Gemeinde keine Verpflichtung, den Ritualen und Wünschen anderer Religionen nachzukommen: «Einzig eine schickliche Bestattung muss jeder Person gewährt werden.» Dennoch sei es aber oft kein Problem, denn Platz wäre durch die sinkende Zahl an Einzelgräbern auf den Friedhöfen genügend vorhanden.

Im Urnenthemengrab «Buddha» ist die Asche von mehreren Personen begraben. Die Angehörigen haben einen Ort, wo sie sich ihrer Geliebten erinnern können.
Bild Charles Ellena

In der Stadt Bern sowie in Wünnewil-Flamatt gibt es inzwischen ein muslimisches Grabfeld, bei dem die Ausrichtung nach Mekka sowie die ewige Grabesruhe garantiert sind. Ausserdem steht in Bern ein kleiner Tempel, wo hinduistische Glaubensangehörige der Todesgöttin Kali ein letztes Opfer bringen können. Damit handelt es sich aber eher um eine Ausnahme. «Was den Friedhofsgärtnern und Verwaltungsmitarbeitenden oft fehlt, ist Pragmatismus», kritisiert Glauser. Er ist sich sicher: «Die Umsetzung von Weltanschauungen tun dem Friedhof gut.»

Bestattungen

Eine Aufgabe der Gemeinde

Seit der Revision der Bundesverfassung im Jahr 1874 sind nicht mehr die Kirchgemeinden für das Bestattungswesen verantwortlich. Heute liegt die Aufgabe bei der Gemeinde. «Es gibt rund 2000 Friedhofsreglemente in der Schweiz», erzählt Walter Glauser. Keines sei gleich: Bei einigen sei die letzte Ruhestätte gratis, bei anderen müssen die Angehörigen Konzession zahlen, teilweise übernimmt die Gemeinde die Kremation oder die Kosten für den Sarg. Nur den Grabstein müsse die Familie immer selbst bezahlen. mes

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